Kapitel 7

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Es war eine kühle Nacht im Sommer, eine ungewöhnlich kühle Nacht für diese Jahreszeit und noch ungewöhnlicher wurde sie, durch den Nebel der wie ein dichter Schleier auf der Straße lag, Alles verschlingend.

Lediglich die einsamen Lichter eines Wagens kämpften sich durch das Dunkel.

Am Steuer saß eine junge Frau und an ihrem Gesichtsausdruck konnte man erkennen wie unwohl sie sich fühlte Nachts auf verlassener Straße zu fahren, umhüllt von Nebelschleiern, die wie ein Vorbote des Bösen erschienen.

Im Radio lief ein alter Song von Queens und um sich selbst die Nervosität zu nehmen, drehte die Frau die Musik lauter. Als sie einige Meilen ohne nennenswerte Zwischenfälle zurücklegte und auch der Nebel langsam begann sich zu lichten, verflog ihre Anspannung immer mehr und sie fing an leise die Songs im Radio mitzusingen.

Nach einigen weiteren Meilen erreichte sie eine Straße die sie durch einen dichten Wald führte.

Noch immer waren die Lichter ihres Wagens das Einzige, das die Dunkelheit durchbrach.

Doch nun schossen links und rechts große Bäume aus dem Boden empor und umschlossen die Straße wie hohe Säulen. Der Wind blies durch ihre Äste und im fahlen Mondlicht erschienen sie wie knorrige, lange Arme die gierig ihre Finger nach dem Wagen der jungen Frau ausstreckten und sich ächzend bogen um noch ein kleines Stückchen näher zu gelangen. 

Unbewusst beschleunigte die junge Frau ihr Tempo, was sie noch nervöser machte. Ihre Atmung stockte und mit hastigen Bewegungen blickte sie zwischen den Bäumen hindurch. Links, rechts, links, rechts, in ihren Schatten die verschiedensten Dinge sehend.

Schnell erblickten ihre Augen was ihr Unterbewusstsein bereits zu wissen schien. Zwischen den vielen Schatten im Wald stand ein Schatten der sich von ihnen abhob. Dunkler noch als die dunkelste Nacht, war auch er von einem so satten Schwarz , dass seine Umgebung verglichen blass wirkte.  Kurz glaubte die junge Frau das Weiß von einem Augenpaar zu sehen. Zu schnell war der Augenblick jedoch vorbei. Ihre Augen wollten sich wieder auf die Straße konzentrieren doch ihr Unterbewusstsein zwang sie in den Rückspiegel zu blicken. Und dann sah sie ihn dort stehen, mitten auf der Straße, kaum zu erkennen. Der Mann, dessen Augen ihn in einem Meer aus Dunkelheit verraten hatten.

Bevor sie überhaupt einen weiteren Gedanken fassen konnte, schlug ihr Gesicht mit voller Wucht auf dem Lenkrad auf. Als nächstes spürte sie nur wie der Wagen vom Boden abhob und sich überschlug. Blut spritze überall herum, ihr Blut. Sie hatte sich beim Aufprall schwer verletzt. Der Wagen schlitterte einige Meter weit und erst ein dicker Baumstamm konnte ihn endgültig zum Stehen bringen. Die junge Frau im Inneren war verwirrt und verängstigt, sie drohte das Bewusstsein zu verlieren und wieder war es ein unterbewusster Instinkt, der sie dazu brachte kurz vorher nochmals kopfüber in den Rückspiegel zu blicken.

Sie hatte ihn erst für einen Menschen gehalten, doch nun als sie seine Bewegungen sah, erkannte sie das Unmenschliche darin.

Die Bewegungen waren nicht fließend, sondern kantig gerade so als würde sich das Wesen erst neu an seinen Körper gewöhnen. Ein Fremder in seiner eigenen Hülle. Mit langsamen Schritten kam es auf ihren Wagen zu und sah dabei aus wie der Tod persönlich. Sein rasselnder Atem durchdrang die Stille wie die Schüsse einer Pistole und als er ein Messer zückte schrie jede Faser im Körper der jungen Frau nach Flucht. Doch sie konnte sich kaum bewegen. Bei dem Unfall mussten einige Rippen gebrochen sein und so konnte sie nur dabei zusehen wie das Wesen immer näher und näher kam, während sie unerträglich langsam aus den Überresten ihres Autos kroch und sich auf dem Bauch liegend über die Straße zog. Sie musste ihn vom Auto fortlocken. Es war ihr einziger Gedanke. Blut vermischte sich mit Dreck und die Verzweiflung der jungen Frau wurde zu Todesangst.

Als das Wesen nur noch wenige Schritte von ihr entfernt war, erleuchteten die Lichter eines herannahenden Wagens seine Gestalt und die junge Frau blickte direkt in  die weißen Augen, jene Augen die niemals die eines Menschen sein konnten, jene Augen aus denen der Tod sprach. Ihr Tod.

Dann verlor sie das Bewusstsein.

Hallo meine lieben Leser <3 

Hier sind wir jetzt an einem Wendepunkt in der Geschichte angekommen. Ihr dürft gespannt sein, wie es weiter geht. 

Jetzt dürft ihr auch auf die ersten Antworten hoffen, um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. 

Ich freue mich so, dass ihr bis hierher gelesen habt! Bleibt dran! Es wird spannend. 

Ihr seid die Besten :-* 

Daughter of Ash and Flames Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt