Kapitel 17

270 29 0
                                    

Darryl

"Die Schlampe macht sich an den Kerl da ran!" bellte Conor wütend.
Im selben Moment brach der schwarze Schnösel zusammen. Rian sah auf ihn hinab. Ihr Blick hob sich langsam und sie blinzelte mir kurz zu.
Isabella zog Rian zu sich und weiter weg von den schwarzen Rittern. Rian streckte die Hand aus.
"Darryl, beschützt du mich?"
Ich eilte an Rians Seite und zog den großen Phönix mithilfe eines Ghost Boys (dem Bodyguard und Leibwächter von Isabella) mit. "Wir sollten uns verstecken. Mit Conor und Jaimie und Liu sich anlegen....könnte ein Selbstmordkommando sein." sagte ich. Ein Dienstmädchen öffnete eine Tür an der Seite. Wir huschten hindurch. Als Liu es bemerkte, schlug das Mädchen die Tür zu. Sie führte uns einen Gang entlang, bis zu einer Falltür. Sie blieb stehen, streckte eine Hand aus. Ihre Augen wurden milchig weiß. Die Falltür ging auf.
Damien, Isabellas Leibwächter sprang hinunter.
"Isabella, jetzt du. Dann Rian. Zum Schluss ich." ordnete der große Phönix an. Isabella ließ sich zaghaft hinunter.
"Hab sie." rief Damien.
Rian blickte hinunter. Dann hockte sie sich hin und sprang.
"Sie ist gut gelandet."
"Jetzt du, Junge. Falls ich sterbe, wirst du Rian beschützen." sagte der große Phönix. Ich nickte und sprang.

Rian tastete nach meiner Hand und umklammerte sie fest. Wir folgten Damien und dem Mädchen durch ein Labyrinth aus Gängen.
Niemand sagte etwas.
"Das Blut, welches durch ihre Adern fließt. So herrlich wie das eines Drachen. Das Feuer, das sie speit. So feurig wie ein Phönix. Sie ist in unserer Mitte, ihr Licht leuchtet hell. Von wem rede ich hier?" fragte das Mädchen plötzlich.
"Drachenblut und Phönixfeuer. Die Phönix-Tochter. Kommt mit."
"Warum kommen jetzt noch Drachen?" fragte Rian.
"Wie bitte?" fragte ich, als wir den beiden Mädchen vorne folgten.
"Ihr habt angefangen, irgendeinen Mist über Phönixe zu labern, und jetzt kommen noch Drachen dazu."
"Es sind...Passwörter. Erkennungswörter."
"Ist es nicht gefährlich, sowas hier rumzuschreien?"
"Wir wechseln unsere Passwörter ständig, Phönix-Tochter, sei also unbesorgt." sagte eines der Mädchen vorne.
"Solange ich hier unten rumlaufe bin ich besorgt, solange ich nicht weiß, was hier läuft bin ich besorgt, solange oben diese Möchtegern-Gangster-Ritter rumrennen bin ich besorgt." gab Rian zurück.
"Du solltest dankbar für diese Fluchtmöglichkeiten sein, Rian." sagte Isabella und klammerte sich an Damiens Arm und an dem Des großen Phönix fest.

Rian

Darryl saß an der Tür, zusammen mit Damien. Ginny und Erica schliefen. Der große Phönix und seine Gemahlin auch. Ich kroch aus den Decken hervor zu Darryl.
"Geh wieder schlafen, Rian." sagte Darryl leise.
"ich will nicht schlafen."
"Warum?"
"Weil ich träumen will, aber Conor in meine Träume kommt. Das will ich nicht. Seit er mir das erzählt hab, hab ich nicht wirklich oft und lange geschlafen."
"Du musst schlafen, Rian. Du brauchst den Schlaf." sagte er.
"Darryl." sagte ich und setzte mich auf seinen Schoß. "Du hast gesagt, hier wäre ich sicher, aber das bin ich nicht. Was machen wir jetzt?"

Wir wurden am nächsten Tag von einem Prinzen, dessen Namen ich mir nicht merken konnte, und seinen weiß-goldenen Rittern gerettet. Sie vertrieben die schwarzen Möchtegern-Gangster-Ritter und postierten überall Ritter, die auf das Volk aufpassten.
"Unser Dank ist euch immer Gewiss, Prinz." sagte Isabella und knickste. Sie stieß mich an. Gezwungernermaßen machte ich auch einen Knicks.
"Komm, Phönix-Tochter. Es war eine lange und harte Nacht dort unten. Ich werde Euch ein wenig frisch machen." sagte Ginny. Ich ließ mich wiederstandslos von ihr aus dem Thronsaal bringen und nickte Darryl zu, der dann an meine andere Seite trat.
"Der Prinz sieht dich an." sagte Darryl beiläufig.
"Na und? Ich ihn aber nicht."
"Rate mal, wer ihr leiblicher Vater ist." sagte Ginny mit leuchtenden Augen.
"So wie du es sagst, jemand besonderes?"
Ginny senkte die Stimme. "Damien, Gemahlin Isabellas Leibwächter."
"Ich hatte doch recht, das ich ein Ghost Girl bin, Darryl."
"Ein halbes." sagte er.
"Meinetwegen."
Ginny schloss die Tür zu meinem Zimmer auf. Überall in meinem Zimmer standen weiße Rosen. Die zartrosa Rosen, die auf meinem Nachttisch standen, waren ersetzt worden. Die äßeren bildeten einen Kreis, ganz in weiß. In der Mitte befand sich eine schwarze und eine dunkelrote Rose.

Ghost GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt