~15. Schritt vorwärts~

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Anmerkung: Ich habe beschlossen, ab sofort jedes Kapitel einem meiner Leser zu widmen :) Wenn ich jemanden vergesse, bitte Beschwerdebrief direkt bei mir einreichen ;)



Einundzwanzigster Mai, 18:45 Uhr


»Wow, Hazza. Das ist wunderschön geschrieben«, lobte die Braunhaarige mich, als sie über meine geschriebenen Zeilen geflogen war und das Notizblatt an ihre Brust drückte, als würden die Worte auf diese Weise in ihr Herz einströmen.

Aufgrund ihres Komplimentes musste ich lächeln, während hin und her wehende Grashalme an meinen nackten Füßen kitzelten. Es gehörte bereits zu meiner Tagesroutine, mit Cat und den Jungs im Gras zu liegen und das warme Frühlingswetter zu genießen. Ich liebte diese Stunden, in denen wir einfach nur faulenzten, über Gott und die Welt sprachen oder den Talenten jedes Einzelnen Beachtung und Bewunderung schenkten. Meine Freunde liebten es, meine selbstgeschriebenen Geschichten zu lesen und ich liebte es, Louis beim Gitarrespielen, Niall beim Singen, Zayn beim Zeichnen und Liam beim Tanzen zu beobachten.

Und ich übertrieb nicht, wenn ich sagte, dass jeder von ihnen wahnsinnig talentiert war. Louis komponierte bereits eigene Melodien, die sich wirklich hören lassen konnten, Niall schrieb eigene Songs, Zayn fertigte realitätsnahe Zeichnungen von Menschen oder Kleidern an, die er selbst designt hatte, und Liam tanzte – mal mit Begleitung, mal ohne – so ziemlich alle Arten von Tänzen perfekt. Ob Gesellschaftstanz, Hip Hop oder sogar Ballett, er beherrschte alles. Mein Favorit war aber immer noch die Performance aus »Dirty Dancing«, insbesondere die Schwebefigur, die er mit Cat gemacht hatte.

Beim Gedanken an meinen heimlichen Schwarm ließ ich meine grünen Augen zu ihr gleiten und bemerkte mit einem Schmunzeln, dass sie noch immer das Blatt gegen ihre Brust drückte und mit einem Lächeln auf ihren Lippen die Augen geschlossen hatte.

Von Cat brauchte ich wahrscheinlich gar nicht erst anfangen. Sie war in so vielen Dingen begabt und in allen ihren Eigenschaften so perfekt, dass ich mich ernsthaft fragte, wie die Jungs sich nicht in sie verlieben konnten.

Nicht, dass mich das störte, ich war mehr als froh darüber, dass es nicht der Fall gewesen war, da Gefühle in diesem Zusammenhang ziemliche Probleme mit sich führen und unnötig Sachen verkomplizieren könnten, aber es wunderte mich doch ein wenig.

»Du bist nicht nur ein Dichter, sondern auch noch ein Autor? Krass, willst du mal ›Kreatives Schreiben‹ oder sowas studieren?«, riss Liam mich aus meinen Gedanken, setzte sich leicht auf und stützte sich mit den Unterarmen vom Boden ab.

Seine braunen Haare waren vom Liegen ganz wirr geworden.

»Na ja, ich würde schon gerne einmal Autor werden, also wäre die Idee zwar nicht so dumm, aber ... «

»Aber?«, fragten die Anwesenden im Chor.

»Na ja, ich weiß einfach nicht, worüber ich schreiben soll. Für einen richtigen Roman habe ich viel zu wenige Ideen. Kurzgeschichten schreiben kann man mit dem Schreiben eines Romans ja nicht vergleichen. Da muss man so viele Aspekte beachten, dass ich einfach Angst habe, dass mein Buch schlecht wird und es keiner lesen möchte. Dass die Leute sich über mein Werk sogar lustig machen und es nur schlechte Bewertungen bekommt.«

»Ach, Harry. Du bist ja so bescheiden«, lachte Louis, der sich ebenfalls wie Liam aufsetzte und heimlich ein Gummibärchen aus Nialls Tüte klaute, der gerade mit seinem Handy beschäftigt war und höchstwahrscheinlich mit seiner Freundin SMS schrieb. »Ich habe zwar keine Ahnung von Büchern, aber ich glaube nicht, dass etwas, was du schreibst, jemals schlecht werden könnte. Du musst nur ein wenig Selbstbewusstsein haben und an dich glauben. Du musst einfach das schreiben, was dir am Herzen liegt und worüber du auch schreiben möchtest! Denk nicht daran, was andere lesen wollen, denk daran, was DU lesen wollen würdest. Alleine das macht, denke ich mal, einen guten Autor aus.«

Die Vergänglichkeit des Unendlichen II Harry Styles Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt