Kapitel 52

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Amberle P.O.V

Ich wachte sehr früh am Morgen auf und beschloss zu baden, bevor wir losritten. Leise schlich ich zum Wasserfall und schlüpfte aus meiner Kleidung. Ich trug nur noch meine sehr kurze Hose und ein Tuch über meiner Oberweite und natürlich meinen Dolch, der An mein Bein gebunden war. Ich tauchte unter und schwamm zum Wasserfall, wo ich hochkam und das Wasser mir ins Gesicht floss. Ich strich meine Haare hinter und genoss das Kalte Wasser auf meinem Rücken. Durch den Stein am Tag davor war da eine große Wunde und das Wasser kühlte sie angenehm. Das Wasser wusch meine Haut sauber und ich genoss es einfach. Lange konnte ich nicht mehr so entspannen und einen klaren Kopf haben. wie würden wir weiterreiten, wenn wir nicht wissen, wohin?! Ich tauchte hinter den Wasserfall und kam hoch. Es war sehr finster und der Fels ragte in die Höhe, aber einen kleinen Vorsprung gab es. Ich kletterte hoch und ließ mich dort nieder. irgendwann wurde mir kalt und ich beschloss wieder an Land zu gehen. Ich sprang ins Wasser und tauchte wieder unter dem Wasserfall hindurch. Als ich auftauchte stieß ich gegen etwas. Ich sah auf. Direkt in ein goldenes Augenpaar. Darian stand nur einen Zentimeter vor mir und sah mich böse an. Was hatte ich jetzt wieder gemacht?! dachte ich nur und sah ihn kalt an. „du hast mich angelogen! Du hast auf dem Rücken sehr wohl eine Wunde und zwar keine kleine!" schrie er, wobei ich ihn nur regungslos ansah. „Das heilt wieder." meinte ich nur. „das tut es, aber nicht schnell!" langsam beruhigte er sich wieder. ,,In der Wunde ist viel Dreck und es eitert! Du könntest dir was Ernsthaftes zuziehen!" Sagte er nun sanfter. „das wird es nicht, vertrau mir. und wenn, ich sterbe eh, ob mit oder ohne Wunde!" ich wollte an ihm vorbei, aber er hielt mich erneut fest. ,,Wie meinst du das?" fragte er, aber ich antwortete ihm nicht. Ich sah auf die reflektierende Wasseroberfläche. Darian nahm mein Kinn und hob es hoch, dass ich ihn ansehen musste. Sein Blick war bittend. „sag es mir." ich schüttelte den Kopf. ,,ich kann nicht!" sagte ich und drehte mich um, um zurück zu schwimmen oder zumindest weg, aber Darian zog mich zurück zu sich und ich prallte gegen ihn. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter entfernt und ich spürte seine Nähe. „Bitte!" flehte er und sah mich bittend an. Ich seufzte und sagte dann: ,,bei den Männern hatte ich das Gefühl, dass sie uns nicht töten wollen, aber ich hatte auch das Gefühl, dass wir sterben werden. Nicht zu dem Zeitpunkt, sondern bei der Befreiung des Schwertes!" er sah mich einfach nur an. ,,Dennoch, reinige deine Wunde!" ,,verstehst du es nicht?! Ich werde sterben! Also braucht meine Wunde gar nicht erst zu reinigen!" schrie ich ihn an und war den Tränen nahe. „ was ist aus der Amberle, die nie aufgibt geworden?! Willst du jetzt nichts mehr für dich machen da du eh stirbst?! Kämpfe, Kämpfe für dich und die, die du Liebst!" sagte er und sah mich eindringlich an. „Diese Amberle ist weg, und das schon seit einiger Zeit. Und du bist der Grund für ihr verschwinden!" hauchte ich und er sah mich nur verständnislos an. ,,der Abend vor deiner Abreise." sagte ich und trat einige Schritt Richtung Land. Darian ging mit und stellte sich vor mich. Jetzt fiel ihm auf, dass ich sehr, sehr spärlich bekleidet war, denn vorher schaute nur mein Kopf aus dem Wasser und jetzt sah man mehr, Ich sah auch, dass Darian nichts trug. Zumindest oben. Ich sah auf seinen freien Oberkörper. Er war muskulös und sonst eigentlich perfekt. „Amberle, du starrst!" Meinte er nur kanpp. „Tu ich nicht!" Schnell Ich sah in sein Gesicht, mir bewusst, dass ein halbnackter Typ nur einen Zentimeter von mir entfernt stand und ich eigentlich auch nackt war. „Amberle, hör mir zu, es gibt Leute denen bist du wichtig und wenn du mit der Einstellung, Ich-sterbe-eh, dann wirst du sterben." sein Gesicht war meinem verdammt nah und ich spürte seien Atem. Ich sah ins Wasser. „vielleicht ist es auch besser so!", meinte ich traurig und ging an ihm vorbei, aber er griff nach meinem Arm. Schnell griff ich mit der anderen Hand zu meinem Dolch und hielt ihn an seine Kehle. „ES ist meine Entscheidung!" fuhr ich ihn an und er sah auf den Dolch „scheinbar gehst du nie ohne Waffe irgendwohin. Selbst beim Baden." ich lachte nicht, sondern sah ihn nur traurig an. ,,Lass mich besser!" ,,das kannst du deinen Schwestern nicht antuen...das kannst du mir nicht antuen!", murmelte er leise und verzweifelt. Ohne ihn anzusehen ging ich zu meiner Kleidung und zog mich wieder an. Ich ging zurück zum Lager, wo nun auch Peter und Merida wach waren.  Die beiden redeten über irgendwas, doch ich machte mir nicht die Mühe zuzuhören, sondern ging gleich zu Pilgrim. Sie wieherte als Begrüßung und kam zu mir. Ich sah, dass auf ihrem Sattel eine Eule saß! so wie es aussah, war sie zahm. Sie drehte den Kopf und betrachtete mich. Vorsichtig streckte ich meine Hand aus und berührte sie. Auf einmal spürte ich einen enormen Schmerz und hatte das Gefühl, man würde meinen Kopf zerreißen. Schreiend hielt ich ihn mir und sah gerade noch die Augen der Eule, die Lissys so ähnlich sahen. das Letze, das ich sagte bevor ich das Bewusstsein verlor war: „Lissy!"

