Another tale of William, the Shinigami

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„Habt Ihr es Euch doch noch anders überlegt, verehrter Earl Phantomhive?“ erklang die Stimme Undertakers an der Türe. Die besagte Person drehte sich lächelnd um. „Ja, wohlmöglich kann ein weiterer Dämon mir von Nutzen sein.“

Ai legte die Arme um sich. Hatte sie das soeben richtig verstanden? Sie…ein Dämon? Als Sebastian seine Hand ausstreckte fiel sie abermals in einen Rückwärtsschritt und starrte beide entgeistert an. „Wie kommt Ihr darauf, dass ich ein Dämon bin?“ zitterte ihre Stimme. Doch in dem Moment fiel es ihr wieder ein. Undertaker hatte es doch erwähnt? Ciel Phantomhive wolle keinen weiteren Dämon bei sich zuhause haben. „Wie konnte ich diese Worte ignorieren…?“ Ihr wurde übel. Jetzt war alles sonnenklar. Sie konnte nicht sterben, weil sie ein Dämon war. .„Oh…“ kam es von Sebastian. „Wie unachtsam von uns. Als wir gestern dem Hilferuf Undertakers gefolgt waren, hatte ich schon so eine Vermutung gehabt. Und um Ihre Frage zu beantworten…Ich bestätige Eure Gefühle, Mylady.“ sagte er, wobei er das letzte Wort betont aussprach. „Dennoch kann ich Euch versichern, dass es weitaus nicht so schlimm ist ein übernatürliches Wesen zu sein. Im Gegenteil, es hat seine Vorteile.“ Das diabolische Lächeln versetze dem jungen Mädchen einen Stich. Der Mann, der sie damals gerettet hatte…wusste er wohlmöglich noch wer sie war? Oder hatte er alles vergessen? Der Butler sah sie durchdringend an. In seinem intensiven Blick lagen verschiedene Gefühle. Gefühle, die Ai spüren konnte. Verwirrung, Staunen, Belustigung, aber auch Vorsicht konnte sie lesen. So beherrscht wie sich Sebastian immer begab, war er hier in dem Moment nicht, auch wenn es den Anschein hatte. Sie schluckte. „Und was wollt ihr nun mit mir machen?“ Ciel hob sein Stock und zielte auf das Mädchen. „Ich weiss ja nicht warum du auf dieser Welt herumwanderst. Es sieht nicht gerade aus als hättest du einen Vertragspartner und ich als Wachhund der Königin bin dafür verantwortlich, dass es in der Unterwelt Londons friedlich bleibt.“ Sein Blick fiel auf ihre zerrissene Kleidung. „Ich biete dir eine Stelle als Hausmädchen an. Sebastian wird sich um dich kümmern…Aber bedenke: Du darfst das Anwesen ohne Erlaubnis nicht verlassen. Auch wenn mein Butler sagt, du seihst ganz harmlos, so möchte ich dich doch unter Beobachtung haben.“ Seine hochnäsige Stimme passte dem Mädchen gar nicht, aber sie schwieg jetzt wohl besser. Ciel wollte sie nicht töten. Das war ihr am wichtigsten. „Jetzt muss ich auch noch Dienstbotin für ihn spielen, kommt es noch besser?“ dachte sie genervt und seufzte. „Aber ich habe wohl keine andere Wahl…sonst lande ich auf der Strasse.“ Ihr Blick fiel auf den Butler, der sie immer noch anlächelte. „Nun, es wird Zeit, Mylady…“ setzte er an und bot seine Hand. Zögernd, und mit hellroten Wangen, nahm Ai seine Einladung entgegen.

„Ein Mensch würde sagen: >Oh, wie hübsch sie geworden ist>“ dachte Sebastian. „Ich kann es bedauerlicherweise nicht einstufen.“

Als sich Ai ihm schliesslich näherte, konnte er dem Drang nicht wiederstehen ihren Körper genauer zu betrachten. Ihre helle Haut, es musste sich sanft anfühlen, das lange Haar, es musste duften, diese sanft geschwungenen Lippen, wie sie wohl schmeckten? „Ai!“ er konnte nicht anders. Er musste ihren Namen sagen. Als das Mädchen zu ihm aufschaute, bückte er sich leicht zu ihr. „Keine Sorge, ich werde in Eurer Nähe bleiben.“

Begehren? War es das was Sebastian auf einmal innerlich verunsicherte. Dieses Gefühl war ihm fremd. Schliesslich empfanden Dämonen so etwas wie Liebe nicht. Zumindest nicht die Art von Liebe wie sie die Menschen kannte. Aber Begehren? Ein Dämon konnte durchaus Begehren empfinden…aber nur wenn sie auf eine schmackhafte Seele trafen und die Gier danach unerträglich wurde.

Ai wandte sich auf einmal probt ab. „Was soll denn das heissen?“ Ihre Schamesröte wollte nicht verschwinden. Ein leises Kichern seinerseits, liessen ihre Fäuste erzittern. „Komm Sebastian, machen wir uns auf dem Heimweg.“ Gerade als Ciel den Raum verlassen wollte, stand Undertaker vor der Türe und grinste selbstgefällig. „Earl Phantomhive…seid Ihr mir nicht noch etwas schuldig? Immerhin wolltet Ihr sie gestern nicht mit zu Euch nehmen. Für die eine Nacht habe ich ihr diese Bleibe ermöglicht…aber ich möchte dafür auch dementsprechend belohnt werden…“ kicherte er und wippte auf und ab. „Das hätte ich mir ja denken können…“ murmelte der Phantomhive und schnaubte wütend. Er wollte gerade seinen Butler rufen, als Ai hervortrat. „Ich weiss was du willst, Undertaker“ rief sie, als Sebastian gerade seinen Handschuh abzupfen wollte. Nun blieb auch er stehen und blinzelte verwundert. Ai hob den Finger. „Warum tragen Bestatter während der Einbettung oder beim Senken Handschuhe?“  Undertaker wurde auf einmal ganz hellhörig. „Damit Sie keine Fingerabdrücke hinterlassen.“ Endete sie und lächelte. Doch statt der gewünschten Lache, schnaubte Undertaker nur wütend. „Hey, Mädchen…machst du dich über meine Tätigkeit lustig?“ Ai sah verwundert auf. „Hmm…war der nicht gut?“ fragte sie verwundert. Ciel klatschte seine Hand an die Stirne. „Sebastian, erledige das!“ Der Butler verbeugte sich leicht. „Jawohl.“ Er trat vor und lächelte Ai an, bevor er sich zu Undertakers Ohr begab und ihm etwas zuflüsterte. Ai schreckte zurück als Undertaker sich brüllend vor Lachen auf dem Boden krümmte. Lachtränen benetzen seine Wangen und er schlug mehrmals mit der Faust auf den Boden. Mit einem zufriedenen Lächeln drehte sich Sebastian um. „Auftrag erledigt, junger Herr.“

Lucifers daughter (A Black Butler Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt