Kapitel 30

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Song für das Kapitel: Jaden Smith "Lost boy"

Ich wachte irgendwann auf, weil ich in einer unbequemen Position lag und mir irgendwie ein bisschen kalt war.
Der Fernseher lief nicht mehr und es war viel dunkler als ich es in Erinnerng hatte.

Wie lange hatte ich geschlafen?
Nach einem Blick zum Fenster sah ich, dass der Sturm mittlerweile aufgehört hatte.

Ich drehte meinen Kopf nach hinten und sah Kyle, der mit dem Rücken zu mir lag und schlief.
Eine Weile beobachtete ich ihn beim Schlafen und bewunderte mal wieder seine Schönheit.

Irgendwann stand ich doch auf. Mich hatte plötzlich die Lust überfallen einen Text zu schreiben, also rannte ich nach oben, um mein Buch zu holen.

Dann setzte ich mich auf die Decke vor den Kamin und begann zu schreiben.

Ich füllte sehr schnell mehrere Seiten mit vielen Texten. Seit der Zeit, in der ich Kyle kannte, hatte ich wahrscheinlich mehr Texte geschrieben, als in dem halben Jahr davor.

Ich schreckte zusammen, als ich plötzlich ein Stöhnen von Kyle hörte. Kurz darauf folgte nochmal eines und es hörte sich so schmerzerfüllt an, als würde er gefoltert werden.

"Nein! Nein!", hörte ich ihn jetzt murmeln. Hatte er einen Albtraum?
Ich stand auf und ging zum Sofa. Als ich ihn berührte, merkte ich, dass er nassgeschwitzt war.

Ich fasste ihn an der Schulter an und schüttelte ihn sanft.
"Kyle, wach auf! Wach auf!", sagte ich dabei.

Irgendwann wachte er tatsächlich auf und starrte mich mit schreckenserfüllten Augen an.
Ich setzte mich neben ihn und hielt ihn einfach fest, als ich seinen Schock bemerkte.

"Alles gut. Es war nur ein Traum", flüsterte ich ihm zu und merkte wie sich seine Atmung langsam beruhigte.

"Geht's wieder?", fragte ich ihn, als seine Atmung so gut wie normal war.
"Ja", antwortete er.
"Es war ein Albtraum, oder?", wollte ich wissen.
Er nickte.
"Hast du so etwas öfter?"

"Wenn ich ehrlich bin, ja", gab er zu.

"Ich hab fast jede Nacht Albträume. Selbst als wir in Las Vegas waren, hatte ich in der ersten Nacht Albträume. Du hast es wahrscheinlich nur nicht mitbekommen, weil du schon ziemlich betrunken warst", fügte er hinzu.

"Aber als ich in der nächsten Nacht  neben dir geschlafen habe, habe ich so gut geschlafen wie schon seit Jahren nicht", meinte er.

"Und... warum hast du Albträume?", fragte ich vorsichtig. Vielleicht hätte ich das lieber nicht fragen sollen. Ich wusste, dass ich das letzte Mal, als ich ihn etwas persönliches gefragt hatte, einen Riesenstreit provoziert hatte und er ausgerastet ist und das wollte ich auf keinen Fall wiederholen.

"Du musst es mir nicht erzählen", sagte ich schließlich schnell, damit er nicht wütend wurde.

"Doch, ich will es dir aber erzählen. Du hast es verdient, dass ich mit dir ehrlich bin und ich vertraue dir", meinte er.

"Ich habe bloß Angst, dass du mich hassen wirst und mich verlässt", fügte er hinzu.

"Kyle, ich könnte dich nicht hassen und ich werde dich nicht verlassen", versicherte ich ihm und nahm seine Hand in meine.

"Okay, ich...hatte eine Schwester. Hannah. Sie war vier Jahre jünger als ich", erzählte er.
Er atmete tief durch und setzte dann erneut an: "Vor einem Jahr sollte ich sie zu einer Freundin fahren. Und ich war einfach nicht vorsichtig genug. Es war dunkel. Ich war schon müde"

Er seufzte noch ein Mal, bis er schließlich sagte: " Wir hatten einen Zusammenprall mit einem anderen Auto. Sie ist gestorben"

"Später hat sich herausgestellt, dass der andere Fahrer etwas getrunken hatte", fügte er hinzu.

It Never Rains In CaliforniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt