Kapitel 34

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Darryl

Ich kniff Rian warnend in den Arm und bekam ihre Aufmerksamkeit.
"Hör auf, sie zu provozieren. Das macht sie aggressiv und wütend." wisperte ich ihr zu.
"Er kann das nicht bringen. Er sagt, er ist mein Dad, und verleugnet mich dann vor seiner Familie?"
"Eine Ghost-Girl-Ghost-Boy-Familie ist sehr stolz. Sie wollen nicht, das ihre Rasse beschmutzt wird."
"Na toll." meckerte Rian.
"Rian. Lass ihnen Zeit." murmelte ich.
Sie lehnte sich an meinen Arm. "Ich hatte keine."
Ich beließ es dabei. Es hatte keinen Sinn mit Mädchen und Frauen zu streiten, das hatten Nina und Nikki mich immer eindrucksvoll gelehrt.
"Mir gefällt Jori's neue, kleine Freundin." sagte ich leise, um abzulenken.
"Jewel? Sie schüchtern." schnaubte Rian.
"Wollt ihr zwei Hübschen uns auch etwas mitteilen?" fragte Diane, auf unser Geflüster hin.
"Nein." sagte Rian schließlich.
"Es ist unhöflich, zu Flüstern, wenn andere dabei sind. Und wenn ihr euch nur zu zweit Vergnügen wollt....Da drüben ist das Schlafzimmer." sagte Dian und deutete auf irgendwas hinter dem Kühlschrank. Ein Junge und ein Mädchen in meinem und Rians Alter kamen in die Küche. Beide wirkten zerzaust.
"Jetzt hättet ihr sogar das Bett für euch allein." sagte Diane.
"Danke, nein. Ich bin ausgeschlafen." sagte Rian höflich.
"Erzähl etwas über deine Familie." sagte Diane zu Rian.
Rian rührte in ihren Eistee, bevor sie einen Schluck trank. "Ich hab anscheinend mehrere."
"Ach ja? Ich weiß nur davon, das du die Tochter von Isabella und dem Schlamper von Ehemann bist. Bis Dayna sagte, du wärst ein Bastard."
"Ich dachte zuerst, ich wäre normal. Wuchs bei einem Ghost Girl und ihrem Ehemann auf, die meine Eltern waren. Er starb vor drei jahren. Er war Polizist und wurde erschossen. Sie verliebte sich vor ein paar Monaten in ihren Physiotherapeuten. Er ist ein Arschloch. Hat sie geschlagen. Sie meinte, ich sollte fliehen. Da hab ich Darryl getroffen."
"Und du warst sofort verliebt?" fragte Diane.
"Omi." sagte die Brünette Frau, Damiens Schwester. "Lass das arme Mädchen doch." Sie stellte einen Teller mit Keksen auf den Tisch.
"Das Mädchen hält was aus." sagte Diane und musterte Rian zufrieden.
"Ein Jammer, das sie nicht zu unserer Familie gehört."
"Sie ist meine Tochter. Rian ist meine und Isabellas Tochter." sagte Damien abrupt.

"Ich dachte, ich wäre dir egal." sagte Rian.
"Deine Sicherheit geht immer und überall vor. Isabella hat es darauf abgesehen, dich zu töten."
"Kann sie es überhaupt? Nachdem Arschloch das probiert hat, bin ich doch wiedergekommen."
"Als Racheengel und hast ein Massaker angefangen."
"Der Penner hat mich umgebracht! Außerdem hab ich nur dein Leben gerettet." sagte Rian.
Damien seufzte.
Diane und Damiens Schwester guckten immer noch geschockt, genau wie die beiden anderen Anwesenden.
Rian schob sich langsam aber sicher auf meinen Schoß.
"Destiny, ich brauch den Wodka." sagte Diane atemlos und sackte zusammen. Das junge Mädchen eilte zum Kühlschrank und holte mehrere Flaschen heraus, die sie dann vor Diane stellte.
Diane nahm eine der Flaschen, schraubte den Deckel ab und trank so aus der Flasche.
Der Geruch von Alkohol schlug mir entgegen.

Rian

"Ich hab keine Lust mehr, mich wie einen Fehler behandeln zu lassen." sagte ich. Darryl strich mit zwei Fingern über meinen Arm.
"Was willst du stattdessen tun?" fragte Damien knapp.
Ich rutschte von Darryls Schoß. "Irgendwas anderes, außer mir von irgendwelchen Leuten sagen zu lassen, was ich für 'ne Missgeburt bin. Kommst du mit?" fragte ich und sah Darryl an. Er folgte mir.
"Wo willst du hin?" fragte er leise.
"Einfach weg." sagte ich und stieß die Haustür auf.
Ich ging, ich wusste nicht mal, wo ich lang musste, aber Darryl folgte mir trotzdem.



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