Onigiri and white sauce

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Ai sass in der Badewanne und genoss das warme Wasser. Gewaschen hatte sie sich schon, es war ein sehr angenehmes Gefühl wieder sauber zu sein. Das lange Haar schwebte im Wasser und sie hatte die Augen geschlossen. Sebastian hatte ihr frische Kleider gegeben und eine süsse Haube, wie sie die Hausmädchen immer trugen. „Ich wollte schon immer mal in solchen Kleidern reinschlüpfen“ dachte sie schmunzelnd. „Eine Maid. Und das bei Ciel Phantomhive. Wie ich zu dieser Ehre gekommen bin…“ das Lächeln verschwand. Wie würde es nun weitergehen? Würde sie für immer in dieser Welt bleiben? Oder hatte dies einen bestimmten Grund? Ausserdem durfte sie nicht vergessen, dass sie ein Dämon war. „Muss ich mich jetzt von Seelen ernähren?“ murmelte sie und stiess einen verzweifelten Seufzer aus. Sie wusste nicht warum, aber auf einmal schob sich das Bild Williams wieder in ihren Gedanken. Sein eiskalter Blick liess sie erschaudern. Sie wandte ihren Kopf ab. „So ein Idiot! Was hat er jetzt in meinen Gedanken verloren? Der ist es nicht wert.“ Sie erhob sich aus dem Wasser und wickelte sich das Badetuch um ihren Körper. Ihr langes Haar klebte am Rücken. Jeder Versuch William aus dem Kopf zu schlagen, scheiterte jedoch. Zähneknirschend trocknete sie sich ab. Ihr fiel die Narbe auf, zwischen ihrer Oberweite. „Dieser verdammte Mistkerl…“ Kein Herzschlag! Nichts! Rein Garnichts konnte sie fühlen. „William, auch dich habe ich einst bewundert, habe dich für etwas verrückt gehalten, aber dennoch mochte ich dich! Und dann tust du mir so was an.“ Sie zog sich das Kleid an und betrachtete sich im Spiegel. Es sass perfekt und sah sehr süss aus. „Sollte ich vielleicht meine Haare abschneiden?“ Ihr Haar reichte ich bis über die Hüfte. „Es könnte mich bei der Arbeit behindern…oder…aaahh, nein ich lasse es.“ Mit diesem Gedanke liess sie das Wasser ab, nahm das Tuch und ging aus dem Bad. Durch das Fenster konnte sie das schöne Wetter sehen, was sie leicht zum Lächeln brachte. Es war Herbst und die Blätter schwebten auf die Erde herab. Das Anwesen war gross und prächtig. „Ich muss aufpassen, dass ich mich nicht verlaufe…“ dachte sie und sah sich um. Verschiedene teure Gemälde verzierte die Wand. Sie blieb stehen um eines davon zu betrachten. Darauf abgebildet, Ciel Phantomhive selber.

„Ein wahrlich schönes Bild, findest du nicht auch.“

Ai drehte sich um und erblickte den schwarz gekleideten Butler. „Sebastian…uhm, verzeiht, ich war in Gedanken versunken als ich das Bild sah. Es ist wahrlich ein Meisterwerk…wer das wohl gemalt hat?“

Sebastian begann zu lächeln. „Natürlich habe ich diese ehrenvolle Aufgabe übernommen“ meinte er und genoss den Anblick ihrer Ungläubigkeit. „Als Butler der Familie Phantomhive, sollte ich so etwas schon beherrschen.“   Stolz schwang in seiner dunklen Stimme, was ihr Röte ins Gesicht jagte. Plötzlich begab sich der Butler hinter das Mädchen, was sie noch irritierte. Ein leises Seufzten seinerseits, gepaart mit den Worten: „Das bleibt aber auch immer an mir hängen“, nahm er die Bänder des Kleides in die Hände und schnürte sie zu einer hübschen Schleife. Ai regt sich nicht. Diese kleine Geste von ihm, brachte sie schon zum Schwitzen. Sebastian jedoch dachte nicht einmal daran sich zu entfernen. Stattdessen beugte er sich zu ihrem Ohr hinunter, was ihr eine Gänsehaut einjagte. „Ich hoffe es macht dir nichts aus, wenn ich dich duze…Ai Nakamura.“ Die letzten Worte hauchte er ihr entgegen. Der Dämon konnte ihre Anspannung spüren. Das Mädchen brachte kein Wort heraus. „Ist…ist das wahr was ich hier gerade erlebe?“ dachte sie sich. Eine angenehme Wärme breitete sich in ihr aus. Sie schloss sie Augen. Wie konnte ein Dämon, wie sie, nur so etwas fühlen? Bekanntlich erweise taten es Dämonen schwer solche Gefühle zu hegen. Als sie die Augen wieder öffnete, war Sebastian verschwunden.

„Ein neues Hausmädchen?“ Meylene sah den jungen Herren etwas verängstigt an. Ciel nickte. „Ja, das war diesmal meine Entscheidung, nicht Sebastians. Keine Sorge, du wirst nicht gefeuert, Meylene. Im Gegenteil, ihr zwei könnt zusammen arbeiten.“ Der junge Earl fand das Ganze ein wenig langweilig. Normalerweise sollte Sebastian das erledigen, aber er musste ja noch dringend in die Stadt. „Was er dort wohl macht…“ seufzte Ciel. Meylene atmete erleichtert auf. Es wäre schrecklich für sie gewesen, hätte der junge Herr sie rausgeworfen. Sie war glücklich hier im Anwesen. Sebastian hatte sie damals von ihrem grausamen Job befreit und ihr diese Stelle gegeben. Natürlich nur weil sie gut mit Waffen umgehen konnte und immer ihr Ziel traf, dank dem weitsichtigem Blick. Sie verbeugte sich. „Ich habe verstanden junger Herr, nachdem Sebastian sie eingewiesen hat, werde ich ihr alles zeigen.“ Sagte sie höflich und verschwand leise aus Ciels Arbeitszimmer.

Lucifers daughter (A Black Butler Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt