Sechsundzwanzigster Mai, 06:24 Uhr
Ein Quietschen entstand, aufgrund der Reibung zwischen den Reifen von Herrn Masons schwarzen Mercedes und dem Material der Straße, als er beim Umschalten der Ampel von Rot auf Gelb Vollgas gab und mein Körper mit einem Ruck in meinen Ledersitz gedrückt wurde.
Ängstlich krallte ich meine Finger in das Material meiner Jeans und betete, dass Cat, ihr Vater und ich diese Fahrt überleben würden.
Ich verstand zwar nicht viel vom Autofahren, aber ich wusste ganz genau, dass man in der Großstadt nicht unbedingt hundert Stundenkilometer fahren sollte, und dass die Fahrweise von Herr Mason keinesfalls als sicher eingestuft werden konnte.
Die Tatsache, dass er bei einer Ampel in Gelb-Phase nicht abbremste, sondern seine Geschwindigkeit nochmal erhöhte, bestätigte meinen Verdacht, dass wir entweder sterben oder tausende Strafzettel aufgebrummt bekommen werden. Wenn wir nicht sogar wegen Verkehrsgefährdung in den Knast wanderten!
»Gut festhalten, Kinder. Die Fahrt könnte ab jetzt ein wenig ruckelig werden«, sprach Herr Mason, während er das Lenkrad stark nach links drehte und ich, wegen der scharfen Kurve, fast auf Cats Schoß gelandet wäre.
Ich erschauderte.
»Ruckelig?«
»Gib Gummi, Daddy!«, sagte Cat, während ich ängstlich meine Augen zukniff und noch immer betete, dass wir heil ankommen würden.
Kaum zu glauben, dass ich gedacht hatte, dass Cats Vater zu dem Typ von Mann gehörte, der sein Auto besser hütete, als seinen Augapfel.
Wenn ich ehrlich war, sollte man sich um seinen Mercedes wirklich mehr Sorgen machen, als um unser Leben, bei den seltsamen Geräuschen, die der schwarze Flitzer von sich gab. Kein Wunder, dass er sich so oft ein neues Auto zulegen musste.
Obwohl ich lieber nicht sehen wollte, wie oft wir Straßenschilder oder Bordsteinkanten schliffen, öffnete ich wieder meine Augen und blickte zu Cat, die sich abgeschnallt hatte und im Auto während der Höllenfahrt aufgestanden war, um sich leicht nach vorne zu beugen und auf diese Art besser mit ihrem Vater sprechen zu können.
Um Gottes Willen, sind denn alle in dieser Familie lebensmüde?
»Wie lange brauchen wir denn noch, Daddy?«
»Wenn wir nicht mehr durch diverse Hindernisse behindert werden, dann sind wir in zwei Minuten da. Achtung gut festhalten!« Mit scharfen Lenkbewegungen schlängelte sich Cats Vater an den uns vorausfahrenden Fahrzeugen vorbei.
Zwar waren die Straßen zu dieser frühen Stunde noch nicht allzu stark befahren, wie in den danach Folgenden, aber freie Bahn hatten wir keinesfalls. Jedoch befanden wir uns zum Glück auch noch nicht mitten im Morgenverkehr.
Cat schien es nun ebenfalls ein wenig zu wild zu werden, denn sie setzte sich wieder auf ihren Platz, blieb jedoch unangeschnallt.
»Wollt ihr mir vielleicht jetzt sagen, was es für ein Problem gibt? Und das in solch einer Herrgottsfrühe«, fragte Cats Vater und blickte seine Tochter im Rückspiegel an, bevor er in eine Seitenstraße einbog.
»Ein Freund von uns braucht Hilfe.«
»Ein Freund?«
»Ja, er heißt Niall. Das ist der blonde Junge, der mal bei uns zu Hause war«, erklärte die Braunhaarige und bestätigte meine Vermutung, dass Herr Mason die Jungs tatsächlich nicht kannte.
Die Frage nach dem Grund brannte auf meiner Zunge, jedoch schluckte ich diese erstmal hinunter und entschied abzuwarten, bis ich Cat die Frage unter vier Augen stellen könnte.
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Die Vergänglichkeit des Unendlichen II Harry Styles
Fiksi Penggemar~John Green sagte einmal, dass es mehrere Unendlichkeiten gebe und sie alle verschieden groß seien. Doch niemals hätte ich gedacht, dass ausgerechnet Catlyn Olivia Nevia Harper Mason die Person sein würde, die meiner Unendlichkeit zu wahrhaftiger He...