Kapitel 58

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Rian

Ich schnaubte, dann legte meinen Kopf an seine Brust und lauschte seinem Herzschlag.
"Rian, ist alles okay?" Murmelte Darryl an meinem Haar.
"Ja."
Ein großer, hellroter und leicht übergewichtiger Phönix hüpfte an den Ästen hinab. Ich hob die Hand und er segelte auf meinen Arm.
"Wir kennen ein Haus. Eine Hütte. Mitten im Wald. Eigentlich sollte niemand dort wohnen. Wir sehen nach. Du folgst einfach dem Fluss. Geh am besten im Fluss. Damit die bösen Hunde dich nicht wittern können."
"Hunde?" fragte ich.
"Tiere auf vier Beinen, die einen anbellen, egal was man getan hat. Sie wurden drauf trainiert, uns zu jagen. Aber wir sind nun mal Phönixe."  Erklärte der Phönix stolz.
"Darryl? Hast du wasserfeste Schuhe?" fragte ich.
Darryl schnaubte. "Es sind nur Schuhe, Rian. Auf keinen Fall wasserfest."
"Die Phönixe kennen eine Hütte im Wald. Sie gucken, ob dort jemand ist, und sonst können wir erstmal dorthin. Wir müssen durch den Fluss, damit die Hunde nicht auf unsere Fährte kommen."
"Hunde?"
"Hat er gesagt." Ich nickte zu dem Phönix.
Darryl seufzte. "Ich vertraue dir mal. Lass uns gehen. Aber langsam, bitte, mein Ghost Girl."
"Dein Ghost Girl?"
Darryl küsste mich. Ich erwiderte den Kuss.
Er löste sich von mir und musterte mich kurz.
Dann seufzte er und zog seine Schuhe aus.
"Warum sind wir noch nicht auf die Idee gekommen, einfach am Bach lang zu gehen?" fragte ich.
"Weiß ich nicht." seufzte Darryl. Ich nahm seine Hand und zog ihn zum Bach.

"Seit wann haben die Ritter Hunde?" fragte ich. Wir gingen schon seit einer Weile am Bach lang.
"Eigentlich schon immer. Sie setzen sie nur nie ein. Weil die Hunde eigentlich zur Phönix-Jagd ausgebildet wurden." sagte der Phönix. Jaelous.
"Warum bildet man Hunde zu Jägern von Vögeln aus, die sich jederzeit selbst verbrennen können?" fragte ich weiter.
"Keine Ahnung." krähte Jaelous. "Da drüben, Rian. Siehst du das kleine Haus da? Da könnt ihr rein."
"Wo?" Ich sah mich suchend um.
"Also...da drüben ist eine Hütte. Sollen wir da rein?" fragte Darryl.
"Wo seht ihr alle Hütten?" fragte ich. Darryl legte seine Hände an meine Hüften und drehte mich leicht nach links. Dann drehte er meinen Kopf noch ein Stück nach links. Ich sah eine kleine Hütte.
"Oh."
"Oh Rian." lachte Darryl.
"Das ist die Hütte." sagte Jaelous.
"Das ist die Hütte." wiederholte ich die Worte. Darryl sprang aus dem Bach. Ich kraxelte langsam hinterher.
"Ist die Hütte sicher?"
"Ja. Ja, Jori und Jewel und noch ein paar andere haben sie durchsucht." murmelte ich. "Alles soweit in Ordnung da."
Darryl sah zu mir zurück. "Was ist los?"
"Müde und kaputt und keine Lust mehr auf Versteck-Spiele."
Er kam zurück und hob mich hoch. Er trug mich zur Hütte.
"Irgendwann wird das alles vorbei sein, Rian."
"Ja, irgendwann."


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