Amberle P.O.V
Pilgrim schnaubte und galoppierte durch den Wald. Wir waren auf der Jagd nach einem Reh. Ich spannte meinen Bogen und wollte zielen, da blieb es abrupt stehen. Verwirrt blieb Pilgrim ebenso stehen und ich sah das Reh an. Auf einmal rannte es wieder weg und entwischte mir. Ein knacken lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf das hier und jetzt. Mit gespanntem Bogen sah ich mich um und bemerkte Darian, der auf mich zukam. ,,Amberle, überleg es dir gut!" Seine Augen funkelten und seine spitzen Zähne zeigten sich. Ich spannte den Bogen und richtete ihn auf ihn, aber er kam nur weiter zu mir. ,,Bleib weg!" schrie ich. ,,Du tötest mich nicht!" sagte er. ,,Wenn du mich nicht lässt vielleicht schon!" sagte ich und er bleckte die Zähne. „ Darian, lass mich!" schrie ich, aber er knurrte und sein Gesicht ähnelte immer mehr dem eines Wolfs. ,,Niemals!" knurrte er und sprang auf mich zu. Im Sprung verwandelte er sich in einen Wolf und knurrte bedrohlich. Meine Hand ließ den Pfeil los und er schoss in Darian's Brust Der Wolf fiepte auf und fiel zu Boden. Der Pfeil ragte aus seiner Wunde und Blut tränkte die Erde um ihn herum rot. Ich rutschte von Pilgrim und lief zu ihm hin. Plötzlich wurde ich zurückgezogen und sah mich um. Ich trug auf einmal ein weißes Kleid mit einer langen Schleppe, auf der Marian stand. Ihr Gesicht war halb ohne Haut, Ich konnte ihre Knochen, Sehen und Muskeln sehen. „Wir sind bald tot! Vorsicht, sie dürfen euch nicht bekommen! Lass deine Gefühle die Aktion nicht beeinflussen!" ich sah zurück zu Darian. Mein weißes Kleid hatte sich bereits rot gefärbt, von Darians Blut. Als ich zurück zu Marian sah, sah ich Darians Gesicht vor mir. Es war ebenso verunstaltet, wie Marians. „Das, " er zeigte auf seine Gesicht „ist deine schuld!" schrie er und bleckte die Zähne. Blut tropfte von ihnen und ich sah hinter ihn. DA lag Katlynn und ihr Körper war über und über mit Blut. „Das war ich und du...du bist di Nächste!" sagte er und stürzte sich auf mich. Ich schrie und alles wurde schwarz.
Ich schlug meine Augen auf und musste erstmal meinen Puls unter Kontrolle bringen. Schon seit einiger Zeit plagten mich Alpträume, in denen Marian oder Lissy vorkamen. Ich richtete mich leise auf und nahm mir meinen Bogen. Die anderen schliefen noch und da ich eh nicht mehr schlafen konnte ging ich auf die Jagd. Mit leisen Schritten schlich ich durch den Wald und achtete darauf, dass ich auf keinen Ast trat oder Blätter zu Rascheln brachte. Ich nahm eine Bewegung war und sah das braue Fell eines Rothirsches. Er schritt prachtvoll durch das Gebüsch und die Blätter raschelten minimal. Eine Atemwolke kam aus seinem Äser (Jägersprache und bedeutete so viel, wie Mund, aber Mund klingt nicht schön). Leise schlich ich hinter einen Busch und sah zu, wie er zu einem Blatt ging, das wie eine Schüssel geformt war und den Tau darin gesammelt hatte. Der Rothirsch beugte den Kopf und trank ein bisschen Wasser. Sein Geweih ragte prachtvoll in die Luft und umrahmte das idyllische Bild nur noch mehr. Ich zog leise einen Pfeil aus dem Köcher und spannte ihn ein. Genauso leise spannte ich den Bogen und zielte. Der Hirsch sah mich an, direkt in meine Augen. Er machte keine Anstalten wegzurennen oder sich das Leben zu retten. Er sah mich nur erwartungsvoll an. Verwundert ließ ich den Bogen sinken. Er hatte sich mit dem Schicksal zu sterben abgefunden und wartete nur noch drauf. In seinen Augen sah ich keine Angst, nichts! Es war wie bei mir. Ich versuchte nicht zu überleben. Ich hatte mich damit abgefunden, aber das war falsch und dieser Hirsch würde nicht als unser Essen enden! Langsam richtete ich mich auf, doch er stand immer noch da. Vorsichtig trat ich auf ihn zu und er sah mich nur an. Immer noch sah ich weder Angst noch Panik in seinen Augen. Diese braunen Augen strahlten eine Gelassenheit aus, die ich nicht beschreiben konnte so umfassend war sie. Ganz langsam und vorsichtig ging ich immer näher ran. Wir musterten uns gegenseitig neugierig, als der Hirsch auf mich zu trat. Ich blieb stehen und ließ ihn näher an mich ran. Diesmal war er der, der neugierig auf mich zukam und vorsichtig einen Huf vor den anderen setzte. Ich streckte meine Hand aus, an der er vorsichtig roch, wobei ich seinen warmen Atem spüren konnte. Ich spürte auf einmal, wie er den Kopf gegen meine Hand drückte. So schnell, wie das passierte konnte ich nicht mal reagieren. Schon war er wieder davongelaufen und ließ mich alleine stehen. Nach einigen Minuten nahm ich wieder meinen Bogen und ging zurück zu den anderen. „Auch schon wach!?" sagte ich zu Katlynn, die sich verschlafen ihre Augen rieb. „Ja, ich habe Hunger, kannst du das Brot mal bringen?" fragte sie und ich ging zu Pilgrim und nahm das Brot. „Guten Morgen, süße!" ich gab ihr einen Apfel und ließ sie weiter grasen.
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Beim Leben Meiner Schwestern
FantasiDie Vernünftige, die Wissbegierige, die Wilde, die Kriegerin und die Verträumte. Ja so kann man die Prinzessinnen Marian, Katelynn, Merida, Amberle und Elisabeth beschrieben Obwohl sie alle total verschieden sind halten sie immer zusammen und gehen...