It Never Rains In California

Kapitel 27

Song für das Kapitel: Drake "Child's play"

"Emilia!", rief mich jemand und stürzte sofort in mein Zimmer. Ich erschrak ein wenig, weil ich ganz ruhig auf meinem Bett gelegen war und Fern gesehen hatte.

Es war Liam und er sah sehr gut gelaunt aus. Bevor ich überhaupt fragen konnte, wie es gelaufen war, hüpfte Liam neben mich aufs Bett und nahm mich in den Arm.

Okay, es ging ihm also sehr gut. Ich konnte mir also schon denken was passiert war und freute mich.
"Vivien und ich sind wieder zusammen", sagte er schließlich.

"Das ist so toll. Ich freu mich für dich", antwortete ich.

"Was glaubst du wie ich mich fühle? Ich hab wieder einen Grund zu leben", meinte Liam daraufhin.

Ich musste lächeln. Es war so süß, wie sehr er Vivien liebte.
"Und was hat sie gesagt?", wollte ich wissen.

"Sie hat gemeint, dass sie es so sehr bereut. Und ihr erst viel zu spät aufgefallen ist, wie sehr sie mich liebt. Und dass ihr Bruder keine Macht über unsere Liebe hat", erzählte er.

"Das ist toll", meinte ich.

"Was schaust du an?", fragte er dann mit einem Blick auf den Fernseher.

"New Girl"
"Cool. Ich schau mit. Aber ich mach uns zuerst schnell heiße Schokolade", meinte Liam dann und sprang von meinem Bett auf, um nach unten zu laufen.

Den Rest des Abends verbrachten wir also noch damit Fern zu schauen.
Mir fiel auf, dass es seit längerer Zeit mal wieder so war, dass sowohl Liam als auch ich glücklich waren.

"Was habt du und Kyle noch so gemacht?", fragte Liam, als hätte er meine Gedanken gelesen.

"Nichts besonderes. Musik gehört, gezeichnet, Texte durchgeschaut", zählte ich auf.

"Weißt du noch, was ich dir an deinem ersten Tag hier über Kyle gesagt habe?", fragte er mich.

"Dass ich vorsichtig sein soll, weil er mir wehtun wird?", fragte ich ihm.

"Ja, das meine ich. Und ich denke, ich hatte Unrecht. Du machst ihn glücklich und er hat mich die letzten Tage immer mehr an den früheren Kyle erinnert. Ich freu mich wirklich für euch"

"Danke. Das freut mich", meinte ich.

Mein Herz machte einen Sprung, als ich eine Gute-Nacht-Nachricht von Kyle erhielt. Ich schrieb ihm gleich zurück und legte dann mein Handy weg.

**************

Beim Frühstück am nächsten Morgen war mein Onkel wieder da und begrüßte Liam und mich herzlich.
Ich hab meinen Onkel schon immer sehr gern gemocht. Aber leider war es auch schon früher so gewesen, dass er viel zu selten zu Hause war und so viel arbeitete.

"So, wir haben euch beiden etwas zu sagen", sagte meine Tante plötzlich.
Liam und ich warfen uns gegenseitig einen verwirrten und gespannten Blick zu.

Meine Tante bedeutete meinem Onkel mit einem Blick zu, dass er weiterreden sollte.
"Wie Liam vielleicht weiß",
"oder wahrscheinlich auch nicht", fügte er hinzu.

"Ist nächsten Samstag unser Hochzeitstag", sagte meine Tante schließlich ein wenig genervt von den Witzen von meinem Onkel.

Jetzt, wo sie es sagte, schien ich mich schwach daran zu erinnern, dass sie früher auch schon gefeiert hatten, als ich noch öfter hier in Kalifornien gewesen war.

"Ach ja. Da klingelt was", sagte Liam.

"Das ist unser zwanzigster Hochzeitstag", fuhr meine Tante fort.