Tobi war am Ende. Mehrere Tage hatte er damit verbracht sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was mit Rafi los war, geschweige denn, was er nun tun sollte. Zur Polizei gehen kam natürlich nicht in Frage. Das würde im Moment nur mehr Probleme verursachen als welche lösen. Bloß wenn er nicht bald mit jemandem redete drehte er noch durch. Sicherlich wollte Rafi nicht, dass er es jemandem erzählte, aber ganz ehrlich, das ging so nicht. Vielleicht hatte er irgendwelche persönlichen Probleme, war sogar in Gefahr! Er musste etwas tun, aber nicht alleine. Er kramte also sein Handy heraus und schrieb Tim und Stegi. Der einzige, der aber wenig später antwortete war Tim. Er schrieb ihm, dass Tobi vorbei kommen sollte, dann würden sie reden. Er zögerte keine Sekunde, schnappte sich seine Jacke und machte sich auf den Weg.
Wenig später stand er vor Tims Wohnungstür und klingelte. Als Tim aufmachte, sah er ziemlich fertig aus. Verwundert musterte Tobi ihn und fragte: "Ist alles ok? Du siehst irgendwie richtig scheiße aus."
Grimmig sah ihn Tim an, erwiderte aber nur: "Wow, danke."
Dann deutete er ihm, herein zu kommen. "Was ist denn los Tobi? Wieso wolltest du denn so unbedingt reden?"
Er ging sich durch die Haare und sah sich in der Wohnung um, ob er noch irgendwo was zu trinken hatte.
Als Tobi das bemerkte, stoppte er ihn: „Ne du, lass ma. Ich hab's weng eilig."
Verwundert drehte sich Tim um, als Tobi ihm darum bat, sich hinzusetzen und ihm die Lage erklärte:
„Du weißt doch, dass ich letztens bei Rafi war, richtig? Also er war ja die ganze Zeit so abweisend bezüglich Besuch. Ich hab mir nichts weiter dabei gedacht, aber als ich dann da war, ... hab' ich ... ne' Pistole gefunden."
„Ne Pistole?", fragte Tim ungläubig und hob dabei eine Augenbraue.
„Ja, sag ich doch", bestätigte Tobi aufgebracht, „Er macht irgendwas im geheimen, er ist fast ausgerastet, als ich ihn darauf angesprochen hatte. Tim hörst du mir zu?!"
Tim hatte die ganze Zeit über an dieselbe Stelle an der Wand gestarrt, ausdruckslos.
„Hey! Erde an Tim!"
„Ja, sorry", er sah auf, „Ich hör dir zu."
„Also, wie ich gerade gesagt hab, er macht da irgendwas. Vielleicht braucht er unsere Hilfe-"
Tobi wurde von dem energischen Vibrieren eines Handys unterbrochen. Sofort schreckte Tim auf und sah sich suchend nach dem Gerät um. Als er es fand und in das Display blinzelte, wurden seine Augen wieder glasig.
Tobi bemerkte das und sprach ihn darauf an: „Wirklich alles in Ordnung mit dir?" Tim nickte und Tobi seufzte auf.
„Weißt du eigentlich, was mit Stegi ist? Ich hab jetzt schon länger nichts mehr von ihm gehört und geantwortet hat er mir auch nicht", richtete er sich an den Großen.
„Er ... er hat mir gerade geschrieben", antwortete Tim und zeigte dabei auf sein Handy.
„Ach wirklich? und was hat er gesagt?"
„Dass er nicht kommen kann, weil er noch so viel zu tun hat."
„Ach so, schade", erwiderte Tobi betrübt, „Gerade, wenn wir ihn gebrauchen könnten."
„Er blockt mich schon die ganze Zeit so ab und will auch nicht mit mir auf'm TS reden. Ich hab Angst, dass ich ihn irgendwie verschreckt hab", redete Tim gestikulierend weiter.
„Wieso solltest du ihn verschreckt haben? Ist zwischen euch irgendwas passiert?"
Tim hob seinen Kopf und sah ihn durchdringend an. Tobi konnte den Blick dabei aber nicht deuten.
„Sozusagen ja, aber ich dachte es wär alles ok. Denn seine erste Nachricht am nächsten Morgen war so fröhlich und lieb. Aber seitdem drängt er mich immer weg. Ich frag mich ob ich irgendwas falsch gemacht hab."
Verzweifelt raufte er sich die Haare. Tobi hätte gerne irgendwas Aufmunterndes gesagt, aber es wollten ihm einfach keine passenden Worte einfallen.
„Aber du hast recht", fing Tim wieder an zu reden, nachdem er sich gefangen hatte, „Das mit Rafi scheint definitiv etwas Ernsteres zu sein. Hast du mal an die Polizei gedacht?"
„Ja schon, aber -wie soll ich sagen- Ich kenne Rafi, ok. Er würde nicht irgendwas Bescheuertes tun. Er hat sicher seine Gründe, warum er es mir nicht erzählt. Wie lange sind wir jetzt schon mit ihm befreundet Tim? Du weißt genauso gut wie ich, dass er der rationalste und liebste Mensch überhaupt ist."
„Hmm", Tim nickte bestätigend. Das, was Tobi ihm über seinen Besuch beschrieben hatte, passte so überhaupt nicht zu dem Bild, dass er von Rafi hatte.
„Er hat sich vielleicht ein bisschen seltsam benommen als ich ihn darauf angesprochen hab. Aber das gibt mir eher das Gefühl, als könnte er unsere Hilfe brauchen. Verstehst du?", fragte Tobi und sah ihm dabei eindringlich in die Augen.
„Ja, aber was willst du tun?"
„Lass uns nochmal zu ihm gehen. Zusammen. Lass uns mit ihm reden", schlug Tobi vor.
„Und du denkst wirklich, dass das eine gute Idee ist?"
„Es ist die einzige, die für mich momentan in Frage kommt", antwortete er selbstbewusst.
Tim nickte und dann machten sie sich auf den Weg. Traurig blickte er noch einmal auf sein Handy, bevor er es langsam in der Hosentasche verschwinden ließ.
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Hey :)
Sooo, das war das letzte Kapitel für den Abend. Sorry, dass das jetzt so mittendrin endet, aber 5 Kapitel an einem Tag sind schon ziemlich heavy für mich und ich will euch jetzt nicht noch ein sechstes, schlechtes dazu klatschen. :P Die Tage kommen dann auch die nächsten Uploads. Wenn nichts dazwischen kommt, wieder so in 3-4 Tagen.
An der Stelle auch nochmal danke für euren Support. <3 So viele haben die FF inzwischen favorisiert und ich seh' immer wieder neue Gesichter. Fühlt euch alle totgeknuddelt! Danke auch für eure Kommentare, ohne euch hätte das hier nicht halb so viel Spaß gemacht. c:
Also, wie fandet ihr die Lesenacht? Ich rede mit jedem von euch gerne noch in den Kommis und bin gespannt, wer von euch das jetzt alles so mitverfolgt hat. ^^ Das geht auch an die, die alles am Stück gelesen haben bzw. das hier vlt am nächsten Tag lesen. Ich bin sehr auf eure Meinungen gespannt. :3
Sorry für den Monolog und guten Schlaf euch noch!
LG Lucille
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Große Gefühle für ein kleines Herz - Stexpert
FanfictionAlles beginnt mit einer kleinen Urlaubsreise nach Sardinien, welche Tim und Stegi zusammen mit ihrem Freund Tobi unternehmen. Anfangs scheint alles normal, doch dann passiert etwas unerwartetes, was eigentlich unmöglich sein sollte. Danach ist nicht...