Kapitel 23

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gewidmet an moongiiiiirl
Danke für das schöne neue Cover :-) <3

Hä?
Was soll denn Leon bei mir?!
"Was soll denn Leon bei mir?!", frage ich also überrascht und sehe Laura mit großen Augen an.
Sie grinst mich vielsagend an.
"Was weiß denn ich, was ihr heute Nacht vorhabt."
Ich verdrehe die Augen, klar.
Als ob wir heute Nacht...
Nein.
Sicher nicht.
"Wann habt ihr das bitte ausgemacht? Und ohne mich zu fragen?!"
Ich sehe sie empört an.
"Leon hat mich heute gefragt, als ihr vom Eisessen gekommen seid. Keine Ahnung, was er vorhat, das werdet ihr dann schon sehen."
"Kein Kommentar."
Dann grinst sie mich noch einmal an und geht rein, um zu packen.
Naja, 'Packen'.

Ich überlege fieberhaft, wie ich da wieder rauskommen soll.
Einerseits will ich, dass Leon kommt und außerdem ist es ja schon ausgemacht.
Andererseits, bin ich denn schon so weit?
Okay, eine Nacht mit jemandem zu verbringen, muss ja nicht heißen, dass sonst was passiert.
Aber wenn er etwas von mir will, das ich nicht will?
'Wenn jemand etwas von euch will, für das ihr noch nicht bereits seid oder dass euch unangenehm ist, sagt nein!'
Diesen Rat hat uns unser Lateinlehrer auf den Weg gegeben, bevor ich Latein in der Oberstufe abgewählt habe.
Aber ich glaube nicht, dass Leon so einer ist, ich glaube, er wird warten.
Außerdem seid ihr noch nicht mal zusammen, Elena, also spinn nicht rum!

Weiter komme ich mit meinen Gedanken gar nicht mehr, weil Laura sich von mir verabschiedet und die Wohnung verlässt.
Muss ich noch etwas aufräumen?
Ich glaube nicht, unsere Wohnung ist einigermaßen ordentlich.

Ich nehme wieder mein Handy zur Hand und schaue die Bilder weiter durch, nichts besonderes.

Durch ein Klingeln werde ich unterbrochen und ich gehe mit meinen Krücken zur Tür.
Leon steht mit einem breiten Grinsen davor und kommt sofort rein.
"Hey."
"Hi, ähm, hattest du vor, mich darüber zu informieren?", frage ich ein klein wenig eingeschnappt.
"Über was?"
"Dass ich heute einen Gast habe?"
"Hat das Laura nicht getan?"
"Doch, aber erst, als sie angefangen hat zu packen."
"Reicht doch oder?", antwortet er, zwinkert mir zu und grinst.
Mit seinem Charme, seinem Grinsen und seinen Augen kann er mich immer rumbringen.

Also seufze ich und wir gehen rein.
"Wollen wir was essen?", mache ich einen Vorschlag und er willigt ein.
Wir beschließen Pizzen zu bestellen und wenig später sind diese auch da.
Nebenbei wollen wir einen Film schauen und weil wir auf Lauras Laptop nur romantische oder traurige Filme hochgeladen haben, muss er sich jetzt wohl 'Wenn ich bleibe' anschauen.
Laura weint bei solchen Filmen immer sofort, ich bin zwar nicht so nah am Wasser gebaut, aber bei diesem Film ist mir auch die eine oder andere Träne die Wange hinunter gekullert.
Genau wie dieses Mal, doch als Leon es bemerkt, lächelt er nur auf mich herab und gibt mir einen Kuss auf den Kopf.

Als der Film zuende ist, strecke ich mich müde und Leon fragt mich: "
Wie ihr Mädchen bei solchen Filmen immer weinen müsst, da ist doch am Anfang sofort das Ende vorhersehbar."
Ich gebe ihm einen Schlag vor die Brust und rufe empört: "Garnicht, das ist mega traurig, stell dir das doch mal vor!"
Er erhebt sich und geht grummelnd in die Küche, um die Pizza Kartons zu entsorgen.
Ich höre ihn nur noch murmeln: "Ich bin voll und ganz zufrieden wie es jetzt ist."
Ich quietsche innerlich auf, denn das hier und jetzt bedeutet auch, dass er zufrieden ist, dass wir uns gefunden haben!
Jetzt bin ich sehr glücklich und als er wieder kommt, strahle ich ihn an.
Er bleibt verdutzt stehen und sieht mich mit einer Augenbraue hochgezogen an.
Mann, ich will das auch können!
"Du hast echt starke Stimmungsschwankungen", bemerkt er, fängt dann jedoch auch an zu grinsen und wirft sich neben mich auf das Sofa, legt einen Arm um mich und fragt: "So, meine Schöne, was machen wir jetzt?"
Ich zucke mit den Schultern und fordere ihn auf, einen Vorschlag zu machen.
"Hm, wenn ihr nur so Filme auf dem Laptop habt... Habt ihr Karten oder so dabei?"
Ich deute mit dem Kopf auf die Kommode und wir beginnen Karten zu spielen.
Es ist total schön und wir unterhalten uns über alles mögliche, so erfahre ich eine Menge über Leon.

Nach über zwei Stunden Kartenspielen ist es dann Mitternacht und wir setzen uns noch auf den Balkon, weil die Luft noch so warm ist.
Man mag meinen, dass das alleinige Reden irgendwann langweilig wird, aber nein, wir kennen uns danach viel besser und wissen mehr über den jeweils anderen.

"Wollen wir langsam reingehen, es ist schon fast zwei", fragt Leon schließlich und wir ziehen um.
Ich mache mich im Bad fertig und lege mich ins Bett, während Leon sich auch umzieht und nur mit einer kurzen Shorts über der Unterhose bekleidet ins Schlafzimmer kommt.
Ich bin froh, dass er die Hose anhat und nicht nur in Boxershorts kommt.
Sein Oberkörper ist wie immer ein sehr schöner Anblick, auf den ich mir ab und zu einen Blick gönne.
Wenn er sein Sixpack schon so präsentiert...
Er legt sich neben mich und als ich mich auf die Seite drehe, um zu schlafen, legt er sich hinter mich und seine Arm auf meine Hüfte.
Dann zieht er mich ganz nah an sich und vergräbt seinen Kopf in meinem Nacken.

In dieser angenehmen Position schlafen wir schließlich zufrieden ein.

Ein Sommer ohne ErwartungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt