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Durch ein gleichmäßiges Rütteln wurde Stegi langsam wach. Er hatte soeben wohl den größten Tiefschlaf seines Lebens gehabt. Er rieb sich die Augen und sah sich verschlafen um. Es war relativ dunkel, der einzige Lichteinfall trat durch eine Spalte über ihm, die offenbar mit einem blauen Tuch zugedeckt war. Der Boden unter ihm war weich und es roch nach frisch gewaschener Wäsche. Dem gleichmäßigen Schaukeln und den Motorengeräusche nach, musste er sich anscheinend in einem Auto befinden. Den Geräuschen nach zu urteilen, musste er sich anscheinend in einem Auto befinden. Er griff oben in den blauen Stoff und zog ihn langsam zur Seite, um zu sehen wo er sich befand. Er war schwer und leistete einigen Widerstand, doch schließlich gab er die Sicht auf eine weit entfernte graue Decke frei. Was war passiert? War er nicht eben noch mit Tim im Wald gewesen? Vorsichtig versuchte er sich auf dem weichen Untergrund aufzurichten, was gar nicht so einfach war, und lugte über den Rand ins Freie. Bei näherer Betrachtung viel auf, dass es eigentlich gar kein Rand war, sondern die eine Hälfte eines Reißverschlusses. Auf der anderen Seite seines Unterschlupfs war die Inneneinrichtung eines riesenhaften Autos zu sehen. Die Sitze waren schwarz mit einigen blauen Linien durchzogen und türmten sich wie die Fassaden von Gebäuden um ihn herum auf. Vor ihm erstreckte sich großzügig ein schwarzes Amaturenbrett, welches leider die Sicht auf die Windschutzscheibe darüber komplett verdeckte, aber den Lichtverhältnissen nach zu Urteilen und dem, was er durch die Seitenfenster sehen konnte, musste es dunkel draußen sein. Tiefste Nacht um genau zu sein. Dem unregelmäßigen prasselnden Geräuschen nach, regnete es gerade draußen leicht auf die Scheiben. Er kannte das Auto, er war selbst schon damit gefahren. So schien es trotz der Umstände irgendwo vertraut. Die längliche Sporttasche, aus der er heraus sah befand sich anscheinend auf dem Beifahrersitz und war gut gefüllt. Auf der Fahrerseite saß stillschweigend Tim und blickte nachdenklich auf die Straße. Er hatte ihn noch nicht bemerkt. Ansonsten war das Auto leer, sie waren allein. Außer dem Regen und dem Motor waren keine Geräusche zu hören. Anscheinend hatte sich Tim umgezogen, während er immer noch in dieser schrecklichen Versuchskleidung herumlief. Stegi kannte diesen Blick von ihm, diesen nachdenklich-zweifelnden Ausdruck hatte er immer, wenn er sämtliche Optionen in seinem Kopf durchging, Pläne schmiedete und wieder verwarf. Was war passiert? Wo fuhren sie hin? Tims Augen huschten unruhig über die Straße. Als er schließlich einmal zum Schaltknüppel griff, wanderten seine Augen auch für einen Moment zu Stegi herunter, der ihm unsicher zulächelte. Er kommentierte es mit einem lang Seufzer und als er wieder auf die Straße blickte, sagte er: „Du bist also wach. Das wurde aber auch langsam Zeit."
„W-wohin fahren wir?", fragte Stegi, unsicher ob er ihn bei dem Wetter verstehen konnte. Aber er antwortete ohne Probleme:
„Zu meinem Cousin nach Köln. Dort lassen wir mein Auto stehen, übernachten und fahren dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiter, da sie bestimmt mein Nummernschild verfolgen werden."
„Wir hauen ab? Aber wohin?"
2Irgendwohin, ganz egal. Erst mal so schnell wie möglich so weit weg wie möglich. Ich war kurz bei mir zu Hause und hab noch ein paar Sachen eingepackt. Bei der nächsten Tankstelle kannst du dich umziehen." Er lugte noch mal zu Stegi, um seine Reaktion auf seine Worte zu überprüfen, aber er sah ihn nur besorgt und stillschweigend an.
„Hey, mach dir keine Sorgen. Wir kriegen das schon hin", Tim setzte ein aufmunterndes Lächeln auf und zeigte auf das Armaturenbrett, „Ich hab dir was zu essen besorgt. Um die Uhrzeit hatte leider nur noch der McDonald's offen, aber ich denke das ist dir jetzt ganz egal."
Umgehend erhellte sich Stegis Miene. Freudig kletterte er aus der Öffnung der Tasche heraus und ließ sich seitlich an ihren Falten herunter gleiten. Er ließ sich auf den Sitz fallen und keine Sekunde später saß er neben Tim auf dem Beifahrersitz. Er stellte die Tasche auf den Fußboden und begann umgehend in der Papiertüte herumzukramen. Genüsslich biss er in den nächstbesten Cheeseburger, den er fand. Er hatte so einen Mordshunger.
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Große Gefühle für ein kleines Herz - Stexpert
FanfictionAlles beginnt mit einer kleinen Urlaubsreise nach Sardinien, welche Tim und Stegi zusammen mit ihrem Freund Tobi unternehmen. Anfangs scheint alles normal, doch dann passiert etwas unerwartetes, was eigentlich unmöglich sein sollte. Danach ist nicht...