Kapitel 27

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Die nächsten Tage verlaufen nicht weiter spektakulär.

Ich treffe mich mit Laura und sie ist genauso schockiert wie ich, als sie das mit Finn hört.

Ich bin auch oft am See, um meinen Fuß zu schonen und bin vielleicht, mit dem Urlaub zusammengenommen, ein klitzekleines bisschen braun geworden.

In meinen Gedanken bin ich oft bei Finn oder Leon.

Finn war mit seiner Freundin auch ein paar Mal mit am See, hat mich jedoch vollkommen ignoriert.


Heute Abend kommt Leon zurück.

Wenn er zuhause ist, wird er mir schreiben, wo wir uns morgen treffen.

Ich bin schon ziemlich aufgeregt, doch meine Freude ist um einiges stärker als meine Aufregung.


Das Vibrieren meines Handys weckt mich aus meinem Halbschlaf, es ist schon fast Mitternacht.

Ich schaue auf das Handy und die Nachricht zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht.

Hey Süße :) Sind gerade erst wieder in Deutschland, Stau. Wollen wir uns morgen um eins am See treffen? L <3

Ich antworte sofort und lege mich anschließend schlafen, nachdem ich noch Laura informiert habe.


Durch das Klingeln meines Handys werde ich wach und ich nehme den Anruf verschlafen an.

"Wusste ichs doch! Elena, wir haben elf Uhr und du liegst noch im Bett?! In zwei Stunden musst du top gestylt und satt am Strand stehen, um dich mit deinem Verehrer zu treffen, also hopp, aus dem Bett und zwar sofort!"

Durch Lauras aufgeregte Stimme bin ich schnell vollkommen wach und quäle mich aus dem Bett.

"Jaja, bis später... Warte! Was soll ich anziehen?", rufe ich panisch.

Laura lacht nur und meint: "Auch das wusste ich, also dass du das fragst, und ich habe mir da schon was im Vorraus überlegt. Am Besten ziehst du was an, das du nicht in Italien dabei hattest, er also noch nicht kennt. Entweder eine Hotpants und ein luftiges Top oder ein schönes kurzes Sommerkleid, Top mit Rock geht auch."

Ich stöhne auf.

"Danke für die genauen Vorschläge, dann muss ich jetzt wohl auflegen und ewig vor dem Kleiderschrank stehen."

Laura lacht nur noch mehr.

"Stopp, also ich habe mir natürlich für jede Option schon was ausgedacht, also entweder deine kurze Jeanshotpants mit dem hellgelben Oberteil oder das beige Kleid mit den Perlen am Ausschnitt oder das türkise enge Top mit dem weißen Blumenrock."

Das ist meine durchgeplante beste Freundin, was täte ich nur ohne sie...

Ich bedanke mich erleichtert bei ihr und gehe in die Küche, um zu frühstücken.

Eine Schüssel Cornflakes muss reichen, mehr würde ich eh nicht runterbringen.

Als es halb zwölf ist gehe ich nach oben, dusche, schminke mich nur mit wasserfester Mascara, ziehe meinen dunkelblauen Bikini an und darüber die Hotpants mit dem hellgelben Top, mit Kleider oder Röcken hat Leon mich die zwei Wochen fast jeden Tag gesehen.

Um halb eins mache ich mich zu Fuß auf den Weg zum See und stelle meine Tasche im Schatten eines Baumes ab.

Anschließend geselle ich mich zu Laura und ihrem Freund Tobi.

Die beiden strahlen sich immer wieder verliebt an, schon süß irgendwie.

Plötzlich werde ich von hinten an der Taille gepackt und im Kreis gewirbelt.

Ich lasse einen kurzen Schrei los und stehe schon wieder am Boden.

Der misteriöse 'Entführer' dreht mich um und ich blicke in zwei strahlende hellblaue Augen, die in meine blicken.

Ich lasse noch einen kleinen Schrei los, diesen jedoch aus purer Freude, und werfe mich in Leons Arme.

Dieser drückt mich fest an sich, vergräbt seinen Kopf in seinen Haaren und murmelt: "Ich habe dich so vermisst, Süße."

Ich grinse an seinen Oberkörper gedrückt und antworte: "Ich dich auch."

Nach einer gefühlten Ewigkeit in seinen starken Armen lösen wir uns voneinander und Leon küsst mich zärtlich.

Wie ich ihn doch vermist habe...

Als wir uns auch davon lösen blicke ich zu der über beide Ohren grinsenden Laura und lächele sie glücklich an.

Doch dabei fällt mein Blick auch auf zwei funkensprühende giftgrüne Augen, die Leons Rücken mit ihren Blicken zu töten scheinen.

Ach, ist der kleine Finn jetzt doch eifersüchtig?

Wo bleibt denn seine kleine Blondi?

Ich muss mir ein kleines schadenfrohes Grinsen verkneifen und widme meine Aufmerksamkeit wieder voll und ganz Leon.

Dieser legt einen Arm um meine Taille und wir gehen zu meinem Platz, anscheinend hat er meine Tasche bereits erkannt, denn seine liegt daneben und eine Decke ausgebreitet unter dem Baum.

"Also, erzähl, wie war der Urlaub noch?", frage ich ihn und sehe ihn neugierig an.

Ein freches Grinsen legt sich auf seine Lippen und seine Augen blitzen auf.

"Naja, schon ganz schön, ein paar heiße Mädels mit kurzen Bikinis und abends auf den Partys -"

Ich stoppe ihn, indem ich ihm empört an den Oberarm schlage und anfange mich zu beschweren: "Das hast du doch jetzt nicht wirklich gesagt, oder, ich meine, ich habe hier auf dich gewartet und alles war langweilig und -"

Ich werde ebenfalls unterbrochen, als Leon seine Lippen auf meine legt und zwischen den Küssen murmelt: "Ich habe keine mehr angeschaut, als du weg warst, du bist die einzige für mich."



Ein Sommer ohne ErwartungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt