Erschöpft legte ich mich auf Chris' Bett. Es war weich und ich spürte, wie ich schläfrig wurde. Inzwischen war es Mittag geworden und die Sonne schien durch das Fenster auf mein Gesicht. Ich merkte, wie sich jemand neben mich legte. Blinzelnd erkannte ich Chris, der sich auf einen Arm gestützt hatte und mich ansah. „Hab ich was im Gesicht?", fragte ich lachend und drehte mich von ihm weg. „Nein, aber du bist wunderschön.", hauchte er in meinen Nacken. Meine Nackenhaare stellten sich auf und ich bekam Herzklopfen. Langsam drehte ich mich zurück und wäre beinah an seinen Kopf gestoßen. „Leo, ich hab dich echt gern.", flüsterte Chris auf einmal und kam noch ein Stück näher. Unsere Lippen waren nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt. Ich schluckte. Er hatte mich das erste Mal seit unserem Kennenlernen Leo genannt. Sprachlos starrte ich ihn einfach nur an. „Darf ich?" Zögerlich strich er mir eine Strähne von meinen Haaren aus dem Gesicht. Ich nickte nur. Und dann spürte ich seine Lippen plötzlich auf meinen. Zurückhaltend erwiderte ich den Kuss und nach der ersten Überrumpelung wurde er intensiver. Lächelnd legte ich meine Hände auf Chris' Gesicht. Als unsere Lippen sich voneinander lösten, sah ich, dass seine Augen vor Freude glänzten. Ich presste meine Lippen aufeinander. „Warum hast du das getan?", fragte ich kaum hörbar. „Weil ich das schon seit unserer ersten Begegnung machen wollte.", hauchte er und wieder lagen seine Lippen auf den meinen. Unsere Zungen tanzten miteinander und ich explodierte innerlich. „Ich mag dich auch.", sagte ich luftholend und kuschelte meinen Kopf an Chris' Brust. Er hauchte mir einen Kuss auf den Kopf. „Und du bist kein Krüppel." Ich musste grinsen. Wow. Was war das bitte für eine Wendung? So schnell küsste ich normalerweise keinen Typen und ich ließ mich sonst auch nicht küssen. Aber mit Chris war das anders. Es fühlte sich richtig an und das ungute Gefühl vom Vortag war wie weggeblasen. Ich schloss die Augen und horchte seinem Herzschlag. Dieser Kuss, er war so unglaublich intensiv gewesen. „Ich hoffe, ich habe dich nicht überfordert.", murmelte Chris nach ein paar Minuten unsicher. Ich lehnte mich zurück und sah ihn an. „Das hättest du gemerkt.", antwortete ich grinsend. Beruhigt atmete er aus und drückte mir erneut einen Kuss auf den Kopf. „Du bist besonders und es wäre eine Ehre für mich, wenn ich dich noch näher kennenlernen dürfte." Nun war ich verunsichert. Was wollte er mir damit sagen? „Was willst du denn noch über mich wissen?", fragte ich und setzte mich auf. Chris legte sich auf den Rücken und sah mir in die Augen. „Ich will dich nicht verunsichern, Leo. Ich würde nur gern mehr über deine Vergangenheit erfahren, bevor wir uns noch näher kommen.", sagte er mit ernster Miene. Jetzt verunsicherte er mich wirklich. Er wollte also noch mehr über mich wissen. „Wo soll ich denn da anfangen?", murmelte ich unsicher. „Warum bist du nur mit deiner Mutter hierher gezogen? Was ist mit deinem Papa und hast du Geschwister?" Wow, Chris nahm echt kein Blatt vor den Mund. Ich atmete tief durch. „Mein Vater ist mit seiner Sekretärin durchgebrannt, ich habe keine Geschwister, aber wundervolle Freunde, die ich alle sehr vermisse und ähhh...." Ich überlegte, was ich ihm noch erzählen konnte. „...wünsche mir seit ich denken kann einen Siberian Husky.", fuhr ich kleinlaut fort. Auf seinem Gesicht mache sich ein Grinsen breit. „Du weißt aber schon, dass die sehr viel Auslauf brauchen?", entgegnete er. Ich zuckte mit den Schultern. „Da komme ich wenigstens auch mal raus." Natürlich war mir klar, dass ich diesen Wunsch an den Nagel hängen konnte, aber tatsächlich verfolgte er mich schon seit Kindestagen. Damals war ich mit meinem Vater am Strand gewesen und wir hatten einen Mann mit einem kleinen Husky-Welpen entdeckt. Seitdem wünschte ich mir nichts sehnlicher, als selbst einen zu besitzen. „Ist aber niedlich.", murmelte Chris, mit dem Blick zu Boden gewandt. „Hattest du als Kind nicht auch so einen Wunsch?", fragte ich, um das Thema zu wechseln. Er schien einen Moment zu überlegen. „Naja, eigentlich war mein Wunsch schon sehr früh, das Zaubern zu erlernen." Ich musste an die Ehrlich Brothers denken. Ob sie auch von kleinauf das Zaubern erlernt hatten? Bestimmt, sonst könnten sie jetzt nicht davon leben. Chris winkte ab. „Aber ist egal.", sagte er selbstbewusst und damit war das Thema gegessen.
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Das Leben ist eine Illusion
ФанфикNeue Stadt. Neues Haus. Und neue Nachbarn. Doch wer sind diese Nachbarn? Wer ist dieser unglaublich gut aussehende Typ, namens Chris, der mich vom ersten Tag an verzaubert? Unsere erste Begegnung konnte kein Zufall gewesen sein. War es Magie? All di...