Kapitel 30

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Rian

Ich saß halb auf Darryls Schoß, ein Bein um seine Hüfte geschlungen, und kämmte die ganze Zeit mit einem blöden...ich glaub es hieß Duckface...Gesicht durch Darryls blonde Haare.
"Darrie, ich will nicht, das du dieser Bitch wieder hinterherguckst." sagte ich in bester Charlene-Qualität.
Nina kicherte und streckte einen Daumen in die Luft.
"Sie war nur ein Auftrag, Charlie." murmelte Darryl.
Angel kam mit zwei Wachen in weißer Rüstung ins Zimmer. Ich kniff meine Augen zusammen und betrachtete Angel argwöhnisch.
"Wer seid ihr?" fragte eine Wache und betrachtete mich und Darryl und Alex und Cameron.
"Wir sind Angels Brüder. Wir sind während des Massakers hergekommen, damit uns nichts passiert." sagte Alex.
Massaker?
"Und das sind Darryl und Charlene. Sie waren die ganze Zeit über hier. Sie wohnen einige Tage bei uns."
Ich beugte mich vor und legte meinen Kopf auf Darryls Schulter und strich mit einer Hand über seine Brust.
"Zieh deine Hose ein Stück runter, Charlie. Oder zieh dir 'ne längere an." sagte Darryl leise. "Zumindest wenn überraschender Besuch kommt."
"Aber Darrie, es ist so warm!" protestierte ich mit einem Schmollmund.
"Wir wussten ja nicht, das diese beiden Herren uns besuchen kommen."
"Wir suchen die Phönix-Tochter. Befehl von Gemahlin Isabella."
"Ich dachte, sie ist beim großen Phönix und Gemahlin Isabella." sagte Darryl.
"Und ich glaube, du wrats der Leibwächter von dem Mädchen." sagte der eine.
"Was?! Warum warst du der Leibwächter von dieser Schlampe? Warum nicht meiner?!" keifte ich Darryl  an.
"Hey, beruhige dich, Charlene. Sie hat mich schon bald wieder gehen lassen, damit ich meine Schwester suchen kann. Danach war ich nicht mehr bei ihr. Doch, kurz. Ich war krank, und sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, mich gesund zu pflegen."
"Warum? Was hast du mit dieser Schlampe gemacht? Hast du sie geküsst? Habt ihr rumgemacht?!" schrie ich Darryl an.
"Wie es aussieht, ist sie nicht hier." sagte der eine Ritter.
"Gut, entschuldigen Sie die Störung, Miss." sagte der andere und beide verzogen sich.
Ich blieb noch eine Weile auf Darryls Schoß sitzen, und bewegte mich nicht.
Alex unterbrach die Stille. "Niedlicher Hintern, Prinzessin."
"Wie bitte?!" fragte ich schrill.
Darryl, Angel, Nina, Cameron und Alex lachten, wobei Darryl mich dichter an sich zog, sodass nicht mein halber Hintern zu sehen war.
"Ist dieses Outfit denn normal?" fragte ich und zupfte am Shirt herum, um es länger zu bekommen.
"Das ist Charlenes Schlafanzug." sagte Nina.
"Ih." machte ich nur und rutschte von Darryls Schoß. Dann tapste ich zum Kleiderschrank. "Ist doch okay, wenn ich einfach an den fremden Schrank hier gehe, oder?" fragte ich müde.
"Ja. Klar. Such dir was aus." sagte Angel.
Ich wählte ein großes, weites Shirt und Shorts, die jedoch länger waren als Charlenes.
Dann ging ich ins Bad und ließ Wasser in die Badewanne laufen.
Darryl pickte den BH vom Boden auf, den Nina mir vorhin noch gegeben hatte."Ist das ein Push-Up-BH?"
"Na und?" fragte ich, während ich das Zopfgummi aus meinen Haaren zog.
"Warum willst du deine Oberweite pushen?" fragte Darryl.
"Sieht doch sexy aus." sagte Nina frech.
"Sie braucht keinen." sagte Darryl und beäugte den BH argwöhnisch.
"Doch, um dir zu gefallen, du Spatzenhirn." sagten Nina und Angel. Ich ging wieder ins Bad, schloss ab und ließ mich in die Wanne gleiten.
Jori setzte sich auf meine Schultern.
"Warum brauchst du 'n Pusher?" rief Darryl.
"Warum interessierts dich, ob es gepusht ist, oder nicht? Außerdem ist das mein BH." sagte Ninas dumpfe Stimme.
Ich schloss die Augen und blendete alle Geräusche um mich herum aus.

Darryl

Ich warf den BH quer durch den Raum.
"Sie muss nichts pushen."
"Wir haben sie als Charlene ausgegeben." zischte Angel.
"Na und?" fragte ich knapp.
"Du Hohlkopf! Charlene versucht auch immer, ihr Dekolletee zu pushen."
"Ihr....was?"
"Dekolletee. Ausschnitt." erklärte Nina und verdrehte die Augen.
Ich sah auf die Uhr. "Sie ist schon viel zu lange im Bad."
"Darryl, es sind erst zwei Minuten vergangen." sagte Nina.
Ich stand auf und begann, unruhig auf und ab zu gehen. Nina hielt mich fest. "Darryl. Lass sie. Sie braucht auch Zeit für sich, vor allem...nach dem, was heute schon...und allgemein...mit ihr passiert ist. Und ein Bad entspannt einen meistens immer."
Sie sah mich mit großen Augen an.
"Außerdem hatte Rian recht; du solltest dich noch hinlegen." sagte Angel. Sie und Nina drückten mich auf die Couch und deckten mich zu.
"Wir passen alle hier auf Rian auf. Und auf dich auch."






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