Als er die Augen wieder öffnete, bemerkte er den großen freien Platz um sich herum und ihn traf die Erkenntnis, dass es wohl funktioniert haben musste. Dann sah er nach oben.
Tim grinste breit auf ihn herab und sagte: „Voll drauf reingefallen!"
„Huh? Was?! Wie drauf reingefallen? Das war nicht echt?"
„Ne, natürlich nicht", er gab sein Bestes sich trotz des engen Raumes vor ihm in die Hocke zu setzen, „als würde ich wegen sowas gleich sauer werden. Du bist einfach viel zu vorhersehbar." Die ganze Zeit über konnte er sein Grinsen nicht verbergen.
„Was? Das hast du jetzt nicht getan!"
„Doch", er warf einen kurzen Blick Richtung Tür, „Aber es ist gut, dass es funktioniert hat. Wir haben nicht mehr viel Zeit."
Stegi wollte gerade etwas erwidern, als er merkte wie Tim's Hand hinter seinen Rücken fuhr und ehe er reagieren konnte, ihn kurzerhand am Hosenbund hoch zog. Er schrie kurz, aber leise erschrocken auf und begann dann heftig mit den Beinen zu strampeln, während Tim sich aufrichtete. Das war definitiv viel zu hoch und unsicher. Ihm drehte sich der Magen um.
„Oh Gott, Tim. Ich schwöre dir, wenn ich wieder groß bin, dann bring ich dich dafür um. Hörst du mich?!"
„Ja, ja"
„Tim!" er wurde nun direkt vor sein Gesicht gehalten. Zwei große, braune Augen blickten ihn entschlossen an. Er merkte, wie das Blut in seinen Kopf schoss.
Tim fing wieder an zu erklären: „Hör zu, du musst dich jetzt in meiner Jackentasche verstecken, ok? Die ist ziemlich groß und auch gut gepolstert." Seine Augen waren inzwischen zu einem freundlichen und bittenden Blick gewechselt.
„Das wird ja immer besser hier!"
„Komm schon Stegi."
„Hab ich überhaupt eine Wahl?"
„Ja, hast du."
...
Sie wechselten stillschweigend ein paar Blicke, bis Stegi schließlich auswich und schmollend erwiderte: „Na schön."
Sogleich wurde er in Richtung rechte Jackentasche gehoben, welche Tim mit der anderen Hand aufzog und ihn vorsichtig hinein setzte. Es fühlte sich an, wie ein großer gepolsterter Sack. Er wollte gerade seine Hand wieder heraus ziehen, als Stegi einen seiner Finger fest hielt und raunte: „Das was ich vorhin gesagt habe war übrigens ernst gemeint. Ich vertraue wirklich darauf, dass du das Richtige tust."
„Ok", er lächelte leicht „ich werd's mir merken." Dann ließ Stegi seinen Finger los und sah noch zu, wie die Klappe über ihm zugemacht wurde, natürlich unverschlossen. Dadurch, dass die Jacke schwarz war, konnte man innen kaum etwas erkennen. Da der Deckel der Tasche aber nur locker zu lag, drang etwas Licht hinein. Und man musste sagen, es war wirklich bequem, ähnlich einer Hängematte. Wäre da nicht das Wackeln gewesen, das selbstverständlich entstand, wenn Tim einen Schritt machte. Der Gang in diesem billigen Flugzeug war sehr eng, aber Tim war wohl bedacht darauf nirgendwo anzustoßen. Als er sich wieder auf seinen Sitz setzte, bemerkte er Tobi's fragenden Blick. Bevor er etwas sagen konnte, bedeutete ihm Tim mit einem „Pssst"- Geräusch ruhig zu sein. Dann machte er eine Geste, bei der er beide Handflächen langsam aufeinander führte, als würde er etwas pressen und zeigte dann auf seine Jackentasche.
„Ernsthaft? Jetzt?", er schien verstanden zu haben und machte große Augen.
Bevor er allerdings Zeit hatte Tim weiter auszufragen hatten die beiden Anzugträger sie bereits erreicht.
Der Größere von beiden lehnte sich in ihre Reihe und klappte eine Seite in seinem Notizbuch um.
„Guten Tag, mein Name ist Stremer und dies ist mein Kollege Tillmann. Dürften wir Ihnen ein paar Fragen stellen?", fragte er und ließ seinen Blick langsam über die beiden Insassen gleiten.
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Große Gefühle für ein kleines Herz - Stexpert
FanficAlles beginnt mit einer kleinen Urlaubsreise nach Sardinien, welche Tim und Stegi zusammen mit ihrem Freund Tobi unternehmen. Anfangs scheint alles normal, doch dann passiert etwas unerwartetes, was eigentlich unmöglich sein sollte. Danach ist nicht...