Kapitel 28

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Rian

Darryl fiel auf den Boden. Sein Shirt färbte sich dunkelrot vom Blut. Ich ließ mich vor ihn fallen.
"Darryl! Was...."
"Nur....für dich...." sagte er schwer atmend.
"Ich liebe dich, Ghost Girl.", hatte er gesagt.
"Du solltest rein, Rian." sagte Angel besorgt.
Damien zog Darryl hoch und trug ihn in die Wohnung. Darryl würgte und spuckte Blut. Er wurde auf eine Couch gelegt.
Ich ließ mich neben die Couch plumpsen.
"Sie sind ein süßes Paar. Es wäre fies, wenn er stirbt."
"Im Gegensatz zu diesem Arschloch lebt Darryl aber noch und wird überleben." sagte Nina fest.
"Was ist passiert?" fragte ich und sah auf.
"Darryl hat diesen Spasti geangelt, der Damien töten sollte. Sie haben gekämpft, Spassti hat n Speer genommen und Darryl verletzt, in dem Moment, als Darryl ihn tötete." sagte Angel hastig.

Darryl

Ich streckte einen Arm nach Rian aus, die blass neben der Couch saß. Ihr Blick huschte wie der eines gehetzten Tieres durch den Raum.
Sie zuckte zusammen und sah mich wild an.
Ich rutschte zurück. "Komm hoch." sagte ich.
Rians Blick wanderte zum Speer. Zögerlich und vorsichtig mit langsamen Bewegungen legte sie sich zu mir auf die Couch.
So nahe war sie lange nicht mehr gewesen. Sie roch nach Feuer, nach Rosen, Zitrusfrüchten und Blut.
Ein Krächzen ertönte. Rian rollte sich auf den Rücken. Ihr Phönix landete auf ihrem Bauch und rollte sich zusammen.
"Jori?" fragte Rian mit gebrochener Stimme. Eine einzelne Träne lief über ihre Wange. Der Phönix ging in Flammen auf.
Rian blinzelte.

"Ich wünschte, ich könnte die helfen." sagte Rian. Ich lag am Ufer eines Sees. Keine Ahnung, wo wir jetzt waren. Bäume um uns herum.  Rian war im Wasser.
"Mit mir ist alles in Ordnung." sagte ich schwach und beobachtete, sie sie im See schwamm.
"Du hast einen Speer abbekommen."
"Von einem Penner, der nicht zielen kann." wehrte ich ab.
"Gott sei Dank." schnaubte Rian.
Auf einmal tauchten Angel und Nina auf.
Rian betrachtete sie argwöhnisch.
"Darryl, es könnte wehtun." sagte Nina flehend. Sie und Angel beugten sich über mich und zogen den Speer aus meiner Schulter. Ich schrie auf.

Ich fuhr aus dem Schlaf hoch. Mein Kopf lag auf Rians Schoß, die inzwischen nach Rosen, Vanille und Eukalyptus roch. Seit wann scherte ich mich darum, wie jemand roch?
Rian trug kurze Shorts und ein weit ausgeschnittenes, graues T-Shirt. Sie lächelte, als sie sah, das ich wach war, und kämmte mit den Fingern durch mein Haar.
"Nina und Angel haben dir den Speer rausgezogen und deine Wunde verarztet." erklärte sie fröhlich.
"Jaa....ich habs geträumt...."
"Und du hast mich nackt geträumt." sagte Rian, leicht vorwurfsvoll.
"Was?"
"Du hast dir den Traum erstellt und ausgedacht wo wir sind. Und wie wir....beziehungsweise in dem Fall nur du - angezogen sind. Immerhin war ich schwimmen."
"Ich wollte dich nicht nackt....also...ich...ähm..." stotterte ich verlegen, und sah hoch in Rians graue Augen.
"Ich weiß. Jori hat dich wieder geheilt. Du sollst nur ein bisschen liegen bleiben und dich ausruhen."
"Hast du geschlafen?" fragte ich.
Rian schob nachdenklich ihre Unterlippe vor. "Ich war duschen."
"Wow." sagte ich spöttisch.
"Es ist so viel. Und ich wollte dich nicht allein lassen."
"Ich bin groß und stark, Rian. Ich werde sowas überleben."
Sie hob die Brauen. "Du bist nicht nur groß und stark, Darryl. Es gab schon Momente, in denen Ich dich kaum erkannt habe, weil du so verletzlich warst."
Ich verzog das Gesicht. Rian lachte. "Ich werde es nicht erzählen."
Ihre Finger strichen über meine Wange.
"Rian!" rief Angel. "Da will jemand mit dir reden!"

Ghost GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt