Lucifers daughter (A Black Butler Story)

I'm onnocent!

 „Guten Tag" lächelte Sebastian und verbeugte sich vor den Anwesenden.
Sofort waren der Direktor und sein Stellvertreter auf den Beinen. Alice runzelte die Stirne. „Sie wagen es einen Teufel einzuladen?" zischte sie.
William jedoch richtete sich nur gelassen die Brille. „Ich musste mir mitansehen, wie ihr Miss Nakamura mit grösster Brutalität in die Enge getrieben habt, aber das habe ich bereits voraus gesehen. Deshalb habe ich vorsichtshalber auf eine drastische Massnahme zurückgegriffen, die ich eigentlich verhindern wollte." Er sah Alice Stuart an. „Sie haben mich dazu gezwungen."
Ai starrte Sebastian an. „Du? Hier?" fragte sie ungläubig, doch Sebastian sah sie nur verächtlich an. Sie blinzelte verblüfft. „Nanu?"
„Ihr habt das Mädchen immer noch bei euch?" fragte Sebastian, was den Direktor etwas verwirrte. „Also, wenn ich euch wäre, ich hätte sie schon längst rausgeworfen. Solch ein Dämon wie Ai es ist, wäre für uns Unterweltler eine Demütigung."
Während William emotionslos in die Runde blickte und die Anwesenden perplex aus der Wäsche sahen, waren Ais Augen kugelrund geworden.
„W...Was?!" stammelte sie und fühlte sich mit einem Schlag um Zentimeter kleiner.
„Ähm, Mr. Michaelis" begann der Direktor und richtete sich die Brille. „Wir befinden uns gerade in einer Gerichtsverhandlung, da Ai Nakamura verdächtigt wird den zwei Dämonen geholfen zu haben, ich bitte deshalb Ihre Wortwahl etwas zu mässigen..." Er hielt inne, als Sebastian auf einmal anfing zu lachen. Es war ein sehr belustigtes Lachen.
„Ai soll den zwei Dämonen geholfen haben? Soso, das ist wirklich interessant..."
„Nur leider stimmt es nicht" erklang eine weitere Stimme und Ciel Phantomhive betrat den Saal. Ai verstand nun absolut nichts mehr.
Der junge Earl begab sich in die Mitte. „Der erste Grund, warum Ai nicht als Komplizin gelten kann ist so simpel. Sie ist von Grund auf viel zu gut, als dass sie der dunklen Seite beitreten könnte. Mein Butler kann es Ihnen bestätigen" lächelte er hinterhältig. Sebastian legte seine Hand auf die Brust und verneigte sich leicht.
„Eine Demütigung, weil sie als Person niemals in unserer Welt überleben könnte. Ausserdem hat der junge Herr mir den Befehl erteilt vor diesem Gericht hier stets die Wahrheit zu sagen. Breche ich einen Wunsch meines Vertragspartners, gilt das Bündnis zwischen uns nicht mehr."
„Ganz recht" sagte William. „Ich hätte nie gedacht, dass mir das einmal Vorteile bringen wird, aber in diesem Fall hier wird nur die Wahrheit siegen."
Sebastian Michaelis trat zum Direktor vor. „Dieses Dämonenkind besitzt eine komplett andere Kraft. Sie bräuchte keine Komplizin wie Ai um an ihre Wünsche zu gelangen. Ich schwöre bei meinem Vertragspartner, Ciel Phantomhive, dass Ai Nakamura unschuldig ist!"
Ethan Tyler sah zuerst ihn, dann Ai an. Das Mädchen starrte zurück. Mit dem hatte sie überhaupt nicht gerechnet.
„Und der Teufel lügt nie" grinste Ciel in die Runde, worauf die anderen Vorgesetzten begannen empörend durch die Gegend zu rufen.
„Ich schlage vor, Sie lassen nun das Mädchen gehen" sagte Sebastian lächelnd.
„Abgelehnt!" rief Alice dazwischen.
„NEIN!" unterbrach Ethan Tyler, der immer noch direkt in Ais Augen sah. „Ich zweifle nicht an den Wortes des Teufels" sagte er auf einmal, was alle verstummen liess. „Aber ich möchte es von Ihnen hören, Miss Nakamura."
Ais Blick glitt durch den Saal. Jeder sah sie an. Alle Augenpaare waren ganz auf sie fixiert und ihr Herz schlug wild.
„Es ist nicht meine Schuld, dass ich als Halbwesen auf die Welt gekommen bin. Und ich gebe auch meinen Eltern nicht die Schuld. Meine Mutter habe ich nie gekannt, auch nicht mein Vater. Ich weiss nur, dass sie sich geliebt haben und ich aus dieser Liebe entstanden bin. Doch ist das ein Grund, dass ich hier behandelt werde wie ein Monster?" rief sie auf einmal und konnte nicht verhindern, dass ihr Tränen in den Augen standen. „ Habe ich es nicht verdient zu leben?!"
