Versprich mir das du mich erschießt!

167 17 1
                                    

  "Nehmt euer Zeug! Toter PO in Norfolk." Schrie Gibbs als er mit seinem heißen Getränk ins Großraumbüro kam. Dann starteten die automatisierten Abläufe aufs Neue. Mc Gee fand sich auf der Rückbank wieder und Tony saß neben Gibbs auf dem Beifahrersitz. Kein Wort wurde gesprochen. 2 Leichen innerhalb eines Tages war mehr als nur stressig. Das bedeutete sehr viel Arbeit. Kaum am Schauplatz des Verbrechens angelangt ergab sich das selbe Bild. Und wieder stiegen ihnen die Gedanken der heute Morgen gefundenen Leiche in den Kopf. Auch diese Frau stellte sich als Latina heraus und hatte braune lange Haare und braune Augen. Keinerlei Verbindung zum ersten Opfer und doch gab es erschreckende Ähnlichkeiten was die Todesursache anging und was die Darstellung oder besser die Darbietung der Leiche anging. Doch es hörte nicht auf auch die nächsten Tage wurden noch 3 weitere Frauen gefunden die auf die selbe Art und Weise gefoltert und getötet wurden. Eindeutig der gleiche Täter. Doch die DNA ergab einfach keinen Treffer. Abby arbeitete auf hochtouren und hatte darüber sogar vergessen Ziva zu besuchen. Doch als sie an diesem Abend zu ihr ins Krankenhaus kam, hatte sie einen Entschluss gefasst. Sie würde nie wieder hier auf tauchen. Sie konnte das nicht. Sie konnte Ziva so nicht sehen. So schwach. So anders. So frustriert. So deprimiert. Sie wollte ihre alte Ziva wieder, aber so sich das hier kristallisierte würde das noch ein langer Weg werden. Sie hatte natürlich gerade den kurzen Moment erwischt als Ziva wieder zu Jennifer wechselte. Aber sie fragte nicht nach. Sie nahm einfach an, das sie seit dem sie sie das letztemal gesehen hatte sich nicht verändert hatte. Doch so war es auf keinen Fall. Abby verließ deprimiert das Krankenhaus und fuhr zu ihrer Wohnung, nur um wenig später weinend Mc Gee an zu rufen. "Abby was ist denn los?" "Versprich mir das du mich erschießt oder mich einfach ertränkst oder besser noch ich stelle selber ein Gift her was ich nehmen kann wenn es soweit ist. Versprich mir das du mich nie besuchst wenn ich mal durchdrehe." "Abby was soll das alles? Was ist passiert?" "Tim ich will das alles so ist wie früher........wie vor dem ganzen Theater. Ich weiß dann hätten wir zwar wieder einen Tony der unglücklich wäre aber wie hätten auch Ziva zurück. Egal wie sie war. Es war dennoch Ziva und nicht irgend eine Persönlichkeit die es gar nicht geben dürfte." Mc Gee ahnte woher der Wind wehte. "Ziva? Abby warst du im Krankenhaus?" Abby nickte nur. Tim konnte das natürlich nicht sehen aber allein schon die Stille die von der anderen Seite der Leitung zu ihm durch drang gab ihm die Antwort. "Abby sie wird wieder! Hör zu ich habe mit Ducky gesprochen es wird von Tag zu Tag besser. ........." Doch Abby ließ ihn nicht zu Ende reden. ".........Nichts wird besser. Hast du sie schonmal besucht? Hast du gesehen wie es ihr geht? Hast du diese Jennifer schon einmal kennen gelernt? Ich für meinen Teil sehe keine Besserung." Abby schrie ins Telefon und legte dann auf. Sie schnappte sich ihre Schlüssel und bewegte ihren Wagen zu Gibbs der zu Hause wie immer in seinem Keller an zu treffen war. Doch als Abby den Keller betrat, war da nichts! Nichts lag herum. Nichts hatte er begonnen. Kein Holz. Kein Schleifen. Kein Sägen. Nichts. Totenstille. "Gibbs?" fragte Abby vorsichtig in den Keller. "Komm runter Abby!" Sie stieg die Stufen in ihren hohen Schuhen hinunter und sah dabei eher aus wie ein sterbender Schwan. Es war lange her als sie das letzte mal hier war. Sie hatte ein halbfertiges Boot erwartet aber hier herrschte genauso eine Leere wie sie in seinen Augen finden konnte. Sie setzte sich auf einen dieser Holzhocker und schaute ihn an. "Gibbs?" "Abby wir brauchen sie! Ich kann es nicht glauben das das hier alles geschieht ich konnte sie nicht beschützen. Ich kann unser Team im Moment nicht zusammen halten....wir sind schwach geworden. Kann es denn wirklich sein das sie uns Kraft gegeben hat?" Gibbs Gefühlsausbruch schockte Abby. Sie hatte alles erwartet aber das nicht. Sie schaute stur nach vorne und versuchte eine Antwort zu finden. Aber war sie nicht genau deswegen hier her gekommen um von ihm eine Antwort zu bekommen? Da saßen sie nun Beide und hingen ihren Gedanken nach. Es beruhigte Abby schon ungemein das sie neben Gibbs saß.

Tony war mit den grausamen Bildern in seinem Kopf nach Hause gefahren. Irgendwas stimmte hier nicht. Er war seit dem sie in der Klinik war nicht mehr zu ihr gegangen. Er hielt es für besser wenn er sich etwas zurück nahm. Und er war noch immer der festen Überzeugung das ihn Ziva die alte Ziva mit den Gegenständen beworfen hatte. Das ließ ihn hoffen. Und doch schmerzte ihn es wenn er nur daran dachte wie es ihr im Moment ging. Wie sie kämpfen musste. Die Sehnsucht nach ihrem Sohn. Er wusste es nicht aber er nahm es an. Doch die Gedanken kreisten immer wieder in seinem Kopf. Es wurde auch nicht besser wenn er Zeit mit David verbrachte. Erst dann wurde es für ihn fast unerträglich. "Daddy wo ist Mum?" diese Frage versetzte ihn jeden Tag aufs Neue einen Stich mitten ins Herz. Er fand einfach keine Antwort darauf. Er sah ihn dann genau so hilflos an wie er David ihn. Doch er hielt den Druck einfach nicht mehr aus. Zu dem machte er sich Sorgen, das sie die nächste auf der Liste des Killers sein könnte. Aus irgend einem Grund hatte er diesbezüglich ein ganz mieses Gefühl. Wenn man sagen konnte eine böse Vorahnung. Er würde sich gegen die Anweisung von Gibbs und Ducky hinweg setzen. Er würde sich einfach ein paar Minuten nehmen in der er sie wenigstens sehen konnte. wahrscheinlich schlief eh und dann würde sie es nicht mal mit bekommen. Er rief die Nanny nochmals an und es war für sie kein Problem auch noch eine weitere Stunde auf David zu achten. Da er mittlerweile schon schlief. Es war 23.43 Uhr und Tony stand vor ihrem Zimmer. Er hatte sofort die Erlaubnis bekommen zu ihr zu gehen als er seinen Ausweis vorzeigte. Er drückte die Türklinke nach unten und betrat den dunklen Raum. Ein kleines Licht schien auf das Bett und so konnte er sie sehen. Sie lag ruhig im Bett. Die Decke bis unters Kinn gezogen. Ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig. Er setzte sich in die dunkelste Ecke des Raumes und schaute sie einfach nur an. Wenn das hier jemand sehen würde, könnte man annehmen er wäre ein durch geknallter Stalker. Doch er hatte einfach Sehnsucht nach ihr. Auch wenn sie ihn immer wieder von sich gestoßen hatte und das sicher auch weiter hin tun würde, musste er ihr einfach zeigen das er da war. Auch wenn sie ihn nicht sah. Doch er wusste, sie würde seine Anwesenheit spüren. Er saß kaum 5 Minuten, da vernahm er ein wimmern. Es wurde lauter und Ziva bewegte sich unkontrolliert in ihrem Bett. Sie schien zu träumen. Schweiß trat auf ihre Stirn und sie schrie. "Neinnnnn nicht lass mich verschwinde aus meinen Gedankennnnnnnnn!.......... nicht! gehhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!!!!!! geh endlich ich will dich vergessen!" Tony wusste genau an wen das gerichtet war. An Ihn. Doch als er aufstand und zur Tür gehen wollte warf sie ihm den nächsten Satz in ihrem Traum an den Kopf. "Gehhhhhhh! Verdammt geh weil ich dich liebe. Ich .......!" dann schreckte sie hoch und schaute in ein Gesicht das sie hier nicht erwartet hatte. Sie hatte gehofft er würde her kommen aber damit gerechnet? Nein damit gerechnet hat sie nicht. Ihr Verstand war klar und rasant. Sie drehte sich sofort um und schaute aus dem Fenster. Warum sie das tat wusste sie nicht genau aber sie konnte ihm noch nicht verzeihen. Sie hatte in den letzten Tagen die Bilder alle wieder bekommen die ihr noch gefehlt hatten. Sie hatte seine Hände gespürt, sie hatte seine Wut gespürt. Und die Stellen wo er sie berührt hatte wurden immer deutlicher durch ihr Gehirn hervor gerufen. Der Kuss, den er ihr auf gedrückt hatte. Sie konnte sich an all das erinnern. Auch an die Taten die ihr Peiniger angetan hatte und das erschwerte die Situation fast noch mehr. Denn sie stellte Tonys Ausbruch mit den Taten von Sortes gleich. Er war einfach in ihren Intimbereich eingedrungen, hatte ihre Seele verletzt. Hatte sich einfach über sie hinweg gesetzt. Und doch wusste sie das es durch aus gerechtfertigt war. Er wollte sich mit ihr unterhalten aber sie hatte ihn mehr als nur schroff gebeten zu gehen. Auf der einen Seite gab sie sich selbst die Schuld dafür aber auf der anderen Seite gab es ihm noch lange nicht das Recht dazu sie so an zu fassen wenn sie es nicht wollte. Und doch spürte sie mit einem mal seine Hand auf ihrem Arm. Sie zog ihn weg und schaute ihn wieder an. Er stand nun dicht an ihrem Bett und schaute auf sie hinunter. Sie sah den Schmerz in seinen Augen. Sie zitterte. "Ziva?" fragte Tony leise. "Sie nickte nur weil sie wusste das diese Frage berechtigt war. Sie nahm die Sprünge mittlerweile bewusst war. "Wie geht es meinem Kleinen?" "Gut! Er fragt oft nach dir." Sie schaute wieder aus dem Fenster. Tony stand noch einen Moment an ihrem Bett und entschied sich nachdem sie nicht reagiert hatte wieder zu gehen. Doch in ihm schwang Hoffnung mit. Das war die Ziva die er sehen wollte. Er wollte das freche glitzern in ihren Augen sehen. Und für einen Moment war es da.  

Was der Wind verweht.........Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt