mit Gott und der Welt hadern

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  Er war sich sicher, sie ist tot. Er hatte ihr den Körper aufgeschnitten, nachdem sie ihn angefleht hatte sie in Ruhe zu lassen. Nachdem sie ihm gesagt hatte sie sei Schwanger. Was hatte sie gedacht? Das sie davon kommen würde nur weil sie einen Balg in ihrem Wanst trug? Er wusste nicht das dieses Kind von seinem Bruder war. Er hatte es ihr heimzahlen wollen, das sie ihm das genommen hatte was er am meisten gebraucht hatte. Und das war nun mal sein Bruder. Sein Ebenbild. Sein Zwilling. Ohne ihn fühlte er sich hilfslos und allein. Erst jetzt kam in ihm der Gedanke auf das das Kind auch seins hätte sein können. Wie hatte sie ihn angesehen? Sie war erstarrt vor Schock darüber wieder in dieses Gesicht zu sehen. Das hatte er genau gesehen und er hatte es genossen sie so zu sehen. Obwohl er in dem Moment sie hatte spüren wollen. Er wollte wieder ihre Haut berühren. Sie riechen. Er hatte sie mit ihm teilen dürfen und nun war sie tot. Er hatte seine Rache bekommen. Die Haare waren zerzaust, Blut klebte noch immer an seiner Kleidung und er saß in einem herunter gekommenen Wagen der aus der Stadt hinaus fuhr. Sein Gesicht zierte eine lange Kratzspur aus der noch immer Blut floss. Es blieb in seinem Bart hängen. Das Messer lag auf dem Beifahrersitz, so als würde es auf sein nächstes Opfer warten. Doch nun hatte er das was er wollte. Die Wochenlange Jagd nach ihr. Das Aufspüren. Es hatte an seinen Kräften gezogen, er war müde. Er brauchte Schlaf. Und während er fuhr murmelte er immer wieder diesen einen Satz vor sich hin. "Was der Wind verweht dafür kommt jeder Traum zu spät!" Seine Augen waren glasig und er schien wie in Trance zu sein. Und doch arbeitete sein verstand auf Hochtouren. Ein Gedanke jagte den Nächsten und er kam vom Hundertsten ins Tausendste. Dann bog er scharf rechts ab und fuhr die nächste Straße weiter. Das Licht der Stadt war nun Meilen entfernt und er trat auf die Bremse. Das Auto stoppte sofort und er stieg aus. "Ich habe mein Rache...................jaaaaaaaaaaaa ich habe meine Rache Bruder sie ist tot!" Doch was er nicht ahnen konnte ist, das sie auf der Aufwachstation um ihr Leben kämpfte und es gewonnen hatte. Sie schlug ihre Augen auf und erkannte abermals die weise Decke über sich. Mit Entsetzen stellte sie fest das sie wieder im Krankenhaus lag. Schon wieder! Das konnte doch alles nur ein schlechter Traum sein. Doch ihr Körper sagte ihr etwas Anderes. Sie hatte Schmerzen vom Unterleib bis hinauf zur Brust. Dann tastete eine Hand auf ihrem Körper entlang und sie zuckte unweigerlich zusammen als sie ihren Körper berührte. Die Geräte in ihrer Nähe zeigten ihr eindeutig sie war am Leben. Und schon ging die Tür auf und eine Schwester trat in das Zimmer. "Miss David wie geht es ihnen?" "Wasser!" War ihre Antwort und das bekam sie auch. "Sie haben Besuch!" Doch sie wollte niemanden sehen. Nicht schon wieder wollte sie als schwache Person gesehen werden. Sie hatte sich wieder nicht wehren können. "David!" brachte sie schwer atmend heraus. "Moment!" Die Schwester verließ das Zimmer und ging auf die Gruppe der Agenten zu die sich nun versammelt hatten. "Wie geht es ihr?" "Sie fragt nach einem David? Wer von ihnen ist das?" "Das ist ihr Sohn!" kam es von Tony der etwas Abseits saß. "Ist er hier?" "Nein!" gab Abby als Antwort zurück. "Kann ich zu ihr?" fragte nun Gibbs. "Sicher aber ich weiß nicht wie sie auf sie reagieren wird. Sie ist sehr schwach." Gibbs folgte der Schwester und ließ die Anderen stehen. Er steckte seinen Kopf langsam durch die Tür und ging hinein. "Hallo Ziva!" "Gibbs!" Sie sah ihn an und schaute dann wieder an die Decke.

Tony stand auf und lief langsam den Flur entlang. Er suchte einen Ausweg. Und fand sich an einer Tür die ihn zum Treppenhaus führte. Er brauchte Zeit. Er musste verarbeiten das sie es gerade nochmal so geschafft hatte, und das er an dieser Situation schuld war. Er lief wie in Trance die Treppen hinunter und quer über den Parkplatz zu seinem Wagen. Er stieg ein und verschwand. Er musste weg hier. Weg von all dem. Doch wo sollte er hin? Zu Hause erinnerte ihn das Blut was noch immer überall war an die Geschehnisse der letzten Nacht. Wie um alles in der Welt konnte es nur soweit kommen? Warum hatte er nicht mal Glück. Warum hatte er geheiratet? Warum hatte er immer wieder die falschen Entscheidungen getroffen? Warum verließ alles was er liebte ihn irgendwann? Er konnte nichts dagegen tun. Wusste er wirklich was Liebe war? Er wollte endlich wissen wie es ist Liebe zu geben und Liebe zu bekommen. Ein Fremder würde jetzt nicht sehen das es ihm schlecht ging. Er hatte sein Gesicht zu einer Maske ausgesetzt. Nichts! Nicht eine kleine Regung war zu sehen. Warum war er damals nur gegangen und hatte sie einfach zurück gelassen? Warum hatte sie ihn darum gebeten und warum hörte er dieses Mal darauf? Doch sein Ziel war wieder der Parkplatz des Krankenhauses. Und er lief den selben Weg den er gegangen war wieder hinauf und setzte sich auf den selben Stuhl von dem er nur Stunden zuvor geflüchtet war. "Kann ich ihnen helfen?" Er schaute auf und sah eine blonde junge Frau vor sich stehen. "Ich will zu Ziva David!" "Sie können aber ......es ist spät....Sie schläft schon! Sind sie Verwandt mit ihr?" Tony schüttelte leicht den Kopf und blieb resigniert sitzen. Er bewegte sich die ganze Nacht hier nicht weg. Er saß einfach da und starrte auf das groteske Bild was er vor sich sah. Die Farben verschwammen zu unaufhörlichen schwarzen Kreisen die vor seinem Auge hin und her tanzten. Selbst als er angesprochen wurde gab er keine Antwort. Er war so mit sich und Ziva beschäftigt das er es nicht wahrnahm. Erst eine Hand auf seiner Schulter rief ihn zurück in die Realität. Und mit Entsetzen stellte er fest das Gibbs vor ihm stand der ihn aus seinen blauen Augen ansah. "Komm!" Tony stand auf und folgte ihm in das hiesige Café. Doch auch dort blieb er stumm. Wie ein Fisch im Wasser. Er hatte soviel zu sagen und konnte dennoch nicht reden. Sie würden es nicht verstehen. "Tony rede mit mir!................DiNozzo!.......Hey sie lebt!.........Du liebst sie habe ich Recht?.....Das war so und wird wohl so bleiben!" Gibbs verfiel gezwungener Maßen in ein Selbstgespräch. Er war noch imemr wütend auf seinen Agenten, aber es brachte jetzt Nichts ihm noch mehr Vorwürfe zu machen und schon garnicht in diesem Zustand. Nch dem dritten Kaffee schaute Tony auf und sagte ganz ruhig zu Gibbs: " Ich werde kündigen! Ich ertrage das nicht mehr!" Gibbs riss seine Augen auf. Mit Allem hatte er gerechnet aber damit auf keinen Fall. "Jetzt hör mir mal Zu DiNozzo! Es war ein Fehler sie allein zu lassen. Aber sie lebt und ihr müsst endlich miteinander reden. Das Alles ist kein Grund alles hin zuschmeißen. Was meinst du wieviele Agenten wegen mir schon an ihrer Stelle waren? Reis dich zusammen und geh endlich zu ihr." Gibbs wurde lauter als beabsichtigt aber es schien seine Wirkung nicht zu verfehlen. Denn endlich hatte Tony wieder einen klaren Blick und stand auf um zum Fahrstuhl zu gehen. Gibbs folgte ihm. Endlich da angekommen wo er hin wollte stand er vor der Tür und seine Hände begannen aufs Neue zu zittern. Dann legte er eine Hand auf die Klinke, aber er war noch nicht bereit sie nach unten zu drücken.  

Was der Wind verweht.........Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt