Kapitel 11

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"Willst du was zu Essen?" fragt mich die sanfte Stimme meines Bruders, doch ich schüttel mit meinem Kopf.

Nach dem Vorfall in der Schule bin ich so schnell es ging nach Hause gestapft. Was für ein Glück das Andy's Lehrer heute krank ist, sonst wäre ich jetzt wieder alleine gewesen und hätte noch irgent etwas dummes angestellt.

Er legt sich neben mich und nihmt mich in den Arm. Mir rollt eine Träne über die Wange.

"Andy. Ich kann das einfach nicht mehr es ist schon schlimn genug was in der Schule passiert und dann hat Papa.." Ich breche mitten im Satz ab und bemerke was für eine Dummheit ich gemacht habe. Andy weiß nicht was unser Vater mir angetan hat.

"Was hat Papa?" fragt er müde nach und reibt sich die Augen.

"Gar nichts hat Papa!" würge ich schnell hervor.

"Ach komm jetzt sag schon, ich bin schließlich dein Bruder!" erwiedert er und wartet nun auf meine Erklärung.

"Als du bei deinem Kumpel geschlafen hast und Mama arbeiten war, waren Papa und ich ja alleine zu Hause..." ich reiße mich zusammen und versuche keine weiteren Tränen zu verschwenden. "...und am spätem Abend als ich gerade schlafen wollte ist er in mein Zimmer gekommen und...und hat m-mich..." kann ich nur noch hervor bring, als dann doch die Tränen wie Wasserfälle mir das Gesicht runter laufen.

"Was hat er?" fragt er nun hellwach nach.

"...Es hat so weh getan."

"Hayden, was hat er getan?! Wie hat er dir weh getan?"

Mein Gesicht vergräbt sich in meinen Händen. Ein lautes Schlurzen entfährt mir immer wieder. Ich schlage meine rechte Hand vor sein Gesicht. Seine Augen weiten sich als er mein noch immer stak blau gefärbtes Handgelenk sieht.

"Was hat er dir angetan?" wiedeholt er die Frage erneut.

"Würde er seine Tochter lieben hätte er ihr das nich angetan!" schreie ich herraus. Seine Stimme erhebt sich. "Was hat er dir getan?!"

"Missbraucht hat er mich. Er hat sich an mir vergangen!" Ich springe aus dem Bett und laufe in meinem Zimmer auf und ab. Die Tränen sind verschwunden, nur noch Wut und Hass bleiben zurück. Meine Hände ballen sich zu Fäusten, ich will einfach gegen etwas schlagen, all die Gefühle raus lassen die sich gerade in mir stauen.

Andy's Kinnlade klappt weit auf. Sprachlos von dem was ich gerade gestanden habe sitzt er auf meinem Bett, er zuckt nicht einmal mit der Wimper.

Ich höre ihn schwer atmen und weiß, dass jerzt die Wut auch in ihm aufsteigt. Meine so selbstentschlossene Haltung sackt zusammen.

"Das Schlimmste ist, mir würde niemand glauben. Mama liebt ihn viel zu sehr und er arbeitet bei der Polizei, warum sollen seine Kollegen mir glauben? Und überhaupt wer glaubt einem Mädchen was sich immer wieder versucht hat sich umzubringen, alle denken ich mache das nur für Aufmerksamkeit."

Nun springt auch Andy aus dem Bett. Er reißt meine Zimmertür auf und stürmt hinaus.

Nun bin ich wieder auf mich alleine gestellt. Ich lasse mich an der Wand hinter mir hinuter auf den Boden. Nur ein Gedanke schwirt mir in meinem Kopf umher.

'Ich will sterben!'

Ich bin müde von dem ganzen Dreck der auf dieser Erde regiert.

Doch auf meine Gedanken folgen dieses Mal keine Taten. Ich schlafe in der Position an der Wand ein.

Einige Träume zieren meinen Schlaf, die meisten davon handel davon wie ich mich umbringe, für jeden Menschen wären es Alptäume, doch mir gefallen sie, sie liefern mir neue Ideen. Doch auch einige nette Dinge schleichen sich ein.

It's ok not to be ok [ Liam Payne au ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt