Song zum Kapitel: Eden "Drugs"
Kyle begrüßte mich nicht. Sagte nichts. Aber schaute mich immer noch an.
Ich versuchte meinen Blick von ihm abzuwenden, weil es mittlerweile unangenehm war, aber ich konnte mich nicht losreißen. Als würde sein Blick meinen magnetisieren.Er fuhr sich mit einer Hand schnell durch seine dunklen Haare, wandte seinen Blick jedoch nicht von mir ab.
Es war als würde irgendetwas mysteriöses, dunkles ihn umgeben und ich fühlte mich so angezogen davon.
"Und Emilia, freust du dich schon auf die sonnigen Tage in Kalifornien?", fragte Sam. Ich meinte zumindest, dass es Sam war. Ich hatte nicht ganz mitbekommen, wer von den beiden auf dem Sofa Sam und wer Danny war. War wohl zu beschäftigt damit, Kyle anzustarren.
"Naja. Ehrlichgesagt bin ich wohl eher der Regenmensch und mag trübe dunkle Tage", antwortete ich ohne meinen Blick von Kyle abzuwenden.
Ich merkte, wie seine Mundwinkel sich nach oben bewegten. Oder hatte ich es mir nur eingebildet? Nein, hatte ich nicht.Mein Blick wanderte zurück zu seinen Augen. Sie waren so dunkelbraun, dass sie schon fast schwarz aussahen. Nun öffnete er seine Lippen und es sah so aus, als würde er gleich was sagen. Und tatsächlich sprach er.
"Da hast du dir wohl den falschen Ort ausgesucht. Es regnet nämlich nicht in dieser Gegend von Kalifornien", sagte er und er klang schon fast belustigt. Doch selbst seine Stimme war anziehend für mich.
"Ich verschwinde", sagte Kyle plötzlich und riss sich von meinem Blick los. Er stand auf und lief geradewegs, nachdem er mich nochmal angesehen hatte, so schnell an mir vorbei, dass sich durch den Luftzug mehrere Strähnen hinter meinem Ohr lösten und nun vor meinen Augen hingen.
Ich strich sie mit einer schnellen Bewegung zurück hinter mein Ohr und sog automatisch seinen Duft ein, der jetzt in der Luft schwebte.
"Warte mal, Kyle!", rief der andere von Sam und Danny. "Ach lass ihn doch", sagte Jacob deutlich genervt. Was lief hier, was ich nicht mitbekommen hatte?
"Willst du mitspielen?", fragte Jacob nun und hielt mir einen Controller hin.
"Nein danke. Ich würde mich gerne ausruhen. Hatte ne anstrengende Busfahrt", lehnte ich höflich ab."Okay, Emilia. Ich zeig dir dein Zimmer", meinte Liam. Ich wusste nicht, wie lange die Jungs noch bleiben würden und ob ich sie nochmal sehen würde, also gab ich ein "Bis dann" von mir, bevor ich Liam folgte.
"Bis dann", antworteten die Jungs fast gleichzeitig und widmeten sich wieder ihrer Playstation.
Liam nahm meinen Koffer, den er vorhin beim Eingang abgestellt hatte und trug ihn die Treppe hoch.Ich hätte mich wahrscheinlich komplett blöd angestellt, weil Treppen und Koffer tragen bei mir gar nicht zusammen passten. Aber bei ihm sah es so leicht aus, als würde er eine Handtasche hochtragen.
Wir liefen den Gang entlang, Liam öffnete die zweite Tür von rechts und ließ mich zuerst eintreten. Das Zimmer war nicht besonders groß, aber sehr gemütlich. Es gab sogar einen Fernseher. Zum Glück. Dann könnte ich hier locker Zeit verbringen und Netflix schauen und musste nicht in die pralle Sonne rausgehen.
Aber das Beste an dem Zimmer war ein breites Fensterbrett, auf das man sich setzten konnte und aus dem Fenster schauen konnte. So ein Fensterbrett hatte ich mir schon immer gewünscht. Und wenn ich mich nicht ganz täuschte, hatte man von hieraus sogar einen Ausblick aufs Meer.
Liam kam hinter mir rein und stellte den Koffer neben dem Bett ab. "Meine Mutter hat das Bett bezogen und hier liegen noch Handtücher. Das Zimmer hat ein eigenes Bad. Also brauchst du nicht mal wohin zu gehen, um zu duschen", teilte Liam mir mit.
DU LIEST GERADE
It Never Rains In California
Teen FictionHighest Ranking: #474 in Jugendliteratur "Und Emilia, freust du dich schon auf die sonnigen Tage in Kalifornien?", fragte Sam. Ich meinte zumindest, dass es Sam war. Ich hatte nicht ganz mitbekommen, wer von den beiden auf dem Sofa Sam und wer Danny...