Kapitel 9

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Ich biss mir nervös auf die Unterlippe. „Leonie?" Chris fasste mit seinem Zeigefinger unter mein Kinn und hob meinen Kopf leicht an. „Du benimmst dich so merkwürdig seit ich dich wegen deinem Beruf gefragt habe.", murmelte ich leise. Er schluckte und atmete kurz darauf tief durch. „Wenn es das einzige ist, was du wissen möchtest, dann werde ich es dir zeigen." Zeigen? Was wollte er mir denn da zeigen? Verwirrt sah ich ihn an. „Eigentlich wollte ich dich heute ins Kino einladen, aber wenn du unbedingt wissen möchtest, als was ich arbeite, dann verschieben wir das auf ein andermal." Aus seinem ernsten Ton wurde ein fröhlicher. Sprachlos wandte ich meinen Blick zur Seite. Chris ließ seinen Finger mein Gesicht hinunter wandern, den Hals entlang, Richtung Bauch. Ich hielt die Luft an. „Du bist kitzlig.", stellte er lachend fest. „Bin ich nicht.", sagte ich gespielt beleidigt. „Doch.", hauchte er und kam mit seinem Gesicht näher. Ich presste meine Lippen aufeinander. „Nein.", hauchte ich zurück. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Das will ich sehen." Ich spürte, wie Chris seine komplette Hand auf meine Hüfte legte. Plötzlich fing er wie aus dem Nichts an, seine Finger zu bewegen und kitzelte mich durch. Kichernd ließ ich mich nach hinten fallen. Er stieg über mich und kitzelte immer weiter. „Hör auf.", keuchte ich außer Atem. Chris stoppte seine Handlung, aber blieb auf mir sitzen. Ich sah ihm in seine wunderschönen braunen Augen, die mich blitzartig anfunkelten. „Mein Fuß...", flüsterte ich, damit er endlich von mir runterstieg. Es half. Wortlos stand Chris auf und stellte sich neben sein Bett. „Komm." Er hielt mir lächelnd seine Hand hin.

Nachdem wir das Haus verlassen hatten, gingen wir noch ein Stück. Chris hatte mir inzwischen wieder meine Krücken gegeben und ich humpelte ihm so schnell hinterher, wie diese es zuließen. Irgendwann blieben wir vor einer großen Lagerhalle stehen. Fragend sah ich zu Chris. Er zog einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und steckte ihn in das Schloss der großen Stahltür. Als wir die Halle betraten, traute ich meinen Augen kaum. In der Mitte stand ein großes Herz. „Sind das Bahnschienen?", fragte ich mit großen Augen. Chris nickte grinsend. „Wow." Ich sah mich weiter um. Überall lag Krempel herum. „Ist momentan etwas unaufgeräumt, normalerweise sieht es hier ordentlicher aus.", versuchte Chris das Chaos zu entschuldigen. Ich lachte. „Nicht so schlimm, in meinem Zimmer sieht es manchmal auch nicht besser aus." Neugierig humpelte ich weiter. Auf einem alten Holztisch entdeckte ich ein Kartenspiel. „Ihr spielt also Karten in eurer Pause?", fragte ich mit einem Grinsen im Gesicht. Chris lachte. „Sowas in der Art." Nach ein paar Minuten stand ich wieder bei Chris. Er sah mich an, als würde er auf eine bestimmte Frage von mir warten. „Als was arbeitet ihr denn nun?", fragte ich und wandte meinen Blick nochmal zu dem Herz aus Bahnschienen. „Du hast jetzt gesehen, wo wir arbeiten. Welche Berufsbezeichnung unser Job trägt musst du selbst herausfinden." Chris setzte ein schelmisches Grinsen auf. „Du brauchst jetzt nicht schmollen." Er piekste mir in die Seite, woraufhin ich kichernd zusammenzuckte. „Komm, lass uns zurück gehen.", sagte er lächelnd. Ich nickte kurz und dann machten wir uns auf den Rückweg.


Noch ein kurzes Kapitel. Tut mir leid, aber ich mag es nicht, so ewig lange Kapitel zu schreiben. :D Ich wünsche euch ein schönes Wochenende. Bis nächste Woche.☻

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