~ Was denkt sich der Typ eigentlich? Meint, er kann machen was er will, dabei weiß er doch genau, dass ... ich mich kaum wehren kann. ~
Stegi befand sich immer noch unter den Sitzplätzen der Personen zwei Reihen vor ihnen.
Das Problem war, dass das menschliche Auge selbst kleinste Bewegungen aus dem Augenwinkel wahrnimmt, er musste also an einem Ort mit so vielen Menschen auf engem Raum höllisch aufpassen.
Er lief an ein paar großen Schuhpaaren vorbei Richtung Fensterwand und linste nach oben. Die zwei Fluggäste über ihm waren anscheinend zwei Frauen im mittleren Alter. Diejenige, welche ihm am nächsten war, blickte nachdenklich aus dem Fenster. Perfekt. Er nahm allen Mut zusammen und rannte an ihrer Tasche vorbei zur nächsten Sitzreihe und kugelte sich die letzten Meter in den Schatten. Keuchend richtete er sich wieder auf. Ein bisschen mehr Training wäre doch nicht schlecht gewesen. Er klopfte sich die Hosen ab, als ihn eine Stimme zusammenzucken ließ:
„Mama, gibt es in Flugzeugen Käfer?"
Shit, er hatte nicht bemerkt, dass neben der zweiten Frau noch ein Kind gesessen hatte. Sein Sichtfeld war doch recht eingeschränkt gewesen. Und wie hatte ihn dieser Knirps genannt?! Aber er fasste sich schnell wieder, da er ja wusste, in welch gefährlicher Situation er sich befand. Schnell rannte er zur nächsten Stütze, die den mittleren Sitz trug und lehnte sich dahinter an. In der Hoffnung, dass er dort in Sicherheit war.
„Natürlich nicht. Sie sind sehr sauber, Florian, musst du wissen."
„Mmmh", Florian war von seinem Sitz gesprungen. Er schien unter den Sitz zu linsen, doch durch die hellen Lichter an Bord waren seine Augen nicht auf die Dunkelheit eingestellt. Doch damit gab er sich nicht zufrieden. Offenbar war er auf alle viere gegangen und war nun dabei unter den Sitz zu kriechen. Ohne hinzusehen konnte Stegi seinen Atem näher kommen hören. Mit ganzer Kraft presste er sich gegen die eckige Stütze, deren Decke leider überhaupt nicht tief genug war, als dass ein Kind nicht darunter gepasst hätte. Ihm blieb überhaupt nichts anderes übrig, als sich nicht vom Fleck zu rührenund zu hoffen, dass er ihn nicht entdeckte, während der Andere immer näher kroch.
Oh, was für einen Hass er in diesem Moment auf dieses Kind empfand.
~Hau einfach ab, bittte!~
Sagte er zu sich in Gedanken. Er war noch nie gut mit Kindern klar gekommen, aber wenn sie 10-mal so groß waren wie man selbst, war man doch gezwungen, ihnen eine gewisse Form von Aufmerksamkeit zu zollen.
„Florian, was machst du denn da? Komm sofort da raus!"
Stegi konnte deutlich ein Quitschgeräusch hören, nachdem der Störenfried weggezogen wurde. Yes!
„Du bleibst jetzt bis zur Landung auf deinem Platz sitzen und rührst dich nicht mehr von der Stelle!", keifte die Mutter und Stegi atmete erleichtert auf.
Was für eine Genugtuung er in diesem Moment empfand. Er lugte an seinem Versteck vorbei und sah gerade noch wie der Junge angeschnallt wurde. Triumphierend setzte er seinen Weg fort, aber kam sich hinterher auch wieder lächerlich vor.
Als eine Stewardess einen Wagen durch den engen Gang schob, ergriff er seine Chance und huschte schnell darunter. Leider war er so niedrig, dass er sich leicht ducken musste, um darunter zu passen. Wieso war er nicht schon eher auf diese Idee gekommen? Schließlich entfernten sie sich von den Sitzreihen und kamen im Personalbereich an. Es war ein leichtes für ihn sich hier irgendwo ein Versteck zu suchen und die Stimmen der Passagiere waren auch besser abgeschirmt. Dann hörte er sie wieder:
„Bist du noch auf Position?"
„Ja, ja, aber das ist Zeitverschwendung. Wir haben doch schon alle überprüft."
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Große Gefühle für ein kleines Herz - Stexpert
FanfictionAlles beginnt mit einer kleinen Urlaubsreise nach Sardinien, welche Tim und Stegi zusammen mit ihrem Freund Tobi unternehmen. Anfangs scheint alles normal, doch dann passiert etwas unerwartetes, was eigentlich unmöglich sein sollte. Danach ist nicht...