Keiner sagte etwas. Es war still. Erstaunt über ihre Worte, sah William seine Schülerin, nein...seine Geliebte an. War ihr Kampfgeist wieder geweckt worden?
Plötzlich brach ein Kichern diese Stille.
„Diese Frage stelle ich mir auch" erklang es auf einmal und aus dem Schatten trat Undertaker hervor. Alice wich einen Schritt zurück.
„Der...der Legendäre. Aber wieso..." stammelte sie und ihr Blick glitt von William zu Ciel, weiter über Sebastian, Undertaker und schliesslich Ai, die sichtlich überrascht war von seinem Besuch. Diese Gruppe, gemischt aus Mensch, Shinigami und Dämon...was sollte sie jetzt dagegen unternehmen?
Keiner wagte dem Legendären eine Antwort zu geben. Und auch sie ballte die Hand zur Faust. Vor Wut, vor Zorn, vor Hass.
Sie hatte verloren!
Undertaker wandte sich Ai zu und lächelte sie ermutigend an.
Ai fasste sich ein Herz und sah dem Direktor in die Augen.
„Ich bin unschuldig!"
„Mr. Tyler...Sie glauben doch nicht etwa diesen Dämonen?" rief Alice entsetzt. „Hüten Sie Ihre Zunge!" zischte der Direktor auf einmal, worauf Alice schliesslich verstummte.
„Die Aussage von Mr. Michaelis hat mehr Gewicht. Mit meinen Studien über Dämonen kann ich nur bestätigen, was die beiden sagen. Und wer auf seinen Vertragspartner schwört, sagt er die absolute Wahrheit. Sie haben wirklich zu drastischen Mitteln gegriffen, Mr. Spears" sagte er mit dem Blick auf Undertaker gerichtet. Er hatte nicht mit seinem Erscheinen gerechnet. Aber Undertaker war eine Respektsperson, ein weiser Shinigami, der niemals einen Fehler machte.
„Nun denn, es ist somit festgelegt. Ai ist unschuldig und wird freigesprochen. Unter anderem darf sie sich wieder frei in der Dispatch bewegen und ihre Ausbildung zum Shinigami wieder antreten."
Ein Stein fiel ihr vom Herzen. Das weisshaarige Mädchen wendete ihren Kopf so, dass sie Williams Blick begegnete. Seine Miene war weder kalt noch angespannt. Nein...Es war Erleichterung. Erleichterung und Freude, die in seinen Augen glänzten und die nur sie sehen konnte.
Während die Vorgesetzen aufgeregt miteinander redeten, kam der Direktor auf Ai zu. „Herzlichen Glückwunsch, Miss Nakamura." Er nahm ihre Hand und schüttelte sie. „Ihr Meister hat sich ungemein für Sie eingesetzt..." Beide blickten zu William rüber, der einige Glückwünsche entgegen nahm. „Sie können sich glücklich schätzen einen Mentor wie ihn zu haben, auch wenn er eine sehr spezielle Persönlichkeit ist" sagte Ethan Tyler und richtete sich die Brille. Ai lächelte und ihre Wangen färbten sich rot. „Ja, ich bin wirklich sehr froh. Vielen Dank!"
Frei...Sie war frei!


„Das ist WAHNSINN!" rief Ronald Knox, als die freudige Nachricht verbreitet wurde. „Ich wusste es, ich wusste es, ich wusste es!"
Ciel Phantomhive kam auf Ai zu. „Meine herzlichsten Glückwünsche" sagte er ernst und legte seinen Hut auf den Kopf. „Wir können diesem Fall nun endlich einen Schlussstrich setzen. Ich werde der Königin noch Bericht erstatten, dann ist es offiziell beendet."
Ai nickte, als Sebastian wieder den Platz an der Seite seines jungen Herrn einnahm. „Verzeih mir Ai, dass ich etwas kühl war, aber so konnte ich die anderen überzeugen" zwinkerte er.
„Schon okay, ich dachte es mir schon...Ich danke euch beiden, dass ihr mir geholfen habt..."
Sebastians leicht erhobene Hand liess sie verstummen. „Danke nicht uns, sondern deinem Meister." Er lächelte, als das Mädchen ihn mit grossen Augen ansah.
„Gestern erschien Mr. Spears im Anwesen meines jungen Herrn und klärte uns über die Situation auf. Da Ciel und ich gewissermassen einen Teil der Verantwortung trugen in dem, nun geklärten, Fall, hielten wir es nur für gerecht, dir unsere Hilfe anzubieten. Also hegten wir zusammen einen Beta-Plan aus."
„Beta-Plan?"
„Ganz richtig, denn dein Meister wollte dich zuerst selber verteidigen. Falls es in der ersten Runde nicht klappen würde, was ja auch geschah, würde ich dann zum Zuge kommen. Dennoch, dein Meister hatte alles in die Wege geleitet und geplant."
„Stimmt genau!" rief Ronald und legte Ai freundschaftlich den Arm um die Schultern, während sein anderer um Kaoris Taille geschlungen war.
„William-Senpai hat die zwei Tage nur damit verbracht die ganze Verteidigung vorzubereiten. Und das Undertaker eingesprungen ist, war unser Plan." grinste er mit den Blick auf Grell, Kaori, Eric und Alan. „Wir haben alle unsere Arbeit stehen gelassen und haben Undertaker regelrecht überfallen. Naja, er war dann ja auch einverstanden...in zum Lachen zu bringen...nun ja, das steht uns noch bevor."
„Wir wollten um jeden Preis, dass du da rauskommst...Kleines" sagte Eric und lächelte sanft. Ai sah alle mit grossen Augen an.
„Ihr..." sagte sie leise und ihr Mund stand leicht offen. „Obwohl es meine Freunde sind" dachte das weisshaarige Mädchen. „Das hätte ich nicht erwartet."
„Aber Ai, das ist doch kein Grund zum weinen" lachte Ronald und klopfte ihr auf die Schultern. Das Mädchen lachte und weinte gleichzeitig, während sie die kommenden Tränen wegwischte und alle in eine grosse Umarmung zog. „Danke! Vielen, vielen Dank."
„Dank nicht uns" sagte Grell und zwinkerte. „Immerhin war es William der uns dabei ebenfalls unterstützte."
Ais Gesicht errötete und sie wischte sich die letzten Tränen weg. „Kann das sein...hat er dies alles für mich gemacht?" Sie sah sich um.
„Wo ist er denn überhaupt?"
Kaori blickte hin und her. „Eben...eben war er doch noch...Moment mal, Undertaker ist auch weg."
„Hey, Ai warte!" rief Ronald, als das Mädchen den Korridor herab rannte.
Ciel sah zu seinem Butler rüber. „Sebastian, wir gehen. Richtet Ai bitte aus, dass, falls sie Hilfe benötigt, ich ihr jeder Zeit zur Verfügung stehe. Einen schönen Tag noch, die Herrschaften."

„Dann ist ja alles nochmal gut gelaufen" sagte Undertaker und grinste geheimnisvoll. „Obwohl ich nicht den geringsten Zweifel daran hatte, dass Ai durchkommen wird."
William seufzte leise. „Ich bin nur froh, dass die ganze Sache vorbei ist. Der Fall ist gelöst, Ai in Sicherheit und wir brauchen keine weiteren Überstunden mehr zu machen" sagte er.
„Und doch sehen Sie nicht glücklich aus, William" bemerkte Undertaker. Willam richtete sich die Brille. „Ich hatte auch keinen Zweifel. Nein, es ist etwas anderes, dass mich beschäftigt..." er hielt inne, als er auf einmal zwei Arme von hinten um sich spürte.
„Was ist es denn, Senpai?" fragte Ai und legte ihren Kopf auf seine rechte Schulter. Überrascht sah er nach hinten.
„Ai, was machst du hier?"
Das Mädchen lächelte ihn an und sah ihm tief in die Augen. „Ich möchte mich bei demjenigen bedanken, der alles getan hat um mich zu befreien" sagte sie leise und gab ihm einen Kuss auf die Wange worauf der Shinigami Mentor leicht rot wurde und wegsah.
„Das kannst du später auch noch machen" sagte er und wollte nicht, dass sie bemerkte wie verlegen er war. Doch Ai lächelte bloss und wandte sich Undertaker zu.
„Schön, dass ich dir wiederbegegnet bin, Undertaker" strahlte sie
„Hmm, ja das ist wirklich eine Weile her. Meine Glückwünsche, Kind. Ich nehme an, der Direktor hatte ziemlich viel Papierkram gehabt" kicherte er und sprach ihre Gefangenschaft an. „Das hätte er sich sparen können. Der Fall ist gelöst und die Bewohner Londons können wieder friedlich schlafen." Der Bestatter ging zu einem kleinen Sarg und hob den Deckel an.
„Und er schläft auch ganz friedlich" meinte er. Ais Lächeln verschwand, als sie langsam auf den Sarg zuschritt und rein sah.
Nicolas wirkte wirklich nur so als ob er schlief. Doch seine Brust hob und senkte sich nicht. Seine Wangen waren eiskalt.
„Auch wenn ich gewollt hätte, ich hätte es nicht verhindern können" sagte sie traurig und spürte im nächsten Moment Williams Hand auf ihrem Rücken. „Leb wohl, kleiner Nicolas." Das Mädchen beugte sich herab und gab ihm einen Kuss auf die Stirne. „Ich werde dich nie vergessen."
Undertaker legte die Hände ineinander.
„Dieser Dämon wird in 4 Jahren als Mensch wiedergeboren" sagte er plötzlich, was Ai und William erschrocken aufsehen liessen.
„Wie meinen Sie das?" fragte der Shinigami-Mentor, doch Undertaker ging nicht direkt auf diese Frage ein. Stattdessen zeigte er auf Ai.
„Du sagtest bereits, dass ein gewisser Walter Freeman die Sache mit der Lobotomie zum Höhepunkt brachte." Er hob seinen Finger.
„Der Dämon wird diese Persönlichkeit verkörpern!"
William richtete sich die Brille, während Ai den Bestatter immer noch entgeistert ansah. „Woher weisst du das?"
„Das ist ganz egal" meinte William auf einmal. „Wenn die Zeit gekommen ist, wird es mir ein Vergnügen sein, seine Seele zu holen."

„Er war ein kleiner Engel" sagte Kaori und lächelte traurig, als sie auf Nicolas Grab herabblickte und einige Tränen die Erde benetzten. „Keiner wird böse auf die Welt gebracht. Es sind die Schicksale, die Begegnungen und der Einfluss anderer, die unseren Charakter zeichnen."
Ai sah sie an und gab ihr ohne ein Wort zu sagen, Recht. Eric, Ronald, Alan und Grell, einer nach dem anderen legten die weissen Blumen, darunter Rosen und Lilien, auf das Grab, dass neben den Gräbern seiner Eltern stand. Undertaker stand daneben, mit der Schaufel in der Hand und betrachtete das ganze Geschehen. An seiner Seite, William.
„Na, was beschäftigt Sie denn?" fragte der Bestatter ruhig. Der Shinigami richtete sich seine Brille.
„Miyuku."
Undertaker atmete tief ein und aus. „Sie können Ais Mutter immer noch nicht vergessen?" William schüttelte den Kopf. „Wie bringe ich Ai bei, dass ihre Mutter einst meine grosse Liebe war? Wie bringe ich ihr bei, dass ich sie bereits nach der Geburt fast getötet hätte...meine allererste Begegnung mit Ai..." Er schloss die Augen und eine Welle von Erinnerungen erschütterte ihn. Ein schreiender Säugling, dessen Nabelschnur schlecht durchtrennt war...seine erhobene Death Scythe über ihrem Herz...
Ihm wurde schlecht und er musste nach Luft schnappen.
„Habe ich es nicht vor Jahren schon gesagt, William?" fragte Undertaker auf einmal geheimnisvoll. „Sie werden es nicht schaffen Ihre Gefühle im Griff zu bekommen."
William sagte nichts, doch nun war er mit ihm einer Meinung. Niemals hätte er gedacht, dass Ai eines Tages die wichtigste Person in seinem Leben werden würde. Er kam auf sie zu, als die anderen sich etwas entfernt hatten.
Das Mädchen, das er gehasst hatte...war es wirklich Hass? Hatte er sie nicht in Wirklichkeit die ganze Zeit über in seinem Herzen gehabt, sie geliebt und begehrt bis es ihm wehtat und quälte?
Mit ernstem Gesicht kniete sich William nieder und legte eine einzige Lilie auf das Grab. Dann stand er auf, richtete sich die Brille und wandte sich Ai zu, die mit betrübten Augen in die Ferne sah. Der gleiche Blick, wie auf dem Foto, wo sie gedankenverloren aus dem Fenster gesehen hatte.
Erst als er sie beim Namen nannte, schien ihr wieder einzufallen wo sie sich befand.
„Oh, verzeihen Sie..." sprach sie leise, kam jedoch nicht weiter, denn William zog sie schnell an sich. Überrascht starrte Ai ins Leere und wurde rot.
„Sie hat die Wahrheit verdient" dachte William schweren Herzens. „Ich muss es ihr sagen."
Er hob ihr Gesicht an, sodass sie ihm in die Augen sah. Sanft strich er ihr über die Wange und gab ihr einen zärtlichen, jedoch sehr diskreten Kuss, bevor er sich zu ihrem Ohr herabbeugte.
„Ich schwöre dir...ewige Liebe!"  

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Halt Stopp! Die Story ist hier noch nicht zu ende XD Nächste Woche geht es weiter XD