Song für dieses Kapitel: Elsa and Emilie "Run"
"Na gut gehen wir", sagte Kyle begeistert und ging mit großen Schritten zur Straße rauf. Ich folgte ihm, kam aber nicht so schnell hinterher.
Als wir asphaltierten Boden unter uns hatten, verlangsamte Kyle seine Schritte, sodass ich gemütlich neben ihm laufen konnte.
Ich versuchte mir den Weg einzuprägen, damit ich wieder problemlos zurückkam und ich konnte mich sogar halbwegs orientieren.
Nachdem wir eine Weile gelaufen waren, wurde mir wieder sehr warm, da die Sonne uns direkt auf den Rücken brannte und wir auch noch in schwarz gekleidet waren. Vielleicht sollte ich mir mal überlegen hier in Kalifornien andersfarbige Klamotten zu besorgen.
Während wir nebeneinander liefen, schwiegen wir meist und wenn wir redeten, dann meistens über unwichtige Themen.
Ich wusste nicht, ob es nur mir so ging , aber ich hatte das Gefühl, dass unser Draht zueinander durch unseren Streit ein wenig unterbrochen worden ist. Es fühlte sich ein wenig unangenehm und angespannt an.
Ich blickte ab und zu hoch zu ihm, denn er war ein gutes Stück größer als ich und bewunderte immer noch seine Ausstrahlung, die so extrem auf mich wirkte.
Seine dunklen Locken, seine braunen schönen Augen und sein umwerfendes Lächeln, das er viel zu selten zeigte.
Schließlich bog Kyle in eine Einfahrt ein und ich nahm an, dass wir da waren. Das Haus schien nicht so groß wie das von Liam, aber es war ansprechend für mich.
Kyle schenkte dem Haus allerdings keine Aufmerksamkeit und ging stattdessen gleich zur Garage.
Er öffnete das Tor mit einer ruckartigen Bewegung und schob es mit einem Schwung nach oben.
Dann wartete er darauf, dass ich ihm himterherkam und ließ mich dann zuerst eintreten.
Zuerst konnte ich gar nichts erkennen. Ich war von Dunkelheit umgeben und ich wartete darauf, dass sich meine Augen an die Schwärze gewöhnten.Doch plötzlich wurde der Raum aufgehellt. Kyle hatte das Licht angemacht.
Nun sah ich alles. Die ganzen Wände waren voll mit Zeichnungen. Es gab keine freie Stelle. Teilweise waren sogar manche Werke ein wenig über andere geklebt."Wow", entfuhr es mir.
Ich wollte die Bilder alle genauer betrachten und ging deshalb näher an eine Wand heran.Es waren komplett verschiedene Zeichnungen. Manche bildeten die Natur ab. Vor allem das Meer. Ich meinte auch die Aussicht erkennen zu können, die er gezeichnet hatte, als ich ihn an meinem ersten Tag hier am Strand gesehen hatte.
Es gab auch Zeichnungen von alltäglichen Situationen. Zum Beispiel ein Bild von einem Gebäude, das aussah wie eine Schule und zahlreiche Menschen die davor in verschiedene Richtungen gingen.
Hin und wieder bemerkte ich auch eine Art Comicfiguren und manchmal hatte er auch Menschen gezeichnet. Ihre Gesichter oder Bewegungen.
Er zeichnete also ganz Verschiedenes. Doch eines hatten die Bilder alle gemeinsam. Sie waren alle viel dunkler und düsterer als in Wirklichkeit. Das Meer zeichnete er nämlich fast immer so, dass es so aussah wie bei einem Sturm. Der Himmel war von dunklen Wolken vollzogen und das Meer war aufbrausend wie ein wildes Tier mit riesigen Wellen.
Die Menschen, die er gezeichnet hatte, waren auch immer sehr düster dargestellt.
Ich sah zu Kyle herüber, der immer noch am Garagentor mit seinen Händen in den Hosentaschen stand und mich mit gesenktem Blick ängstlich anschaute.
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It Never Rains In California
Teen FictionHighest Ranking: #474 in Jugendliteratur "Und Emilia, freust du dich schon auf die sonnigen Tage in Kalifornien?", fragte Sam. Ich meinte zumindest, dass es Sam war. Ich hatte nicht ganz mitbekommen, wer von den beiden auf dem Sofa Sam und wer Danny...