Kapitel 15

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Song für das Kapitel: Ed Sheeran "Dive"

Nachdem ich die Vinyl gekauft hatte, verließen wir den Laden und liefen wieder in die Richtung zurück, aus der wir gekommen waren.

Allerdings gingen wir nicht zurück zum Haus, sondern setzten uns ein wenig entfernt davon auf eine Stelle auf dem Boden, die mit Gras bedeckt war. Wir redeten und lachten ein wenig, bis Kyles Gesichtsausdruck plötzlich ernst wurde und er sich räusperte.

Er begann sich in meine Richtung zu lehnen und legte seine Lippen schließlich auf meine.
Dann verringerte er den Abstand zwischen uns wieder und öffnete seinen Mund, als würde er etwas sagen wollen.

"Willst du... willst du mit mir zusammen sein?", fragte er schließlich.
Hatte er das gerade wirklich gesagt oder fing ich schon an zu halluzinieren?
Ich spürte wie in meinem Körper plötzlich ein Feuerwerk losging und mein Kopf begann sich auszuschalten und mein Herz sich immer mehr an die Macht kämpfte.

Ich war kurz davor zuzustimmen und ihm in die Arme zu fallen. Besonders da ich seinen erwartungsvollen Blick sah. Doch irgendetwas hielt mich davon ab. Was war es nochmal gleich? Ich konnte wirklich nicht geradeaus denken. Meine Gedanken schweiften immer wieder zu Kyles braunen Augen ab. Er dachte bestimmt, ich hätte verlernt zu sprechen. So viel Zeit war schon vergangen.

Plötzlich fiel mir wieder ein, was mich davon abhielt ihm sofort zu antworten. Ich hatte für mich selbst beschlossen es langsam angehen zu lassen und ihn kennenzulernen bevor ich mich noch mehr in ihn verliebte.

Ansonsten würde ich mich total schnell hineinstürzen und würde nicht mehr herausfinden.

"Hör zu. Ich mag dich wirklich sehr", sagte ich zögerlich und schon nach diesem Satz erkannte ich Enttäuschung in seinen wunderschönen Augen. Aber so meinte ich es doch gar nicht. Er hatte mich missverstanden.

"Ich mag dich wirklich so sehr, dass es mir selbst Angst macht. Glaub mir", fügte ich hinzu. Er sah zwar auf, doch sah trotz diesem Satz nicht viel glücklicher aus als davor.

"Doch ich hab das Gefühl, ich weiß gar nichts über dich und wir kennen uns noch nicht gut genug", erklärte ich und fand, dass ich es ziemlich gut rübergebracht hatte und es logisch nachvollziehbar war. Hatte mein Herz wohl doch noch nicht ganz die Oberhand gegenüber meinem Kopf ergriffen.

"Was meinst du?", fragte Kyle nach und ich konnte einen gereizten Unterton in seiner Stimme ausmachen. Und ein kleiner Funken Wut erschien auch in seinen Augen.

Er würde doch nicht deswegen wütend werden. Ich mochte ihn doch wirklich auch. Nur konnten wir doch einfach noch mehr Zeit miteinander verbringen, bevor wir einen Schritt weitergingen.

Ich beschloss ihm die Wahrheit zu sagen über das, was mir schon seit meinem ersten Tag hier nicht mehr aus dem Kopf ging.

"Liam hat mir erzählt, dass bei dir ein paar Dinge passiert sind und du ein paar Probleme hast..", fing ich an.

Doch dann sprang Kyle schon auf und rief gereizt: "Ich glaubs nicht, dass er dir das erzählt hat!"

Ich stand nun auch auf. Ich mochte es einfach nicht, wenn man mit anderen Leuten nicht auf einer Augenhöhe war. Natürlich war Kyle ein ganzes Stück größer  als ich, aber stehend war ich immer noch näher an ihm dran als auf dem Boden sitzend.

"Willst du mir vielleicht erzählen, was passiert ist?", fragte ich vorsichtig.
Ich schaute ihn an und bemerkte, dass sein Gesicht schon ein wenig rot war vor Wut.

"ICH WILL NICHT DARÜBER REDEN!!", schrie er.

Ich erschrak ein wenig durch die Lautstärke. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er so ausflippen würde.

It Never Rains In CaliforniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt