Aufgerissen und ohne Angst

151 20 1
                                    

  Stille lag in ihrem Zimmer. Das Einzige was vernehmbar war, waren die Geräte die ihr Sauerstoff gaben. Die ihr Blut reinigten. Groteske Figuren malten die Schatten die von den Gegenständen auf die Wand fielen. Mal er kannte er einen bewaffneten Mann, mal eine Frau die schrie. Dann aber wieder sah er Hunde und Pferde. Er ging zu Fenster und schloss die Rollos. Er wollte sich ganz auf sie fokussieren. Er war bedacht leise und hob den Stuhl an der in einer Ecke an einem Tisch stand und trug ihn zum Bett. Er dürfte garnicht hier sein. Die Ärzte hatten gesagt er brauche Ruhe und solle sich ausruhen, doch er konnte nicht. Er wollte sehen wie es ihr geht. Und wollte auch wenn er nicht wusste, wie sie darauf reagieren würde, ihr gut zu reden. Klar war er nicht gerade der Geeigneteste aber er wollte sein Glück versuchen. Und er hoffte das ihr Hass gegen ihn nicht das einzige Gefühl war was er damit auslösen würde. Es dauerte lange aber irgendwann fing er leise an mit ihr zu reden. "Hey ich bin! Weist du Ziva .........du kannst noch nicht gehen. Du musst doch deinen....unseren Sohn groß ziehen. Er braucht dich. Er würde es nicht verstehen. Die Anderen haben mir gesagt du kämpfst aber irgendwie hab ich das Gefühl das du schon auf gegeben hast." Dann verstummte er für eine Weile. Er überlegte ob er vielleicht so mit ihr reden sollte. Er sollte es ihr hie rund jetzt sagen. Seine Wunde schmerzte und er hielt sich bedacht gerade um nicht noch mehr dieser widerlichen Schmerzen aus halten zu müssen. Denn das konnte er nicht. Er war schon immer was das anging weich. "Ziva ich habe dich nie vergessen. Ich habe Wendy geheiratet weil ich es wollte. Aber eins kann ich dir sagen das ging mächtig in die Hose. Sie war so anders. Sie war eifersüchtig. Eifersüchtig auf dich. Und da warst du noch nicht mal hier in DC. Ich habe dich m Übrigen an dem Tag der Hochzeit gesehen, doch da war es schon zu spät und ich habe es bereut. Ich sah dich da stehen und wollte zu dir aber ich konnte nicht ich war viel zu sehr überrascht und dann.......und dann warst du weg. Ich sagte mir das es nur eine Einbildung war. Aber je länger ich darüber nach gedacht habe, desto sicherer war das du es warst. Und dann eines Tages warst du wieder da. Meine ganze Welt hat sich auf den Kopf gestellt. Wendy war zu diesem Zeitpunkt unerträglich. Sie hat ständig angerufen, mir Vorwürfe gemacht, uns beobachten lassen....ich würde sagen sie war krank vor Eifersucht. Sie hat keinen klaren Gedanken mehr gefunden." Tony schaute sie an. Er wollte sehen ob sie irgendwie reagierte aber das tat sie nicht. "Und als du mich behandelt hast wie Luft.........ich .....ich war am Ende.......ich habe mich zurück gezogen......ich habe niemanden erzählt das sich Wendy von mir getrennt hatte. Sie hatte eine Affäre mit einem Footballspieler. Mhm ich hätte es wissen müssen.........und dann du und das Kind. Ich wusste sofort das er mein Sohn ist. Er hat die selben Augen wie ich......Gott er ist so stark. Ich wollte mit dir reden.......Ziva es tut mir Leid was ich getan habe. ich hatte nicht das Recht dich so an zufassen und auch nicht dich so bloß zustellen. Dann die Entführung und die Zweite und das hier. Es tut mir alles so unendlich Leid. Ich wollte nie das du wieder gehst, dafür .........liebe ich zu sehr und......vermisse dich dich mit jeder Faser meines Lebens. Ziva du bist mein Halt und das wird immer so bleiben. Das war schon immer so. Du bist meine Seelenverwandte. Oh ja ich weis was das ist. Kannst du dich erinnern? Du hattest mich mal danach gefragt. Ich konnte dir damals darauf keine Antwort geben. Du hättest mich umgebracht. Diskutiere nicht! Du hättest es getan. Und das mit einer Büroklammer."

Dunkelheit hatte sich nicht nur in diesem Zimmer breit gemacht sondern auch in seiner Seele. Sie war voll und ganz dunkel. Nichts! Er spürte noch nicht mal die Gurte mit denen er fixiert auf dem Bett lag, nur um ihn vor sich selbst zu schützen. Seine Augen starrten wild an die Decke und das funkeln war bitter und enttäuscht. "Was....was der Wind......Was der Wind verweht.........dafür....dafür kommt jeder Traum zu spät." Er brachte die Worte kaum heraus aber sie brannten auf seiner Seele. Dann wie aus dem Nichts schrie er los. "Sie ist mein! Sie gehört mir. Sie ist tot!" Er wollte es nicht wahr haben das sie noch immer am Leben war und sein Bruder nicht. Er versuchte sich zu befreien aber es war zwecklos sich gegen diese Gurte zu wehren. Er würde es nicht schaffen. Er schaffte es nicht. Nach einer Ewigkeit des Kampfes sank sein Körper in sich zusammen und er blieb ohne jegliche Regung auf der Liege starr. Sein Brustkorb senkte sich noch genau dreimal schnell dann kam nichts mehr. Sein Herz schlug rasant und konnte von alleine nicht wieder langsamer werden. Irgendwann hörte es auf seinen Dienst zu tun. Das Blut stockte in seinen Adern und der ersehnte Sauerstoff kam nicht mehr im Gehirn an. Immer mehr Zellen starben ab. Er starb und er konnte und wollte keine Hilfe rufen. Er kämpfte seinen letzten Kampf. Seine Seele würde schon bald mit der Seele seines Bruders vereint sein. Egal wo das war. Er würde ihn wieder sehen. Dunkelheit. Nichts als Dunkelheit. Kein Geräusch war mehr zu hören. Er hatte auf gehört zu leben. Es war zu Ende. Seine Augen starrten noch die Decke an als man ihn am nächsten Tag fand. Aufgerissen und ohne Angst, sondern mit Irrsinn in ihnen war er gestorben.  

Was der Wind verweht.........Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt