Kapitel 25

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Es war Mittwochnachmittag und da Chris mich, wie die letzten Tage auch schon, nicht abholen konnte, musste ich den Heimweg wieder zu Fuß antreten. Andreas und er waren ständig in der Werkstatt und probten wie die Verrückten. Es war nicht das erste Mal diese Woche, dass ich mich verfolgt fühlte. Ständig sah ich um mich, hatte Angst, auf meine Mutter oder René zu treffen. Aber heute war es anders. Neben mir fuhr ein schwarzer PickUp auf gleicher Höhe wie ich. Da die Scheiben getönt waren, konnte ich den Fahrer nicht erkennen. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch lief ich schneller. Als ich mich kurz darauf nochmal umdrehte, fuhr der Wagen immer noch dicht neben mir. Ich rannte jetzt schon fast. In wenigen Metern war ich bei Chris. Vor der letzten Kurve, um die ich herum musste, hielt der Wagen plötzlich mit quietschenden Reifen und es stieg jemand aus. Ich blieb ruckartig stehen, um zu sehen wer der Bekloppte war, der mich die ganze Zeit verfolgt hatte. "Leonie?" Ich schluckte. "M...Mum?" Zitternd drehte ich mich um und erblickte meine Mutter. Sie war auffallend gut gekleidet und geschminkt, was ich so gar nicht von ihr kannte und kam langsam auf mich zu. "Was...Was willst du von mir?" Nach unserer letzten Begegnung hatte ich jeglichen Kontakt zu ihr vermieden. "Ich will mit dir reden.", sagte sie mit ruhiger Stimme. "René, er wohnt jetzt bei uns. Und er würde sich wirklich freuen, wenn du zurück kommst." "Vergiss es. Ich werde in wenigen Tagen 18 und dann kann ich selbst entscheiden, wo ich wohne und mit wem ich zusammen bin erst Recht.", schrie ich mit einer Anspielung auf letztens. Sie atmete tief durch. "Das weiß ich doch. Und ich möchte dich auch nicht mehr dazu zwingen, dass du dich von Chris trennst, aber komm doch bitte wieder nach Hause." "Dein flehender Blick zieht nicht mehr, Mum. Wenn du mit Rene glücklich bist, dann ist das halt so, aber lass mich in Ruhe. Ich werde nicht mehr nach Hause kommen!" Mit diesen Worten drehte ich mich um und ging. "Aber sag nicht, dass ich dich nicht gewarnt hätte!!!", schrie sie mir hinterher. Es war kein wütendes Schreien, sondern ein "Du wirst schon sehen, was du davon hast"-Schreien. Ich erkannte meine eigene Mutter nicht mehr wieder. Tränen stiegen mir in die Augen. Mein Herz schmerzte und ich war froh, als ich endlich das Haus von Andreas und Chris sah. Ich versuchte nicht auf unseres zu schauen, bemerkte allerdings, dass der PickUp bereits in der Einfahrt stand. Schluchzend lief ich weiter. An der Einfahrt vorbei, rüber zu dem Haus, in dem ich jetzt wohnte. Erleichtert ließ ich hinter mir die Tür ins Schloss fallen und rannte in Chris' Zimmer. Ich wollte jetzt auf gar keinen Fall irgendjemandem begegnen. Heulend setzte ich mich aufs Bett, warf meinen Rucksack in die Ecke und versank in einem Meer aus Tränen. Wo war die Mutter, die ich kannte? Die, mit der man normal reden konnte? Die akzeptierte, dass ich endlich Mal wieder glücklich war? Es klopfte an der Tür. "Moment!", rief ich und wischte mir fix die Tränen aus dem Gesicht. Die Tür öffnete sich einen Spalt und Andreas' Kopf erschien. "Hey, ich hab dich vorhin die Treppe hochrennen sehen und wollte fragen, wie es dir geht?" Er betrat das Zimmer und setzte sich neben mich. Am liebsten hätte ich jetzt gesagt, dass ich meine Ruhe haben wollte, aber ich konnte es nicht. Mir lag so viel auf der Seele, was ich endlich los werden musste. Ich atmete tief durch und dann fing ich an ihm alles zu erzählen.

Andreas nahm mich in seine Arme und ich fing wieder an mit heulen. Wie ich es hasste. "Ich und mein Bruder, wir passen auf dich auf. Versprochen.", sagte er fürsorglich. Marvin und Max konnten so froh sein, einen Vater wie ihn zu haben. In diesem Moment öffnete sich die Tür. Ich löste mich schniefend aus Andreas' Armen und sah zu Boden. Auf gar keinen Fall wollte ich, dass Chris mich so sah. Aber natürlich konnte ich es nicht verbergen. Andreas stand auf und überließ seinem Bruder den Platz an meiner Seite. Dann flüsterte er Chris noch irgendwas ins Ohr und verließ das Zimmer. "Schatz? Was ist los?", fragte Chris besorgt. Ich sagte nichts. "Hey." Er legte seinen Zeigefinger unter mein Kinn und hob meinen Kopf ein Stück an, sodass ich ihm direkt in die Augen sah. Scheiße man, ich konnte einfach nichts sagen. "Du kannst mit mir über alles reden. Und das weißt du." Ich schluckte. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich musste Chris die Wahrheit erzählen, auch wenn mir das alles andere als leicht fiel.

Ohje, jetzt wird es ernst für Leo. Ob sie Chris wirklich erzählen wird, was René und ihre Mutter von ihr verlangt haben? Das und vieles mehr werdet ihr im nächsten Kapitel erfahren.😏😜 lch wünsche euch ein schönes Wochenende. Nächste Woche geht es mit der Fanfiction weiter.

Das Leben ist eine IllusionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt