Song für das Kapitel: The Weeknd
"Trust issues"Kyle und ich ließen automatisch voneinander ab und ich sprang vor Schreck vom Bett auf.
"Meine Tante ist wieder zu Hause", sagte ich, als wäre es nicht sowieso offensichtlich.
Ich lief schnell zum Spiegel und richtete meine verstrubbelten Haare, sodass sie einigermaßen normal aussahen.
Kyle begab sich jetzt ebenfalls in eine sitzende Position.Er saß mit dem Rücken zu mir und ich begann zu realisieren, während ich ihn anstarrte, was gerade zwischen uns passiert war. Es war schöner, als ich es mir vorstellen konnte.
Kyle beugte sich nach vorne, um seine schwarzen Stiefel anzuziehen und stand schließlich auf.
"Ich ..ähm geh dann mal", sagte er zu mir gewandt und griff nach der Türklinke.Er verhielt sich ziemlich unsicher. Aber kein Wunder. Es war irgendwie eine peinliche Situation und mir war auch ziemlich unbehaglich zumute.
"Warte. Ich begleite dich zur Tür", rief ich ihm zu.
Er ließ mich zuerst austreten und kam mir dann hinterher. Genau in dem Augenblick als er die Tür schloss, erschien der Kopf von meiner Tante am Ende des Ganges.
Ich erkannte Überraschung in ihren Augen, aber sie überspielte diese leicht.
"Hallo, Kyle und Emilia", begrüßte sie uns."Hi", grüßten wir zurück.
"Ist Liam da auch noch drinnen?", fragte meine Tante."Ähm Nein. Da ist niemand mehr drin", meinte Kyle und kratzte sich dabei am Hinterkopf.
"Ich hab Liam heute noch gar nicht gesehen", fügte ich hinzu.Anscheinend verhielten wir uns ziemlich merkwürdig, denn meine Tante warf uns so einen komischen Blick zu, bei dem sie ihre linke Augenbraue hochzog und die andere unten ließ.
Das sah schon fast gruslig aus.
Aber wir benahmen uns wahrscheinlich auch wirklich komisch. Zumindest fühlte es sich für mich so an, als wäre jetzt irgendwie alles anders."Also ich geh dann mal", meinte Kyle schnell und stürmte sofort los ohne, dass ich ihm noch irgendetwas hinterherufen, geschweige denn folgen konnte.
Stimmte irgendetwas nicht mit Kyle? Ich konnte nicht verstehen, ob ihm die Situation einfach peinlich war so wie mir und das seine Art war damit umzugehen. Oder ob irgendetwas passiert war. Hatte es ihm nicht gefallen? Habe ich irgendwas falsch gemacht?
Ich wollte wieder zurück in mein Zimmer gehen, um meinen Gedanken nachhängen zu können. Es war nämlich ziemlich viel in den letzten Minuten passiert, worüber ich nachdenken wollte.
Doch meine Tante hielt mich auf.
"Kann ich kurz mit dir reden?", fragte sie.
"Klar. Was ist denn?", meinte ich.
"Naja, wie soll ich das sagen. Ich wusste zuerst nicht recht, ob das nötig war. Aber jetzt ist es wohl offensichtlich", fing sie an.Ich hatte absolut keine Ahnung, worum es ging und das sah man mir anscheinend auch an.
"Das Thema Jungsbesuch. Ich finde, wir sollten ein paar Regeln einführen und die gelten für dich genauso wie für Liam, nämlich...."
Und da dämmerte mir es.
"Oh Nein, das ist wirklich nicht nötig. Wir...wir haben nur einen Film angeschaut", widersprach ich.
Oh Gott. Ich konnte es nicht fassen, dass diese Situation noch peinlicher werden konnte."Ich denke schon, dass es nötig ist", beteuerte meine Tante nochmal.
"Was ist nötig?", fragte jemand und kurz darauf erkannte ich auch, wer.
DU LIEST GERADE
It Never Rains In California
Teen FictionHighest Ranking: #474 in Jugendliteratur "Und Emilia, freust du dich schon auf die sonnigen Tage in Kalifornien?", fragte Sam. Ich meinte zumindest, dass es Sam war. Ich hatte nicht ganz mitbekommen, wer von den beiden auf dem Sofa Sam und wer Danny...