Als ich meine Augen wieder öffnete sah ich etwas verschwommen vor mir. Das Bild wurde klarer und ich erkannte einen Berggipfel und einen Pfad. Ich sah mir alles an und, als ich den Pfad entlang gehen wollte sah ich noch Lissys Gesicht und dann verschwamm alles.

Ich wachte auf und sah die wunderschönen Augen von Pilgrim, die mich besorgt ansahen. „hey, süße!" ich machte Anstalten aufzustehen, aber mir war so schwindelig, dass ich mich an Pilgrim abstützen musste. ,,Alles ok?" fragte die besorgte Stimme von Peter. ,,ja, mir war nur kurz schwindelig." nun war auch Katlynn wach und kam verschlafen zu uns. Auch Darian und Merida kamen. „ich weiß, wo wir als nächstes hinmüssen!" sagte ich.

Nachdem wir unser Lager abgebaut hatten packten wir alles ein und stiegen auf die Pferde. Alle ritten mir und Pilgrim hinterher. „was hast du eigentlich gesehen?" fragte Merida und ritt nun neben mir. ,,Ein Gebirge." ,,wie hast du es gesehen?" fragte nun auch Katlynn. ,,ich habe Lissys Eule berührt und da durchfuhr es mich, wie ein Blitz." ,,woher willst du wissen, welches gemeint ist?" fragte Peter. ,,Ich spüre es einfach!" antwortete ich und bog ab. Wir ritten lange irgendwo durch, aber Pilgrim und ich wussten genau, wo es lang ging. Irgendwann kamen wir zu einem Fluss und ritten neben her. „hier hoch!" meinte ich und wir ritten ein steileren Weg empor. Den ganzen Tag sind wir nur geritten und kamen langsam an einem schönen Platz an, wo wir unser Lager aufschlugen. „es wäre leichter den Weg zu reiten!" meinte Merida, was ja auch stimmte. ,,Dann könnten wir entdeckt werden!" wiedersprach ich. Wir aßen und kurz vor Ende hörte ich den Flügelschlag einer Eule. Sie landete auf einem Ast über uns. „Das ist die Eule. Das ist Lissys Eule!" sagte ich und lockte sie runter. ,,Wie meinst du das?!" „sie wird uns den Weg zeigen, nicht wahr?" die Eule schüttelte sich und flog auf Pilgrims Sattel. „Sicherlich hat sie Hunger." Meinte Katlynn und nahm sich ein paar Maiskörner. Ich warf der Eule noch etwas Fleisch hin und Katlynn blieb vor ihr stehen. Die Eule beäugte die Körner misstrauisch und nahm vorsichtig einen in den Schnabel. Scheinbar Positiv davon überzeugt aß sie den Rest aus Katlynn's Hand. Nachdem sie alles aufgegessen hatte Katlynn: ,,Brave Eule!" sie strich ihr übers Gefieder. Die Eule schüttelte ihr Gefieder auf und Katlynn zuckte zusammen. Sie schrie auf und fiel hin. ,,Katlynn?" fragte ich vorsichtig. Ihre Augenlieder flatterten und sie schlug die Augen auf. „Ich habe etwas gesehen!" rief sie außer Atem und richtete sich auf. Ein Weg, umrandet von Bäumen mit roten Blättern, wie im Herbst!" erzählte sie. „Lissy hat uns einen Hinweis geschickt!" Sagte Merida erfreut. ,,Das ist gut! Reiten wir morgen weiter, denn jetzt ist es zu spät. Lasst uns weiter essen und dann schlafen gehen!" Meinte ich.

Nach dem Essen gingen wir schlafen, aber mir ging das von der Früh nicht aus dem Kopf. Ich wollte einfach nur schlafen und dann schlief ich ein. Begleitet von dem Geknister des prasselnden Feuers und der Geräusche der Nacht.

Beim Leben Meiner SchwesternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt