Bootsfahrten und andere Krankheiten

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Es fing immer gleich an. Sie legte sich nieder und dann begann das Martyrium aufs Neue. Hunde. Sie sah Hunde mit blutverschmierten Leftzen und sah wie sie auf jemanden zu gingen, ganz langsam. In der nächsten Sekunde wechselte das Bild und sie befand sich angekettet an ein Bett. Doch wer ihr Peiniger war konnte sie in ihren Träumen nicht erkennen. Als nächstes vernahm sie einen lauten Knall dann ging sie zu Boden. Blut floss aus ihren Eingeweiden und sie sah ihn. Der Mann der ihr in ihren Träumen immer gefolgt war. Er war groß. muskulös und hatte grüne Augen. Und sie hatte das Gesicht schon einmal gesehen. Doch brachte sie das Gesicht auch mit einem anderen Traum in Verbindung. Er und sie waren in einem Container eingesperrt. Dann lagen sie auf dem Boden, sie über ihm. Er grinste sie an. Doch was war die Wahrheit? War er der Böse? War er der Gute? Doch sie ging noch mehrere Stufen hinab und fand sich im schlimmsten Traum wieder den sie bis her hatte. Über ihr war ihr Mann. Er schlug auf sie ein, fasste sie grob an und dann? Sie konnte sich nicht bewegen, sie konnte sich nicht wehren. Er hat es einfach getan. Er hatte sie genommen, gegen ihren Willen. War er der Böse? War er der Gute? Doch spätestens als sie wieder die Blut verschmierten Wände sah und versuchte sich vor dem Fluss aus Blut zu retten wachte sie wie immer Schweiß gebadet auf. Sie schrie und konnte sich nicht beruhigen. Doch jedes mal kam eine Schwester, die den nächsten Arzt rief und sie eine Spritze bekam. Diese beförderte sie leider sofort wieder in ihre Träume. Es war ein Teufelskreis. Sie wollte nicht schlafen. Sie wollte einfach wach bleiben und nicht sehen was sie immer ansehen musste, wenn sie schlief. Sie bekam so auch kaum ihren Besuch mit, der täglich bei ihr war, meistens für Stunden. Sie lag einfach da und musste es ertragen, nicht fähig sich bemerkbar zu machen. So auch heute. Doch heute war es anders. Schon als sie im Unterbewusstsein mitbekam das jemand hier sein musste, war das Gefühl anders. Es war vertraut, es war ihr bekannt. Und es machte ihr keine Angst. Sie spürte wie die Wirkung der letzten Spritze nachließ, aber sie war ruhig, leise. Sie wollte wissen wer hier war. Wer ihr das Gefühl von Sicherheit gab. Wie sie merkte, war es bereits wieder dunkel geworden und sie konnte nur einen Schatten am Ende des Zimmers ausmachen. Er oder sie stand einfach an die Wand gelehnt und blickte auf sie. Tony konnte nicht näher gehen. Er sah das sie sich bewegte und er verspürte den Drang danach zu ihr zu gehen und sie zu schütteln, in der Hoffnung sie würde wieder zu Sinnen kommen. Würde ihn und die Anderen wieder erkennen und auch ihren Sohn. Er knetete seine Finger und war dennoch von ihrem Anglitz gefangen. Wie es schon immer der Fall war, egal wie sie zu ihm war. Konnte er ihr helfen? Die Frage stellte er sich seit gestern Abend. Deshalb war er her gekommen. Er wollte sie sehen, auch wenn Gibbs gesagt hatte, er solle sich das nicht antun. Und doch war er hier. Was hatte sie in der Gefangenschaft alles durch machen müssen? Er hatte nicht mal genaueres erfahren vom Ersten mal. Was war ihr da zugestoßen? Hatte er sie ....? Die Gedanken flossen einfach und er konnte nicht umhin es sich vor zustellen wie er und sie zusammen aufgewacht waren nach ihrer ersten Nacht. Er schüttelte kurz den Kopf. Kein Guter Weg. Und schon gar nicht wenn er vorher ganz andere Gedanken hatte. Es dauerte nur Momente doch er sah das sie ihn ansah und er konnte ihrem Blick nicht widerstehen. Er trat einen Schritt näher. "Ziva?" Sie zuckte zurück. "Sie?" war alles was sie fassungslos sagen konnte. Die Tür sprang auf. "Was machst du hier?" kam ihm eine vertraute Stimme entgegen. "Ducky? ......Ich wollte nur nach ihr sehen. Nichts weiter ich sollte besser gehen." Damit rannte er förmlich aus diesem Zimmer und wollte nur aus diesem Krankenhaus raus. Ducky unterdes ging auf Ziva zu die mittlerweile im Bett saß und zu Ducky schaute. "Wie geht es ihnen Jennifer?" Doch auch dieser Name schien ihr nicht zu gehören. Sie fühlte sich so unwohl damit. "Wer bin ich? Bin ich Jennifer? Oder bin ich doch diese Ziva wie mich alle nennen?" Ducky holte Luft und drehte sich nun etwas mehr zu ihr. Er begann zu erzählen.


Tony raste durch die Stadt und kam zuletzt bei Gibbs zum stehen. Er stürmte in seinen Keller und fand ihn dort an seiner Werkbank sitzen. Mit einem Glas Bourbon und einem Blick der in die Ferne reichte. "Boss!" "DiNozzo was machst du hier?" "Ich war bei ihr!" Den Blick den er nun von ihm erntete sagte ihm das er es verstehen konnte aber dennoch falsch war. "Was hätte ich tun sollen? Ich konnte nicht anders. Gibbs wenn sie sich irgendwann erinnert was denkst wird sie tun? Wird sie mir David wieder wegnehmen?" "Sie ist seine Mutter." Kam nur leise von Gibbs. "Und ich sein Vater!" gab Tony bedrückt von sich. Seine Augen hatten sich, bei dem bloßem Gedanken daran, geschlossen. "Ich weiß. Dann musst du dann mit ihr reden!" "Dann! ........" Eine erdrückende Stille legte sich über die Beiden die nun einträchtig neben einander saßen. Gibbs kippte galant ein Glas mit Schrauben aus und goß großzügig etwas Bourbon hinein. Dann hielt er es Tony hin und dieser nahm es auch sofort an sich. "Ich sollte das nicht tun." Tony's Bedenken kamen nicht von ungefähr, denn er hatte einige Zeit viel zu viel getrunken. Um seinen Schmerz und Verlust zu ertränken. Erst Jeanne, dann nach dem Tod von Jenny und als er Wendy geheiratet hatte. Er schaute das Glas an und stellte es zurück auf die Werkbank. "Was wenn sie nie wieder so wird wie sie war?" kam es von Tony eher als rhetorische Frage. Doch Gibbs gab ihm die Antwort die er nicht hören wollte, die keiner von ihnen hören wollte. "Das wird sie auch nicht. Tony. Dazu ist zu viel passiert." Gibbs als auch Tony nahmen ihr Glas und setzten es an. Die kalte Flüssigkeit brannte angenehm im Rachen als sie sich den Weg nach unten suchte. Er kannte den unverkennbaren Geschmack. Gleichzeitig stieg in ihm eine Wärme auf die er nur zu gut kannte. Tony leerte das gesamte Glas und schaute sich im Keller um. "Das wievielte Boot ist das eigentlich?" "Das 7. Warum?" Tony zuckte nur mit den Schultern. "Irgendwann mal .....später......kann ich dann mal mit einem deiner Boote mit fahren? Wenn du .....?" "DiNozzo es wäre mir eine Ehre!" kam es warmherzig von Gibbs. "Mhmmmm. hab ich schon erwähnt das ich Seekrank bin?" gab Tony beiläufig zu Protokoll. Gibbs fing an zu lachen. Tony brauchte das jetzt. genau das. Einen Menschen mit dem er lachen konnte, doch hatte er nie gedacht das er das von Leroy Jethro Gibbs bekommen würde. Es riss ihn mit. "DiNozzo dann solltest du ein paar Tüten mit auf große Fahrt nehmen. Oder du musst das Deck schrubben." Gibbs lachte noch immer und auch Tony lachte. Es befreite ihn ein wenig von den Gedanken die nur Minuten zuvor gehabt hatte.  

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