Kapitel 26

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Song für das Kapitel: Lana del Rey "Cherry"

"Liam, Emilia, seid ihr das?", hörte ich meine Tante rufen, sobald wir das Haus betraten.

"Ja, Mama. Wir sind's!", rief Liam und ich hörte daraufhin Schritte die Treppe herunterkommen.

"Ach, Kyle. Du bist auch hier! Wie schön", begrüßte meine Tante Kyle, als sie ihn bemerkte.

"Ja, hallo", antwortete er und klang dabei, ich wusste auch nicht, schüchtern?

"Emilia, deine Mutter hat vorhin angerufen. Deine Eltern kommen für ein paar Tage hierher am Ende des Monats", sagte sie jetzt zu mir gewandt.

"Ja, Mom hat mir das schon erzählt", erklärte ich.

"Ah ja. Ist das nicht toll? Ich hab deine Eltern schon ewig nicht mehr gesehen. Jetzt können wir ein wenig Zeit miteinander verbringen", sagte sie.
"Ja", stimmte ich ihr zu.

"Na, wie war's in Vegas?", wollte meine Tante schließlich wissen.

"Es war cool", meinte Kyle.
"Ja? Das freut mich. Ich hoffe, die Jungs waren alle nett zu dir", meinte sie spielerisch zu mir.

"Ja, auf jeden Fall", lächelte ich und warf Kyle einen Blick zu.

"Und was habt ihr da so gemacht?", interessierte meine Tante sich.

"Mom, was in Vegas passiert, bleibt in Vegas", antwortete Liam geheimnisvoll.

"Okay, alles klar", lachte sie und ging in die Küche.

"Also, ich spring kurz unter die Dusche und dann muss ich schon los", sagte Liam zu Kyle und mir.

"Liam", rief ich ihm noch hinterher.
"Ja?", drehte er sich um.
"Hör auf dein Herz", erinnerte ich ihn.

"Okay. Danke. Viel Spaß euch noch", sagte er noch, bevor er verschwand.

Kyle und ich gingen hoch in mein Zimmer. Es fühlte sich ein wenig merkwürdig an, als mir auffiel, dass das hier das erste Mal war, dass Kyle als mein Freund bei mir im Zimmer war. Diese Tatsache machte mich aus irgendeinem Grund plötzlich sehr nervös.

"Ähm.. Also was hälst du davon, wenn wir anfangen an unserem Projekt zu arbeiten?", fragte Kyle mich.

"Ja, lass uns das machen", stimmte ich zu und freute mich, dass wir etwas zu tun gefunden hatten. Ich wusste gar nicht was mit mir los war und hoffte, dass das merkwürdige Gefühl verschwinden würde.
Es war ja nicht so, dass ich noch nie mit ihm alleine in einem Zimmer war.

"Ich kann ein wenig Musik anmachen", schlug ich vor.
"Ja klar", sagte er.
Ich ging also auf Spotify und verbindete mein Handy mit meiner kleinen Box.

Dann holte ich für Kyle Papier und Stifte. Er kletterte damit aufs Fensterbrett und ließ sich von dem Ausblick inspirieren, während er zeichnete, so wie ich es auch immer tat. Diese Sache brachte mich zum Lächeln. Es war schon erstaunlich, wie ähnlich Kyle und ich uns in manchen Punkten waren.

Ich saß auf meinem Bett und schaute mein Buch mit Texten durch, um die besten zu finden, wozu Kyle dann etwas zeichnen konnte.
Im Endeffekt würde daraus dann ein neues Buch mit einem Text und einer Zeichnung auf jeder Seite entstehen.

Kyle machte sich währenddessen daran, die Figuren für unseren Graphic Novel zu entwerfen. Ich hatte ihm die Geschichte, die ich mir ausgedacht hatte, erzählt und die Persönlichkeiten der Charaktere beschrieben. Seine Aufgabe war es nun diese bildlich umzusetzen.

Als ich hörte, wie Kyle anfing zu der Musik zu summen, sah ich auf. Ich beobachtete, wie er so konzentriert bei der Sache war, dass er wieder die Augenbrauen zusammenzog und auf seiner Unterlippe kaute. Immer wieder schweiften meine Gedanken dazu ab, wie toll Kyle einfach war.

It Never Rains In CaliforniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt