Sweet suspicion

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Es war stockdunkel, als Ai ganz sachte ihre Augen öffnete. Sie hatte keine Ahnung wie spät es war, fühlte nur den Schmerz im Nackenbereich. Anscheinend hatte sie falsch gelegen während sie geschlafen hatte.
Sie erschauderte kurz und zog die Decke bis zum Hals. Um ihren Körper geschlungen, spürte sie Williams Arm, der selbst im Schlaf kräftig zu sein schien, denn sie konnte sich kaum bewegen.
Hellwach blickte sie in seine Richtung. Viel erkennen konnte sie nicht, deshalb starrte sie kurz darauf wieder nach oben und drückte ihre Beine fest zusammen.
Ihre Erinnerungen schwanden zurück zum süssen Moment des Liebensspiels...

Sie konnte nicht fühlen wie schnell ihr Herz schlug.
Sie konnte die Atemzüge nicht mehr zählen.
Waren es 3 pro Minute?...oder 2?....vielleicht auch gar nicht.
Alles was sie spürte war seine Männlichkeit, seine Berührungen, sein Flüstern an ihrem rechten Ohr, wie nahe er doch dem Licht war.
Überraschenderweise beugte sich William herab und lag quasi auf sie, während er sie weiterhin heftig liebte.
Sie dachte sich nichts dabei, bis ihr Körper plötzlich Feuer fing. Sie riss ihre Augen auf und schnappte stockend nach Luft.
Sie schlang ihre Beine um seine Hüften und verstärkte die Reibung umso mehr.
Als sie auch sein Stöhnen richtig wahrnahm, öffneten sich auf einmal alle Sinnen.
Sie hörte das Rauschen ihres Blutes in den Ohren und der Duft der Exaltation stieg ihr zu Kopf. Ihr Körper bäumte sich auf, kam seinem Glied entgegen, bis eine Explosion alle ihre Wahrnehmungen für einen Sekundenbruchteil lähmte, nur um im nächsten Moment die Ketten zu sprengen.
Sie schrie, biss die Zähne kurz zusammen und schrie wieder.
Zu allem Überfluss spürte sie wie die warme Flüssigkeit die sich tief in ihr breit machte und sie mit schockiertem Gesichtsausdruck da lag.
„Er...er ist in mir..."
Sie spürte wie er mehrmals zusammenzuckte.
„Verdammt!" hörte sie ihn auf einmal fluchen und löste sich aus ihr.
Völlig erschrocken richtete sie sich auf und sah ihn mit grossen Augen an.
William keuchte und blickte ins Leere. Sein Gesichtsausdruck sagte mehr als tausend Worte.
„Verdammt!" wiederholte er und raufte sich die Haare. „Das hätte nicht passieren dürfen" hörte sie ihn murmeln.
Ai hatte die Arme um ihren Körper gelegt und betrachtete ihren Geliebten, der von Schuldgefühlen nur geplagt wurde.
„William..." sagte sie leise.
„William."
Das Mädchen kam auf allen vieren zu ihm. „Beruhige dich, bitte...es wird schon nichts passieren."
William sah auf, seine stechend grünen Augen fixierten sie. „Wie kannst du dir da so sicher sein..."
„Meine Blutungen haben gestern aufgehört" unterbrach sie ihn schnell. „Da stehen die Chancen schwanger zu werden gleich null, William."
Der junge Shinigami holte tief Luft und schloss seine Augen. Ai spürte, wie sein Herzschlag sich verlangsamte und sein Blut mit normaler Geschwindigkeit durch die Adern jagte.
Apropos Blut...
Ihr Blick wanderte zu seinem Rücken und ihre Augen wurden kugelrund.
„Um Gottes Willen!" rief sie aus, was den jungen Shinigami leicht aus der Ruhe brachte.
„Was?! Was ist?!"
Augenblicklich wurde sein Blick kühl und sein Herz begann wieder wild zu pochen. Ai betrachtete sein Rücken und konnte den Mund nicht mehr zubekommen.
„Oooh..." kam es aus ihr. „William, es tut mir so leid."
Die einst makellose Haut war aufgerissen und blutverschmiert. Deutlich erkennbare Kratzspuren hatten sich über seinen Rücken verteilt.
Sofort wanderte ihr Blick zu ihren Nägeln, die ebenfalls blutverschmiert waren.
„Ich..." begann William und der brennende Schmerz setzte wieder ein. „Ich habe ja nicht geahnt, dass ich dich so aus dem Konzept bringen kann..." 

Ai kniff ihre Augen zusammen und schüttelte heftig den Kopf bei dieser Rückblende. Schon allein der Gedanke an den Höhepunkt liess ihren Atem schnellen. So etwas hatte sie noch nie gefühlt. Nein, sie hatte nicht einmal gewusst, dass es solche wunderschönen Empfindungen gab.
Wie hatte es die Nonne beschrieben?
Das Tor zum Himmel... 
Sofort färbten sich ihre Wangen rot. „Ja, ich glaube jetzt kann ich nachempfinden, was sie mit diesen Worten beschreiben wollte" dachte sie und seufzte.
Williams Griff hatte sich etwas gelockert.
„Unglaublich, wie tief er schläft."
Sie drehte sich auf die andere Seite um das Nachttischlämpchen anzuschalten.
Doch mit einem Blick auf die Uhr, setzte ihr der Herzschlag auf einmal aus.
„Mist!"
Schnell wandte sie sich ihrem noch schlafenden Geliebten und rüttelte ihn.
„Hey, William...William!" rief sie leise und rüttelte etwas fester.
Endlich rührte sich der Shinigami, doch statt sich aufzurichten, wanderte seine Hand zu ihrem Arm.
„Aaah~"
Mit einem kräftigen Ruck, wurde sie hinab an seine warme Brust gezogen.
„William..." rief sie etwas hilflos und war seinem starken Arm völlig ausgeliefert. Nach einigen erfolglosen Versuchen sich zu befreien, gab sie schliesslich auf und liess sich ganz auf seinen Körper sinken.
Schön und gut, sie fühlte sich ja wirklich geborgen und würde am liebsten weiter auf seiner Brust schlummern, aber...
„William, wir haben Frühdienst."
„Ich weiss..."
„Um 07:00 müssen wir im Büro sein."
„Ich weiss..."
„Es ist bereits 06:30."
„WAS!"

Lucifers daughter (A Black Butler Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt