Kapitel 49

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Rian

"Liegst du jetzt bequemer?" fragte ich und sah Darryl an.
"Ja. Was hat Jori noch mit dir und den beiden besprochen?"
Noelani und Alorick waren wieder in den Verkaufsraum zurückgekehrt. Darryl und ich lagen auf dem Sofa. Er hatte es sich mit mehreren Kissen gepolstert.
"Nichts. Wir sollen eine Weile bleiben. Wir sind wohl schon recht dicht am Palast."
"Ich dachte, du willst ihn nicht stürmen."
"Sie rufen Freunde zusammen. Sie...sie sollen mich beschützen. Aber ich habe abgelehnt."
"Warum?"
"Weil ich einen Beschützer habe." sagte ich und strich über sein Schlüsselbein. Darryls Lippen verzogen sich leicht zu einem Lächeln und er strich über mein Haar.
"Ich würde dich nie im Leben gegen irgendeinen anderen Leibwächter oder Bodyguard oder was auch immer eintauschen, Darryl."
"Was, wenn ich sterben sollte?"
"Du hast mein Blut in dir. Jori hat eine Träne um dich geweint."
"Oh Rian." murmelte er.
"Darryl."
"Ich werde dich nicht enttäuschen, Phönix." sagte Darryl und sah mir fest in die Augen.
"Tust du nie."
Ich legte meine Hand gegen seine. Seine Hand war größer als meine.
"Wollen und können wir Träumen, Rian? So wie am Anfang?"

Er kam mit schnellen, eleganten Schritten auf mich zu und zog mich fest an seine Brust. Dann küsste er mich.
"Es ist mir egal, ob Conor zu sieht." murmelte Darryl, dann presste er seine Lippen erneut auf meine.
Conor!
"Darryl, ich vermisse dich." murmelte ich leise. Er sah mich an. Ich blinzelte. Darryl verstand.
"Sag mir, wo du bist, Rian. Bitte. Sags mir." sagte er flehend.
"Da, wo alles angefangen hat." Ich küsste ihn. "Zuhause im Garten. Ich liebe dich, Darryl. Bitte. Komm."
"Immer, Rian. Immer. Ich werde dich gleich suchen."
"Wo bist du?"
"An meinem Lieblingsort. Ich werde dich auch dort hinbringen, wenn wir uns wiedertreffen. Geliebte."

Ich sah Darryl feixend an. "Glaubst du, Conor weiß, das wir lügen?"
"Wieso? Du warst tatsächlich da." grinste Darryl. "Außerdem kannst du ihn viel besser einschätzen."
"Vielleicht wird er einige seiner Ritter dahin schicken. Er wird es aber vermutlich nicht ganz glauben, nicht nachdem ich ihn einmal da rausgeholt hab...."
"Was meinst du, wie er auf unsere Liebelei reagiert?"
"Er erzählt es den anderen. Und vielleicht wird dann nach dir gesucht. Damit du als Köder für mich herhältst."
"Rian?"
"Ja?"
"Versprich mir eins."
Ich starrte ihn misstrauisch an. "Kommt drauf an...?"
"Sollten sie mich jemals gefangen nehmen...um an dich heranzukommen...biete ihnen nicht die Chance. Niemals. Lass mich einfach bei ihnen. Tu so, als würdest du mich nicht kennen."
"Das ist hart." sagte ich. "Ich werde nicht tatenlos rumsitzen. Ich werde nicht zulassen, das sie dich foltern. Das könnte ich nicht."
"Du musst, Rian." sagte er drohend.
"Ich kann nicht. Ich will nicht. Ich lass dich nicht da."
"Rian! Bring dich nicht selbst in Gefahr!" zischte Darryl. "Dein Leben ist so viel Wert. Meines nichts."
"Jedes Menschenleben ist gleichviel Wert, Darryl. Meins ist nicht wertvoller als deins, nur weil ich Phönix-Blut in mir trage. Du hast mein Phönix-Blut in dir. Das ist doch alles totaler Quatsch."
"Oh Rian." murmelte Darryl sanft und strich über meine Wange


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