Kapitel 8

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'... Und Herr Koreander irrte sich nicht.
     Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werde.'

Ich schlage das Buch zu und stelle es in das große Bücherregal zurück. Ein Holzregal mit vielen alten und auch neuen Büchern. Ich mag die älteren schon abgenutzten Bücher lieber, deren Seiten schon ziemlich zerknittert sind, aber das Geräusch was sie von sich geben wenn man auf eine neue Seite umschlägt ist einfach wundervoll.

Mein Blick wandert zum Fenster. Es ist schon dunkel draußen. Kein Wunder. Ich lasse meine Augen nocheinmal über das Regal gehen, doch ich finde kein Buch was ich noch gern mit nehmen würde, also stapfe ich aus der Biblothek raus auf die Straße und in die Richtung nach Hause.

Die Nachtluft ist so frisch und rein. Ich entscheide mich einen längeren Weg zu nehmen um meine Lungen zu reinigen und den Schmerz von der frischen Briese davon tragen zu lassen.

Meine Beine tragen mich in ein kleines Waldstück außerhalb der Stadt. Das einzige Licht was hier scheind ist der Mond der heute voll aufleuchtet, keine einzige Straßenlaterne erleuchtet in der Dunkelheit. Ein Schauer läuft mir über den Rücken als ich die Äste hinter mir krachen höre. Meine Beine bewegen sich schneller vorwährts.

Das brechen der Äste kommt mir immer näher. Das schnelle Gehen von zuvor hat sich in ein Rennen verwandelt. Ich laufe den Waldpfad entlang und muss mir Mühe geben nicht zu stolpern. Das Rascheln in den Büschen wird lauter. Ich sehe das die Lichtung bald zu Ende ist. Ich sehe die Straße und die Laternen die Licht in die Finsterniss bringen. Angstschweiß rollt mir die Stirn herrunter. Mein Tempo verlangsamert sich mit jedem Meter dem ich dem Enden näher komme.

Die Straße ist noch stark befahren, also wage ich einen Blick hinter mich. Ich fixiere einen kleinen Busch nicht altzu weit entfernt von mir. Er bewegt sich, doch nicht vom Wind. Meine Augen weiteten sich als ich ein kleines Reh hervor springen sehe.

Ich bin so armselig! Ich habe Angst vor einem Reh? Meine Güte Hayden reiss dich doch einmal zusammen.

Ich verdrehe meine Augen und gehe schnell weiter um nicht erst ganz so spät nach Hause zu kommen. Ich setze immer wieder den einen Fuß vor den Anderen. Der Verkehr auf den Straßen nihmt ab, bis letzendlich gar keine Autos mehr fahren. Ich wechsel die Straßenseite und führe meinen Weg fort.

Laute Musik und Gebrülle dröhnt mir in die Ohren. Die Kneipe einige Minuten vorraus ist noch geöffnet. Ich komme ihr immer näher. Zwei Männer stürmen aus der Tür und fallen über einander her. Sie schmeißen sich einige Fäuste ins Gesicht und Pöbeln sich gegenseitig an, doch ich kann kein Wort verstehn, sie lallen nur noch vor sich hin. Die beiden Herren haben wohl schon viel zu viel getrunken. Ich ziehe einen großen Bogen um die beiden um auch ja nicht in den Konflikt zu geraten. Ich werde am Arm gepackt und ein Stück zurück gezogen.

"Hallo, meine Hübsch! Was macht denn so ein junges Mädchen allein in dieser Gegend?"  fragt mich ein schon in die Jahre gekommender Mann. Ich rieche den Alkohlgestank aus seinem Mund griechen.

"Ich war gerade auf dem Weg nach Hause." erwiedere ich mit einem Lächeln und befreie mich aus seinem Griff.

"Willst du nicht noch ein wenig hier bleiben und Spaß haben?" 

Eine Hand legt sich auf seine Schulter "Nein, das möchte sie nicht." sagt eine mir bekannte Stimme höflich zu dem Mann. Der ältere Mann richtet seinen Blick auf Liam und mustert ihn.

"Na gut dann muss ich eben Spaß mit mir selber haben." lachte der alte Mann dreckig und geht zurück in die Kneipe.

"D-Danke" stottere ich, während ich auf den Boden schaue. Ein breites Grinsen breitet sich in seinem Gesicht aus.

"Kann ich dich nach Hause bringen? Also ich mein mit dir gehen. Ich meine mit dir nach Hause gehen." sagt er etwas verpeielt. Ich schätze er hat schon etwas getrunken, deswegn gehen anstadt fahren.


Liam's POV's

Ein schwaches Lächeln huscht ihr über die Lippen. Ich schaue ihr direkt in ihre stahlenden blauen Augen. Sie nickt mir zu und geht voraus. Ich jogge schnell hinter her und verlangsame mein Tempo als ich neben ihr bin. Wir entfernen uns schnell von der lauten Musik, bis wir sie gar nicht mehr hören.

"Es tut mir Leid!" Sie hat es noch laut genug Geflüstert das ich es hören konnte.

"Was tut dir leid?" frage ich sie verwirrt

"Wegen heut Morgen, ich hätte nicht so austicken dürfen. Es ist mir nur unangenehm darüber zu sprechen."

"Also willst du jetzt auch nicht darüber reden?" Sie schüttelt mit ihrem Kopf.

Einge Minuten voller Stille folgen. Kein einziges Wort fällt. Nervös fummel ich an den Bändern meines Pullis herrum. Ich weiß nicht was ich sagen könnte. Ich war immer sehr nervös in Gegenwart von Mädchen.

"Das war mein Vater." Sie bricht die Stille.

"Was war dein Vater?" frage ich sie unsicher.

Nun fummelt sie an den Bändern des Pullis den sie trägt. "Die Blutergusse an meinem Hals."
Sie lässt die Bänder aus ihren Händen gleiten. Sie krempelt die Ärmel ihres Pullis hoch und zum Vorschein kommen ihre tiefblauen Handgelenke.

"Was ist passiert?" frage ich und habe Angst vor ihrer Antwort.

"Gestern Nacht. Meine Mutter ist Krankenschwester und hatte gestern spät Schicht, mein Bruder hat bei einem Freund übernachtet und mein Vater und ich waren allein zu Haus.." Mittlerweile sind wir im Stadtpark und neben uns ist ein Bank. Ich fasse sie am Arm und ziehe sie mit auf die Bank. "..also ich bin dann um 10 oder so nach oben. In meinem Zimmer war es ziemlich warm also entschloss ich mich nur in Top und Unterhose zu schlafen.." 

Sie muss schwer schlucken. Ihr laufen kleine Tränen über die Wangen.

"..Und dann ist mein Vater rein gekommen u-und er ha-hat.." bevor sie zuende sprechen kann schlägt sie sich die Hände vors Gesicht und verfällt in ein unkontrolliertes Weinen aus.

Ich schließe sie fest in mein Arm und stütze meinen Kopf auf ihrem ab.

Hayden's POV's

Ich vergrabe meinen Kopf tief in seine Brust. Ich setze wieder zum nächstem Satz an: "Er hat mir das Top aus gezogen u-und..." bevor ich ihn beenden kann, hält Liam seinen Zeigefinger auf meine Lippen. "Nein. Shh!"

Meine heißen Tränen stöhmen mir das Gesicht runter.


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Soo das wars dann auch schon wieder. Ich hoffe es gefällt euch.
Zeigt mir das der Vote-Button funktioniert wenn euch das Kapitel gefällt ;)


It's ok not to be ok [ Liam Payne au ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt