kalter Vogel und Baukräne

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  Das Knacken der Schere ging durch Mark und Bein. Er genoss es. Er genoss es diesen Mann auseinander zu nehmen. Jede Einzelne Rippe lege er sorgfältig in ein weißes Leinentuch. Dann folgten die Finger und Zehen. Diese tat er in Plastikbüchsen und verschloss sie. Immer mehr Blut floss und immer weniger sah die Leiche nach einem Menschen aus. Er zerlegte sie und jedes noch so kleinste Teil bewahrte er sorgfältig auf. Sein Gesicht glich einer Maske. Eine Maske aus Vergnügen und Abscheu, gepaart mit Freude und Hass. Es spiegelten sich alle Gefühle in seinen Augen. Und er konnte nicht fassen das er es schon wieder tat. Seine Kleidung war bedeckt mit Blutspritzern auch seine Arme sahen nicht anders aus. Ein hämisches Grinsen. Er leckte sich genüsslich die Lippen und musste feststellen das Blut einfach widerlich schmeckte. Nach dem er auch das Letzte von Charles in ein weißes Leinentuch gelegt hatte legte er die Geflügelschere bei Seite und machte sich daran Duschen zu gehen. Das Wasser färbte sich Rot und er schaute ihm zu wie es durch den Abfluss hinfort gespült wurde. Die Nacht war noch immer nicht zu Ende und er setzte sich zurück zu seinem mittlerweile kalten Vogel. Seine Gedanken kreisten nur um sie. Er musste sie wieder sehen. Er wollte sie wieder spüren. Er wollte sie riechen, ihre weiche Haut unter sich haben. So entschied er sich, in den Wagen zu steigen und in Richtung Washington zu fahren. Ihm war es egal ob ihm die Polizei entgegenkam, er wollte nur noch zu ihr. Und ein Geschenk hatte er auch schon dabei. 2 Rippen in weißen Leinentüchern hatte er auf seinem Beifahrersitz liegen. Er war sich sicher das sich Ziva darüber freuen würde. Endlich da angekommen wo er hinwollte, nahm er schnell wahr das sie nicht alleine war. Jemand war bei ihr. Er sah den Schatten ganz genau und er war einfach zu gut ausgebildet als nicht zu wissen das sicher auch noch andere Agenten in ihrer Nähe waren. Also bog er mit seinem Wagen 2 Straßen weiter rechts ab und stieg aus. Er lief mit seinen Geschenken in der Hand durch die Nacht. Ihn würde niemand aufhalten. Er wollte sie sehen. Er wollte ihr sein Geschenk überbringen. Doch wie kam er nur an sie heran? Die Lösung kam schnell. Er sah einen Baukran der an der Hinterseite des Gebäudes stand. Er kletterte einfach hinaus und schon konnte er einfach in das offene Fenster hinein steigen. Das war zu einfach dachte er sich aber ihn hielt niemand auf. Er schlich leise durch das Zimmer und schaute sich um. Das musste ihr Schlafzimmer sein. Er verlor sich einen Augenblick und ging in Richtung ihres Bettes. Er beugte sich hinunter und roch an der Decke. Genau das war es was er wollte. Er saugte den Duft in sich auf und versuchte ihn erneut ab zu speichern. Dann nachdem er seine Aufmerksamkeit erneut gesammelt hatte ging er weiter, öffnete die Tür ganz, die nur angelehnt war.

Tony stand noch immer an der Stelle wo er schon vor einer Stunde eine Stunde zuvor gestanden hatte. Er schaute noch immer zu ihr. Sie schlief, nicht ruhig aber sie schlief. Doch das nächste was er vernahm war war das Weinen von David. Er verließ seinen Standpunkt und ging in sein Zimmer. Er versuchte ihn zu beruhigen und nach gut 5 Minuten war es auch geschafft. Als er zurück ins Wohnzimmer kam bemerkte er das etwas anders war. War es ihre Position auf dem Sofa? Waren es ihre Haare die ihr übers Gesicht lagen? Waren es die Gläser auf dem Tisch? Oder waren es die beiden länglichen Dinger die da auf ihrem Sofatisch lagen? Tony trat näher und nahm einen für ihn bekannten Geruch wahr. Aber woher kannte er ihn? Düstere Gedanken formten sich in seinem Kopf. Panik ergriff ihn und er zog seine Waffe. Er ging langsam zur Tür und öffnete diese und machte den zwei Agenten im Flur klar das hier etwas nicht stimmte. Diese waren sofort zur Stelle, was natürlich nicht unbemerkt von Ziva blieb. Sie wachte auf und schaute stumm zu den Agenten und zu Tony. Seine Handbewegung sagte ihr sie solle sitzen bleiben. Dann machten sie sich auf den Weg durch die Wohnung und fanden nach kurzer Suche das offene Fenster. Ansonsten hatten sie nichts weiter gefunden. "Was zum Geier?" Tony stürmte zum Fenster und schaute hinaus. Nichts. Nur Die Laterne die ständig flackerte. Er schloss es wieder und ging zurück. Doch da standen ihm die Agenten im Weg. "Hey was ist los?" Doch eine Antwort bekam er nicht. Er drängte sich an ihnen vorbei. Was er dann sah lies ihn erschaudern. Ziva hatte die Weißen Leinentücher entpackt und vor ihr lagen nun die Rippen von Charles. Die Tücher hingen der geschockten Ziva noch immer über dem Arm. Tony reagierte als Erster. Er ging langsam auf sie zu und versuchte ihr die Tücher vom Arm zu nehmen. Doch sie schlug wie wild um sich als sie ihn nur in ihrer Nähe vernahm. "Ziva beruhige dich. Dick ruf Gibbs und Ducky an. Ach und sagt ihnen sie sollen Abby mit bringen." Tony entfernte sich einige Schritte von ihr doch sie wurde nicht ruhiger. Was ihre Kräfte hergaben warf sie alles was in ihren Weg kam um sich. Vasen, Gläser, Bücher und Spielzeug von David. Die Agenten waren überfordert und so wies Tony sie an die Wohnung zu verlassen. Sie nahmen ihre Posten vor der Tür wieder auf und warteten auf die gerufene Verstärkung. Tony versuchte immer wieder zu ihr durch zu dringen aber es schien als wäre sie in einer völlig anderen Welt. Das einzige was er machen konnte war David zu beruhigen. Sie schrie und konnte nicht aufhören.  

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