Kapitel 24

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Chris' Sicht:
Leonie war total fertig. Nachdem Andreas den Raum verlassen hatte, kuschelte sie sich noch enger an mich. Ich spürte, dass sie am ganzen Körper zitterte. "Es wird alles gut.", flüsterte ich kaum hörbar. Von der Tür vernahm ich eine sehr bekannte Stimme. Vorsichtig legte ich Leonies Kopf auf der Couch ab und stand auf, um nachzusehen. "Ich möchte jetzt bitte meine Tochter sehen!", schrie Leonies Mutter. Ich schloss die Wohnzimmertür hinter mir und stellte mich zu meinem Bruder, der versuchte ruhig zu bleiben. "Leonie möchte Sie gerade nicht sehen. ", mischte ich mich in das Gespräch ein, aber das interessierte ihre Mutter leider nicht wirklich. Sie kam einen Schritt auf mich zu und sah mich wütend an. "Du hast unsere Familie zerstört!" Ich schluckte. Vor ein paar Wochen fand ich diese Frau ja noch ganz nett, aber was sie hier gerade abzog war echt das allerletzte. Ich sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. "Sie haben ihre Familie kaputt gemacht und nicht ich. Und jetzt...." Ich deutete nach draußen. "...verlassen Sie sofort unser Haus. Sonst ruf ich die Polizei!" Sie sah noch einmal zu Andreas und mir: "Die werde ich rufen!", sagte sie empört. Dann drehte sie sich schnaufend um und ging. Ich atmete tief durch. "Bruder?" Andreas schloss die Haustür und stellte sich dann direkt vor mich. "Wir haben echt ein Problem. Wenn sie wirklich die Polizei ruft, müssen wir Leonie rausrücken." Rausrücken. Wie das klang. Als würden wir Leonie gegen ihren Willen festhalten. Ich nickte nur schweigend und ging zurück ins Wohnzimmer.

Leonies Sicht:
Ich hatte das Gespräch von Andreas und Chris mit meiner Mutter Wort für Wort mitgehört. Und ich wusste, dass ich mit ihr mitgehen musste, wenn sie wirklich die Polizei verständigen würde. Schon alleine bei dem Gedanken daran wurde mir schlecht. Ich wollte mit dieser Frau nichts mehr zu tun haben. Andreas und Chris betraten das Wohnzimmer und Chris kam sofort zu mir. "Du hast alles mitgehört, oder?" Ich nickte. Kurz darauf verzogen wir uns in sein Zimmer. Ich war total müde und wollte einfach nur noch schlafen. Ich zog meine Klamotten aus und schlüpfte in eins von Chris' T-Shirts. Danach legte ich mich in sein Bett. Er kuschelte sich neben mich und legte seine Arme um meinen Körper. "Ich bin immer für dich da und ich werde dich unterstützen. Egal was passiert.", flüsterte er mir ins Ohr. "Danke.", krächzte ich. Mein Hals brannte und mein Gesicht tat noch immer weh und trotzdem fiel ich kurz darauf in einen unruhigen, aber dennoch tiefen Schlaf.

Die nächsten zwei Tage verliefen ruhig. Den Sonntag verbrachte ich damit, Andreas und Chris beim Packen für die Tour zu helfen, die in einer Woche starten sollte. Behielt allerdings für mich, dass ich sie begleiten würde, weil ich genau wusste, was Chris davon hielt. Das wollte ich ihnen erst erzählen, wenn es soweit war. Am Montag musste ich wieder in die Schule. Alles war wie immer. Nur dass ich nach der Schule nicht nach Hause, sondern zu Chris ging. Meine Hausaufgaben erledigte ich natürlich ganz vorbildlich und half nebenbei den Kids noch beim Lernen. Alles in allem war das hier das Leben, was ich mir immer gewünscht hatte. Aber wie in jedem Film konnte ja nicht immer alles gut laufen und so war es leider auch bei mir der Fall.

Ist mal wieder etwas kurz geworden, aber ich wollte unbedingt heute noch ein Kapitel hochladen und ja. Ich hoffe, dass es euch gefällt. :)

Das Leben ist eine IllusionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt