Kapitel 21

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Hämmernde Kopfschmerzen lassen mich erwachen. Ich versuche gar nicht erst auf zu stehen, da mir schwindelig ist.

Mein Gesicht ist straff von den nun getrockneten Tränen. Wo bin ich? Die Dunkelheit umgibt mich. Nur selten blitzt ein kleines Lich auf, doch zu schwach um den Raum ein wenig zu erhellen. Nicht einmal meine eigene Hand würde ich sehen können, auch wenn sie direkt vor meinem Gesicht wäre. Wo gerate ich nur immer wieder rein? 

Meine Hände sind mit Kabelbinder hinter meinem Rücken zusammen geschnürt. Nur bei kleinen Bewegungen meiner Hände spüre ich wie sich das Plastik immer weiter in mein Fleisch schneidet. Ich versuche nicht einmal um hilfe zu schreie. Was würde es mir bringen? Ich könnte sonst wo sein. Vielleicht immer noch in dem unbekanntem Wald in den ich rein gerannt bin? 

Ich sitze auf dem kaltem Boden, wahrscheinlich Fliesenboden. Ich versuche mich zusammen zu reißen und jetzt nicht durch zu drehen. Und das wäre jetzt wieder ein Moment in dem ich lieber tot wäre. Im Raum befindet sich Totenstille. Bin ich vielleicht schon tot? Schnell schüttel ich den Gedanken wieder aus meinem Kopf. Nein, ich bin nicht tot. Jedenfalls noch nicht. 

Verzweifelt fange ich an zu wimmern, und plötzlich laufen mir erneut die Tränen die Wange herrunter. Mensch, Hayden! Reiß dich gefälligst mal zusammen! Du bist doch kein kleines Kind mehr!

Ich vernehme Schritte. Sie werden immer lauter. Und mir fällt wieder ein wen ich ihm Wald vor mir gesehen habe.

Liam's P.o.V.

Der Regen prasselt auf die Windschutzscheibe meines Wagens. Ich fahre schneller als erlaubt. Die Straße entlang auf dem mir bekanntem Weg.

"Alter Liam! Fahr nicht so schnell!" meckert Ben mich besorgt an.

Ich ignoriere meinen besten Freund und fahre einfach in dem selbem Tempo weiter. Als ich das große Haus sehe, was mir alzu bekannt ist, bleibe ich stehen. Ich springe aus meinem Auto und jogge dann zur Haustür. Ich klingel ein paar mal bis mir geöffnet wird.

Hayden's großer Bruder 'Ich glaube Andy war sein Name' öffnet mir die Tür. Wow. Die beiden sehen sich total ähnlich.

Ein verwirrtes "Hey." kommt aus seinem Mund, während eine seiner Augenbrauen den Weg nach oben sucht.

"Hallo. Ist Hayden zu hause?" frage ich schnell und rede nicht um den heißen Brei herrum.

Ein knappes "Nein." bekomme ich zurück.

"Okei." sage ich schon so leise, dass ich es selbst kaum hören konnte, und renne dann wieder zurück zu meinem Wagen. Ich lasse mich in den Sitz sinken und atme scharf aus.

"Sie ist nicht zu hause." sage ich schon mehr zu mir selbst als zu Ben.

"Wer ist nicht zu hause?" fragt er verwirrt nach.

"Hayden." Noch immer weiß er nicht von wem ich überhaupt rede.

"Wie wärs wenn du mir bei einem Bier von ihr erzählst?" fragt er mit einem Grinsen auf den Lippen.

Verwundert schaue ich ihn an. Ich gebe ihm ein schwaches Lächeln zurück und starte dann den Motor meines Wagens. Die kurze Fahrt rüber zu unserem Stammpub verbringen wir in Stille.

Platz nehmen wir vorne an der Bar und bestellen uns beide ein Bier. Ben schenkt mir einen fragenden Blick, ich weiß sofort worauf er hinaus will.

"Ja, genau. Hayden. Also, vor ungefähr einer Woche, wo du ja krank warst." Ich gucke ihn verärgert an, lache dann aber laut auf. "Waren die Jungs und ich auf dem Weg nach Hause, also gerade erst aus der Schule raus, und dann war da halt Hayden und die Jungs haben sie fertig gemacht. Beleidigt und geschupst. Ich hab sie dann gleich verteidigt und..."

***

"... und in der Schule hat sie mich Ashley küssen sehen und ist weg gelaufen. Und jetzt weiß ich nicht wo sie ist." etwas frustriert nehme ich meine Bierflasche in die Hand und schütte den Rest meine Kehle herrunter. Ben hat sein Bier die ganze Zeit über nicht einmal angefasst. Er weitet seine Augen und formt ein 'O' mit seinem Mund.

"Und ihr Vater hat sie wirklich missbraucht?" fragt er mich mit einer hochgezogenen Augenbraue und einem leichtem schon fast gar nicht zu sehendem Lächeln.

Ich springe vom Platz auf und stürme aus dem Pub. Was war denn das für ne Reaktion? Findet er das so witzig?

Ich lasse das Auto da stehen wo ich es geparkt habe und laufe den kurzen Weg nach hause.

It's ok not to be ok [ Liam Payne au ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt