Conference

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Ai schluckte hart und griff William am Arm. Der Shinigami sah nach hinten und richtete sich seine Brille. „Stimmt etwas nicht, Miss Nakamura?"

„Ich...ich..." stammelte das Mädchen, während einige andere den Saal betraten. „...ich kann das nicht, Senpai. Ich kann nicht vor so vielen Shinigami den Fall erklären." William holte tief Luft uns seufzte. Aus den Augen des Mädchens jedoch konnte er wirklich Furcht erkennen. Natürlich verstand er ihre Angst. Immerhin war es ihre erste Konferenz, zu den eigentlich nur voll ausgebildete Shinigami mit einer höheren Position, eingeladen wurden. „Folgen Sie mir bitte kurz" sagte William und ging zurück zum grossen Korridor der Abteilung. Ai folgte ihm gehorsam.

Und als sie der Menge entkommen war, lehnte sie sich erleichtert an die Wand. William betrachtete sie und schüttelte den Kopf. „So schwer wird das nicht sein." Er versuchte zumindest, seine Schülerin etwas zu motivieren, aber sie war eine harte Nuss. Ai schüttelte den Kopf. „Senpai, ich bin zur Hälfte Dämon. Obwohl ich nun schon drei Monate in der Dispatch bin, werde ich immer noch wie der letzte Dreck behandelt. Sie werden mir nicht zuhören, sie werden meinen Worten kein Glauben schenken..." Sie hielt abrupt inne, als William seine Hand an der Wand abstütze und sich zu ihr herunterbeugte, sodass er nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt war. Das Mädchen hatte vor Schreck aufgehört zu Atmen. Seine grünen Augen fixierten sie und nagelten sie förmlich an die Wand.

„Miss Nakamura..." sagte ganz leise. „Solange ich in Ihrer Nähe bin, kann Ihnen absolut nichts passieren. Die Teilnehmer dieser Konferenz werden es nicht wagen Sie anzugreifen, egal ob körperlich oder verbal. Und wenn, dann haben sie sich mit dem Falschen angelegt. Mein Vorgesetzter persönlich hat Sie eingeladen, obwohl er überhaupt nicht zufrieden ist mit Ihrer Arbeit, denken Sie an den Fall >Ciel Phantomhive< zurück."

Das weisshaarige Mädchen war nicht imstande irgendetwas zu sagen. Sie starrte ihn einfach nur an und ihre Gedanken waren meilenweit von dem entfernt, was jetzt eigentlich wichtig war.

„William hat...wunderschöne Augen..."

„Miss Nakamura, ist alles In Ordnung mit Ihnen?" Vorsichtig legte er die Hand gegen ihre Wange. Ai erschrak sich fürchterlich.

„Sie glühen ja..."

„Baka!" dachte das Mädchen nur wütend und formte Ihre Hände zu Fäusten. „Merkt er eigentlich gar nichts?" Sie spürte wie sich ihr Herz schmerzlich zusammenzog. Immerhin war sie verliebt in ihren Mentor und er versetzte sie andauernd in brenzligen Situationen, die sie immer erröten liess. Und er...er spürte es nicht. Er spürte nicht, wie sehr sie seine Nähe brauchte.

„Mit mir ist alles okay..." sagte sie leise und sah weg. William legte seinen Kopf leicht schief. „Ich werde an Ihrer Seite bleiben, Miss Nakamura" flüsterte er ihr leise zu. „Habe ich es Ihnen nicht versprochen? Ich bin ein Mann der seine Worte hält. Hören Sie, wir beide werden jetzt da rein gehen und Sie werden in aller Ruhe ihren Vortrag halten. Ich werde direkt hinter Ihnen stehen, wenn es Sie beruhigt. Es gibt nichts vor dem Sie sich zu fürchten brauchen. Absolut gar nichts."

William war sich seinen Worten, die er ihr sagten, sehr wohl bewusst. Und er meinte es auch ernst. Ihre erröteten Wangen übersah er dabei nicht, doch er dachte sich nichts dabei. Alles was er versuchte war sie aufzumuntern. Und das durfte etwas heissen, denn eigentlich hatte er das noch nie bei jemandem gemacht. Aber so, wie er ihr in die Augen sah, konnte er nicht anders. Diese violetten Weiten, die ihn schon mehrmals gefangen genommen hatten. Nein, er wollte sie nicht so ängstlich sehen. Weder Furcht noch Trauer sollten diese Augen beiwohnen. Und auf diesen Lippen gehörte ein sanftes, zärtliches Lächeln. Er näherte sich ihrem Gesicht noch um einige Zentimeter. Ai sah ihn nur starr an.

Lucifers daughter (A Black Butler Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt