Die Tür knallte auf und heraus kam eine weitere Gruppe von Leuten, die sich hinter den bisherigen positionierten. Einen davon erkannte Tim wieder. Es war der Doktor. Er beobachtete sie genau aus dem Augenwinkel während er mit einem der Uniformierten redete. Nachdem sie fertig waren sah er Tim an und rief ihm zu: „Hey, sie da. Ich weiß sie gehören nicht zu den Leuten die unser System gehackt haben. Sie haben einfach nur Befehle befolgt, hab ich Recht?"
Tim starrte ihn einfach nur finster an, ohne eine Antwort zu geben.
„Ich gebe ihnen jetzt noch eine Chance, sich zu fügen und ihn uns auszuhändigen."
Wütend und eiskalt antwortete er ihm: „Sie müssen auf Drogen sein, wenn sie denken, dass ich das je tun würde!"
Langsam, kaum zu bemerken gingen sie rückwärts von den Fremden weg. Tim war dabei wohl darauf bedacht, dass Stegi zu jedem Zeitpunkt hinter ihm verdeckt war.
„Pssst Stegi."
Er erhielt keine Antwort.
„Ich weiß, ich hab dir in der Vergangenheit nicht so viel zugetraut. Aber ... nur weil ich so ein Idiot bin, musst du das nicht auch glauben. ...Verstehst du?"
Es dauerte einen Moment, dann spürte er wie seine Hand fester gedrückt wurde. Erleichtert lächelte er. Dann richtete sich ihr Gegenüber wieder an sie: „Ich weiß ja, dass sie uns nicht sonderlich trauen, aber selbst wenn es ihnen gelingen sollte zu entkommen, erwartet sie nur ein Leben auf der Flucht und damit meine ich nicht vor uns. Er ist der letzte seiner Art. Bei uns wäre er sicher und sie können ihn auch sehen, so oft sie möchten."
Warum sprach er eigentlich nicht direkt mit Stegi, warum immer nur mit ihm? Tim warf einen Blick nach hinten, er schien Angst zu haben, beunruhigt zu sein. Verständlich.
„Hab ich ihr Wort?", fragte er den Mann im Kittel. Er nickte und seine hellen, blauen Augen sahen Tim beruhigend an.
„Ja, sie haben mein Wort. Das letzte, was ich möchte ist eine gewaltvolle Lösung. Ich bin sicher wir ..."
„JETZT!", rief Tim mitten in seine Ansprache hinein und im selben Moment spürte er noch wie seine Hand ruckartig losgelassen wurde. Die Personen vor ihnen schreckten auf, schienen aber zu überrascht zu sein um irgendwie zu reagieren. Stegi rannte von ihm weg und sprang über das Geländer. Plötzlich gab es ein lautes, dumpfes Geräusch und der Boden bebte. Tim warf einen Blick nach hinten und bemerkte, dass er nicht mehr da war. Staub wirbelte auf und stieg vom Boden bis hoch zu ihnen auf das Dach des 5. Stockwerks. Seine Augen wanderten nach oben. Ein großer Schatten erhob sich und verdeckte die Sonne. Er war darauf vorbereitet gewesen, richtig? Wieso blieb ihm dann bei diesem Anblick sein Herz förmlich stehen und wieso wirkte die Luft zum Atmen auf einmal so knapp? Alles passierte wie in Zeitlupe. Irgendjemand rief laut etwas Unverständliches. Dann fielen plötzlich Schüsse, aber keiner von ihnen kam ihm auch nur nahe, denn innerhalb von Sekundenbruchteil sank ein großer Arm zwischen sie und fing alles ab. Der Schatten hinter ihm hatte sich inzwischen hinter die Häuserfassade geduckt. Rechts schräg-hinten von ihm krallten sich ein paar Finger in den Beton des Daches, so dass ein paar Steine abbröckelten. Zwischen einigen tiefen Atemgeräuschen konnte er auf einmal ein schmerzliches „Aua" heraus hören. Er erkannte die Stimme wieder und endlich fing die Zeit an in ihren Normalzustand zurück zu kehren. Gehetzt fuhr er herum und lief zum Geländer. Er beugte sich darüber und sah nach unten auf einen großen blonden Kopf.
„Stegi!", rief er so laut er konnte.
Der Kopf legte sich nach hinten und zwei große grüne Augen sahen ihn an.
„...Tim, ...hey"
„Hast du Schmerzen?", fragte er verzweifelt.
„Nein, quatsch. Das kitzelt höchstens ein bisschen."
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Große Gefühle für ein kleines Herz - Stexpert
FanfictionAlles beginnt mit einer kleinen Urlaubsreise nach Sardinien, welche Tim und Stegi zusammen mit ihrem Freund Tobi unternehmen. Anfangs scheint alles normal, doch dann passiert etwas unerwartetes, was eigentlich unmöglich sein sollte. Danach ist nicht...