Song für das Kapitel: Sasha Sloan: "Normal"
Als ich ins Wohnzimmer kam, waren schon doppelt so viele Leute da wie als ich in die Küche gegangen war. Liam merkte anscheinend, dass ich überrascht war und zog mich an meinem Arm hinter sich her.
Er ging auf etwas bestimmtes zu, denn er zog mich ziemlich sicher und schnell hinter ihm her.
Ich nahm wahr, dass im Hintergrund jetzt ein Lied von The Weeknd kam, woraufhin einige anfingen zu tanzen.Während ich durch die Menge gezogen wurde, schnappte ich verschieden Gesprächsfetzen von unbekannten Stimmen auf und unterschiedliche Gerüche von Parfums und Aftershaves strömten in meine Nase.
Als Liam schließlich stehen blieb, war vor uns ein Pärchen. Ich konnte nicht sagen, was genau es war, aber irgendetwas an dem Typen kam mir so bekannt vor.
"Hey, Leute, das ist Emilia", sagte Liam jetzt zu ihnen.
"Und das Emilia, sind David, Sams Bruder und seine Freundin Sarah", meinte Liam.Da fiel der Groschen. Natürlich. Davids Gesichtszüge, seine Statur. Er sah Sam so ähnlich.
"Du bist also die berühmte Emilia", begrüßte er mich.
Ich lächelte schüchtern.
"Sam hat von dir erzählt", meinte Sarah jetzt auch.
"Ich hoffe, nur Gutes", meinte ich dazu.
"Dein Kleid ist so schön und steht dir echt gut", sagte Sarah.
"Danke. Ich liebe deine Kette und....""Okay, Leute. Genießt die Party. Emilia muss noch ein bisschen rumkommen", unterbrach Liam uns und bedeutete mir mit einem Handzeichen, dass ich ihm folgen sollte.
Ich lief ihm also hinterher, nachdem ich den beiden nochmal ein freundliches Lächeln zugeworfen hatte.
Insgesamt stellte mir Liam noch fünf weitere Leute vor und wir liefen dabei immer wieder quer durch die Menge und mussten die Personen manchmal auch erst finden.
Alle Freunde, die Liam mir vorstellte, waren so nett zu mir. Langsam ließ ich die Vorstellung wirklich los, dass in Kalifornien so viele oberflächliche Menschen lebten. Wahrscheinlich war ich auch einfach so viel Freundlichkeit mir gegenüber nicht gewohnt.
Es fühlte sich ehrlichgesagt so an, als wurde ich hier von anderen Menschen ganz anders wahrgenommen als zu Hause. Hier sahen die Leute mein wahres Ich.
Andererseits war ich mir nicht ganz sicher, ob ich nicht auch einen unbewussten großen Einfluss darauf hatte wie ich zu Hause wahrgenommen wurde. Ich zeigte mich nicht wie ich wirklich war. Ich hatte eine unsichtbare Schutzmauer um mich herum aufgebaut.
Aber hier spürte ich nicht das Verlangen mich zu verstecken.Obwohl ich wusste, dass Liam wohl ziemlich viele Freunde haben musste, weil er einfach so ein toller netter Kerl war, war ich doch überrascht wie viele Leute da waren und dass er tatsächlich alle kannte.
Ich musste zugeben, dass mein Mund mittlerweile vor lauter Lächeln wehtat und meine Schuhe doch langsam anfingen mich fertig zu machen. Nichts wollte ich im Moment lieber, als mich hinzusetzen und mir die High Heels auszuziehen. Und ich vermisste Kyle. Immer wieder hatte ich durch die Menge geschaut auf der Suche nach seinem dunkeln Lockenkopf. Doch ich hatte ihn nicht entdecken können.
Entweder kannte Liam mich schon so gut oder er konnte es mir ansehen, denn nun sagte er: "Gut, ich lass dich mal zu deinem Kyle zurückkehren"
"Oh, schau, da ist er ja schon", fügte er hinzu und ich drehte meinen Kopf in die Richtung, in die er schaute.
Und tatsächlich kam Kyle gerade mit einem Lächeln auf uns zu.
Als er neben mir stand, konnte ich nicht anders als meine Arme um ihn zu schwingen und ihn an mich zu drücken. Er hielt mich so kurz fest und sah mich an, als wir uns wieder lösten.
DU LIEST GERADE
It Never Rains In California
Teen FictionHighest Ranking: #474 in Jugendliteratur "Und Emilia, freust du dich schon auf die sonnigen Tage in Kalifornien?", fragte Sam. Ich meinte zumindest, dass es Sam war. Ich hatte nicht ganz mitbekommen, wer von den beiden auf dem Sofa Sam und wer Danny...