Song für das Kapitel: The Weeknd "Try me"
Überraschenderweise wurden wir dieses Mal nicht von irgendjemandem geweckt und konnten so lange schlafen, wie wir wollten.
Als ich also schließlich gähnend meine Augen öffnete, um auf meinem Handy die Uhrzeit nachzusehen, war es schon 13 Uhr.
Ich sperrte mein Handy schnell wieder, da der Bildschirm trotz niedrig eingestellter Helligkeit immer noch zu hell für meine Augen war.Ich spürte wie Kyle sich neben mir drehte und mit seiner Hand nach etwas tastete, bis er mein Bein in die Finger bekam.
"Wie viel Uhr ist es?", murmelte er verschlafen."1 Uhr mittags", antwortete ich.
"Und wann kommen Liams Eltern zurück?", wollte er wissen."Ich meine, sie sagten um fünf", sagte er. Darauf antwortete Kyle mit einem Stöhnen. Eine Weile war nichts mehr von ihm zu hören und er lag ganz ruhig da. Ich dachte schon, er wäre wieder eingeschlafen, bis er sich ruckartig aufrichtete und meinte: "Wir müssen aufstehen"
Er stand auf, ging zum Fenster und zog schließlich die Vorhänge auf.
Das Licht war so hell, dass ich instinktiv meine Augen schloss.
Als ich sie wieder öffnete und versuchte mich an die Helligkeit zu gewöhnen, bemerkte ich, dass Kyle plötzlich direkt vor mir stand.Sein muskulöser Oberkörper befand sich direkt in meiner Augenhöhe und ich konnte gar nicht anders, als eine Weile auf seine Brust zu starren.
Irgendwann wanderten meine Augen zu seinem Gesicht, auf dem jetzt ein freches Lächeln erschien."Gehen wir frühstücken?", fragte er dann. "Klar", meinte ich.
Ich kletterte aus dem Bett und wollte mir aus dem Schrank ein neues Shirt holen, während Kyle auf die Tür zuging."Äh, willst du dir nicht was anziehen?", fragte ich, da er immer noch nicht mehr als seine Boxershorts anhatte.
"Wieso? Reizt es dich?", fragte er provozierend mit seinem Grinsen und ging doch wieder zurück, um seine Hose und sein Hemd anzuziehen.
Als er wieder Kleidung anhatte, beruhigte es mich enorm. Ich spürte, dass ich wieder Kontrolle über meine Gedanken hatte.
Bevor wir heruntergingen, wollte ich noch meine Haare bürsten. Ich beschloss dann mir einen Pferdeschwanz zu machen. Es wunderte mich, dass die Locken, die Vivien mir gestern gemacht hatten, die Nacht überlebt hatten. Aber sie peppten meinen Zopf nur noch mehr auf.
Mittlerweile war Kyle in das Bad reingekommen und fragte mich, ob er meine Haarbürste benutzen durfte.
Ich gab sie ihm und er fuhr sich damit mehrere Male durch die Haare. Doch leider waren seine Locken so widerspenstig, dass das Bürsten nichts brachte und sein Kopf immer noch so aussah, wie zu dem Zeitpunkt als er aufgestanden war. Nicht, dass das etwas Schlechtes war."Ich hasse meine Haare", murmelte Kyle zu sich in den Spiegel.
"Machst du Witze? Ich liebe deine Locken?", entgegnete ich und sah ihn durch den Spiegel entsetzt an.
"Wirklich?", fragte er ungläubig.
"Ja, ich liebe deine Haare", antwortete er, woraufhin er lächelte.
Ich war überrascht, dass Typen anscheinend auch irgendwelche Probleme an ihrem Aussehen fanden, die gar nicht schlimm waren.Kyle legte meine Bürste wieder zurück, weil er anscheinend eingesehen hatte, dass es nichts brachte. Er packte mich nun von hinten mit seinen Händen um die Taille und stützte seinen Koof auf meiner Schulter ab, während ich versuchte mir einen schönen Zopf zu machen.
Als ich fertig war, seufzte ich und warf dem Spiegel einen bösen Blick zu, weil an der Seite meines Kopfes schon wieder etwas abstand.
"Emilia, lass es. Du bist wunderschön", flüsterte er und küsste mich auf die Wange.
Ich lächelte und spürte, wie mir die Hitze ins Gesicht stieg. Wann würde ich mich endlich nicht unwohl fühlen, wenn ich Komplimente bekam? Vor allem von meinem Freund.

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It Never Rains In California
Teen FictionHighest Ranking: #474 in Jugendliteratur "Und Emilia, freust du dich schon auf die sonnigen Tage in Kalifornien?", fragte Sam. Ich meinte zumindest, dass es Sam war. Ich hatte nicht ganz mitbekommen, wer von den beiden auf dem Sofa Sam und wer Danny...