Flynn

49 5 0
                                    

Wie sehr hatte ich all dies vermisst hatte. Eng aneinander geschlungen standen wir im Regen und wärmten uns gegenseitig. So sanft ich konnte streichelte ich ihren Rücken. Sie zog meinen Kopf leicht zurück und küsste mich so innerlich wie ich es noch nie gespürt hatte. Ich hatte eine Gefühlsexplosion, so das ich fast Angst bekam mein Körper würde in tausend Stücke gerissen werden. Meine Schmetterlinge im Bauch hatten sich erfolgreich vermehrt, denn viel Platz war da nicht mehr. In meinem ganzen Mund prickelte es und der Geschmack war besser als jede Süßigkeit der Welt. Alle Muskeln waren aufs Äußerste angespannt vor Aufregung. Jede auch nur streifende Berührung ließ mich schaudern. Mein Zeitgefühl hatte sich mit wehenden Fahnen verabschiedet. Als Tess irgendwann anfing zu zittern lösten wir uns voneinander. "Komm' gehen zurück." ich lächelte sie an und sie nickte zurück. Ich stieg auf den Gleiter und wartete das sie sich hinter mich setzte. Als sie hinter mir saß schlang sie ihre Arme um meinen Oberkörper. Ein wohltuender Schauer lief durch meinen Körper. Die Rückfahrt verlief schweigend, denn wir genossen den Moment. Die Landschaft flog an uns vorbei; wir flogen über grüne Hügel, durch bestellte Felder, durch Tierherden hindurch und kehrten komplett durchnässt zu ihrem Haus zurück. Kaum war der Gleiter aus, sprang Tess schnell runter und öffnete in Windeseile die Tür, als ob es noch etwas geändert hätte. Entsetzt kam uns ihre Mutter entgegen: "Oh mein Gott was habt ihr denn gemacht? Los zieht euch schnell aus und dann ab unter die warme Dusche!" Ihr Vater saß noch mit Rony im Wohnzimmer und unterhielt sich. Durch die von seiner Frau verursachte Aufruhr drehte er sich zu uns um und der Drang ihm eine Auszuwischen war zu groß. Selbstbewusst begann ich mich bis auf die Unterhose auszuziehen. Der Effekt den mein vernarbter Körper auslöste war mir bewusst und ich hieß ihn gerne willkommen. Auch Tess schaute aus der Wäsche und ein trauriger Blick huschte über ihr Gesicht als die die Narben sah, doch dann schaute sie mir wieder in die Augen. Ungestüm packte ich ihr Gesicht und küsste sie dann aber dem entsprechend zart auf die Lippen. Schon fast reflexartig packte sie mein und erwiderte den Kuss. Auch wenn ich ihre Gesichter nicht sehen konnte, war es das auf jeden Fall wert gewesen. Unser Kuss wurde unsanft beendet, als Rony uns auseinander riss. "Was fällt dir ein du elender Wichser? Kommst hier einfach anspaziert, ohne dich vorzustellen platzt du einfach in das Haus rein, zieht dich vor allen aus und zwingst Tess deine Liebe auf!" Ich lachte bei der letzten Aussage los, antwortete aber in einem bedrohlichen Ton: "Also erstens brauchst du mir gar nichts sagen . Zweitens kenn' ich Tess besser als du.  Drittens zwing ich ihr meine Liebe nicht auf. Und viertens kennst du die Geschichte dahinter garnicht." "Dann erzähl sie doch einfach!" giftete er zurück, doch bevor ich anfangen konnte zu reden ging Tess wieder dazwischen: "Es reicht jetzt!" Doch keine schenkte ihr Beachtung; der Vater hörte uns gespannt zu; die Mutter versuchte verzweifelt die Kinder alle fernzuhalten; Rony war zu wütend um sie war zu nehmen und ich amüsierte mich zu sehr. "Ich wette du bist auf der Straße aufgewachsen. Du könntest ihr doch eh nichts bieten. Siehst aus wie'n Penner." Wollte er mich nieder machen, doch ich konnte kontern: "Ich kann ihr sicherlich mehr Fleisch bieten. Du hast ja nur haut und Knochen. Meine Muskeln sind alle ehrlich verdient!" Der Mund stand ihm sperangelweit offen, doch fand er seine Sprache wieder: "Eben durch Schlägereien auf der Straße!" "Und wie kommt es dann, dass ich mit einem Gleiter hier bin und du zu Fuß. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist: ich habe die gleiche und noch eine zusätzliche Ausbildung wie Tess genossen!" Es kehrte eine angespannte Stille im Haus, die von ihrer Mutter unterbrochen wurde: "Das Bad ist fertig. Einer von euch kann duschen gehen."

Freiheit? (Star Wars Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt