Kapitel 44

5.2K 246 36
                                    

-Cole Anderson-

"Cole du erdrückst mich." Eine all zu weiche Stimme unterbrach die Stille.

Mein Herz hörte für eine Sekunde auf zu schlagen. Langsam und kaum glaubend ließ ich von ihr ab. "Du bist wach."

"Ich denke schon, seitdem ich mit dir spreche kann?" Bemerkte sie sarkastisch.

"Willkommen zurück, Nerd." Neckte ich sie und merkte wie mir die Tränen wieder in die Augen stiegen. Seit den letzten drei Tagen habe ich nichts anderes gemacht, als an Kylie's Seite im Krankenhaus zu bleiben.

"Hey, hey warum weinst du?" Fragte sie besorgt und streichelte leicht meine Wange.

Es ist nicht mehr wichtig, sie ist okay und genau vor mir.

Sie kann nirgends hin gehen.

"Ich habe wirklich gedacht, dass ich dich verlieren werde."

In ihren wunderschönen blauen Augen spiegelte sich Schmerz wieder. "Es tut mir leid, Cole." Sie schloss ihre Augen für eine Millisekunde und eine Träne lief ihr die Wange hinunter. Sie nahm meine Hand in ihre und drückte sie leicht. "Ich habe alles gehört, was du gesagt hast. Ich war schon bei Bewusstsein. Ich-" schluchzte sie.

"Alles woran ich denken konnte war perfekt und dünn zusein. Ich habe niemals an die anderen gedacht und die Auswirkungen. Es tut mir leid, falls du dachtest, dass es wegen dir war. War aber nicht so, Cole. Zum ersten Mal, wollte ich, dass mich mal jemand sieht. Ich wollte, dass mich mal jemand wahrnimmt. Nimm das als Beispiel: du hast mich nur wahrgenommen, weil du mich brauchtest um Erin wieder zurückzubekommen. In den Briefen meintest du, dass du in mir Erin siehst und nicht mich. Als ich dachte, endlich kommt mal jemand, für den ich etwas besonderes bin, aber du hast gelogen, du hast mir einen Grund gegeben mich zu verändern. Ich dachte, dass wenn ich mich vielleicht so wie meine Cousine benehme, dass mich die Leute auch wahrnehmen."

"Und es hat geklappt. Die Leute haben mich gesehen. Ich würde beliebter als sie. Aber jetzt, hier in diesem Krankenhausbett zu liegen und herauszufinden, dass ich wegen meiner Essstörung fast gestorben bin, hat mich realisieren lassen, wie weit ich eigentlich gegangen bin. Es tut mir leid, dass es sich für dich so angefühlt hat, als wäre es deine Schuld. Es war meine. Ich war unzufrieden mit mir selbst und deswegen habe ich sowas falsches gemacht. Niemand hat mein richtiges Ich gesehen, denn ich habe sie vertrieben und habe dich für alles dumm angemacht. Alles war meine Schuld, Cole."

Sie fing an heftig zu weinen und alles fing an in mir zu schmerzen. Ich schätze ihre Schmerzen sind jetzt auch meine und vor allem sie jetzt hier so zu sehen, macht alles noch viel schlimmer.

"Es tut mir so leid, dass ich nicht für dich da war, als du mich am meisten brauchtest." Ich nahm sie in den Arm und ließ sie an meiner Schulter ausheulen, bis sie sich wieder beruhigt hatte.

"Es tut mir leid, dass ich dein Shirt voll geweint habe." Sie biss auf ihre Lippe. Fuck, das ist kein guter Zeitpunkt sie küssen zu wollen.

"Wirklich? Das ist alles, an das du in so einer ernsten Situation denken kannst?"

Sie macht mich verrückt.

"Wo sind alle?" Fragte sie und ignorierte meine vorherige Frage.

"Draußen im Wartezimmer. Sie wissen nicht, dass du schon wach bist. Deine Eltern, Brad, Conner, Brooke, sogar Erin ist da. Oder sie sind in der Cafeteria etwas essen, denn es ist schon Mittagszeit." Ich schaute zur Uhr an der Wand.

"W-wo ist Alee?"

Bei der Erwähnung von seinem Namen, verdunkelten sich meine Augen.

"Warum willst du wissen wo er ist?" Schnappte ich genervt.

The Bad Boy's PhobiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt