Dreiundzwanzigster Mai, 07:13 Uhr
Ich war in meinem Leben schon oft in Situationen geraten, in denen ich mich unwohl fühlte, oder nicht wusste, was ich tun sollte. Dieser Moment war eine dieser Situationen.
»Na sieh mal einer an. Unser guter Harry, heute ganz ohne Freunde. Haben sie schon genug von dir?«, fragte der Blonde mit einem vor Zynismus triefendem Ton in der Stimme, während ich entschied, keinen Streit anzufangen und ein kleines Lächeln aufsetzte.
Seine Bodyguards standen derweil hinter ihm und verschränkten selbstbewusst die Arme vor der Brust. Wenn sie mir damit Angst einjagen wollten, dann verfehlte diese Geste diesen Effekt gewaltig.
»Nein, sie haben ihren Schulabschluss auf anderen Schulen gemacht«, erklärte ich ihm freundlich und veranlasste Damian dazu, seine Augen zu winzigen Schlitzen zu verkleinern und mich mit einer noch wütenderen Miene anzusehen.
Es dauerte keine Sekunde, bis er mich mit einem Ruck am Kragen packte und ein überraschter Laut meine Kehle verließ.
Damian mochte zwar ein Arschloch sein, aber noch nie war er handgreiflich geworden. Natürlich habe ich von ihren Aktionen so einige blaue Flecke davongetragen, vor allem wenn sie mich unsanft zur Seite gestoßen hatten und ich gegen Tischkanten oder sonstige Gegenstände gefallen war, aber aktiv hatten sie mich nie verprügelt. Und ich hatte bis zu diesem Tag auch nicht geglaubt, dass sie dies jemals tun würden. Das war sonst nicht Damians Art gewesen. Er verbreitete nur ein wenig Angst und Schrecken, aber hatte nie die Absicht gehabt, mir wirklich ernsthaft weh zu tun.
»Weißt du eigentlich, was ich mir zu Hause anhören konnte? Weißt du, wie mein Vater reagiert hat, als er erfuhr, dass sein Sohn sich vor der Stadt zum Affen gemacht hat?«
Ich konnte es mir vorstellen. Zwar wusste ich nicht, wie sein Vater das herausgefunden hatte, da keiner das Spektakel gefilmt hatte, aber die Kontakte von ihm durfte man keinesfalls unterschätzen. Wenn ich richtig informiert war, reichten diese sogar bis in den Bundestag.
»Tut mir Leid, aber ich wollte mir nur Cats Buch wieder zurückholen.«
Ich hielt seinem Blick stand und war selbst überrascht von mir, als ich bemerkte, dass in meiner Stimme keine Angst mitschwang.
»Cat?«
»Das nette Mädchen, mit dem du ausgegangen bist.«
War klar, dass er sich ihren Namen nicht gemerkt hatte.
Er lachte bitter.
»Ach so, ja. Dieser kleinen Schlampe kannst du gerne ausrichten, dass ich mir sie und ihre blöden Freunde auch noch vorknöpfe. Sowas lasse ich nicht auf mir sitzen, hast du verstanden, Emo-Boy? Anders als du besitze ich noch so etwas wie Ehre, Stolz und einen Ruf.« Sein Griff um meinen Kragen verfestigte sich, während er sprach.
Okay, er konnte mich gerne beleidigen, damit hatte ich kein Problem, aber wenn er Cat gegenüber abfällig wurde, dann hörte meine Geduld auf. Vor allem wenn er sie mit diesem unsittlichen Wort beschimpfte.
»Damian, hör auf!«, bat ich ihn im ruhigen, jedoch bedrohlichen Ton.
Er und seine Kumpanen lachten nur.
»Wie süß. Unser lieber Harry wird sauer. Was willst du tun? Mich mit deinen Büchern zu Tode langweilen?«
Sie lachten noch immer, während er mich nach oben zog, sodass meine Beine nicht mehr den Boden berührten und mir die Luft durch seinen festen Griff halb abgeschnürt wurde.
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Die Vergänglichkeit des Unendlichen II Harry Styles
Fanfiction~John Green sagte einmal, dass es mehrere Unendlichkeiten gebe und sie alle verschieden groß seien. Doch niemals hätte ich gedacht, dass ausgerechnet Catlyn Olivia Nevia Harper Mason die Person sein würde, die meiner Unendlichkeit zu wahrhaftiger He...