Kapitel 18

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Song für das Kapitel: Eden "Wake up"

Wir staunten noch mehr über den Luxus, als wir die Hotellobby betraten. Man konnte wirklich sehen, dass die Amerikaner hier viel Geld reingesteckt hatten.

Sam und Danny gingen zur Rezeption und teilten unsere Reservierung mit. Ein wenig später kamen sie zu uns zurück und drückten jedem von uns eine Schlüsselkarte in die Hand.

"Unsere Zimmer sind alle auf dem selben Stockwerk, also auf gehts", meinte Danny und lief in eine Richtung voraus, in der ich den Aufzug vermutete.

Wir quetschten uns alle in den Aufzug, weil wir nicht zwei Mal fahren wollten. Letztendlich kam es dazu, dass ich genau vor Kyle stand. Ich stand ganz ruhig da und wagte es kaum mich zu bewegen. Ich hielt sogar die Luft an, um ja nicht aus versehen mit Kyle in Berührung zu kommen.

Ich hörte ein lautes Seufzen von hinten und spürte daraufhin seinen Atem in meinem Nacken. Ich konnte nichts dagegen tun, dass ich fühlte wie sich die kleinen Härchen auf meinen Armen aufstellten.

Erleichtert atmete ich auf, als der Aufzug stehen blieb und ein 'Ping' von sich gab. Wir stürmten alle hinaus und begaben uns auf die Suche nach unseren Zimmern.
Auf meiner Schlüsselkarte war eine goldene 27 in edler Schrift eingraviert. Selbst die Schlüsselkarten sahen in Las Vegas luxuriös aus.

"Emilia, ich glaub unser Zimmer ist hier", hörte ich etwas weiter vorne im Gang. Das war das erste, das Kyle heute zu mir gesagt hatte. Hatte er wieder beschlossen mit mir zu reden?

Ich bewegte mich dorthin, von wo ich seine Stimme vernommen hatte und als ich an der Tür mit einer ebenfalls goldenen 27 ankam, ging Kyle gerade hinein.

Das Zimmer übertraf meine soweiso schon hohen Erwartungen, nachdem ich die Lobby gesehen hatte. Überall wo man hinsah Gold oder Silber. Jedenfalls Glanz. So musste sich die Königsfamilie fühlen.

Nachdem Kyle sich genauso erstaunt wie ich umgesehen hatte, stellte er seinen Rucksack auf einem Stuhl ab, der es gar nicht verdiente so genannt zu werden. Denn es war eher ein Sessel.

Ich entdeckte eine Glastür, die wohl zu einer Terrasse führte und stellte mich davor. Von hieraus hatte man einen wunderschönen Ausblick, der mir so surreal vorkam.

"Es ist sehr schön hier", sagte Kyle.
"Ja", stimmte ich ihm zu.
Wir versuchten beide so zu tun, als wäre nichts passiert. Ich wusste selbst nicht, ob es deswegen war, weil wir hier miteinander auskommen mussten und ein Dauerschweigen ziemlich unangenehm wäre oder ob es vielleicht etwas anderes war. Vielleicht wollten wir einfach nicht mehr streiten und wollten dass es so war wie früher. Ein Teil von mir wollte das zumindest. Obwohl der rationale Teil von mir wusste, dass es nicht lange gut gehen würde.

Langsam fing es doch an unangenehm zu werden. Ich stand schon gefühlt seit einer halben Stunde vor der Terrassentür und starrte nach draußen. Ein Klopfen ertönte an der Tür und Kyle, ersichtlich erleichtert etwas zu tun zu haben, stürmte zur Tür und machte auf.

"Hey, Leute. Wir dachten uns, wir könnten uns in Liams und Jacobs Zimmer treffen und Liam seine Geschenke überreichen", teilte Danny uns mit.

Kyle drehte sich zu mir um und sah mich fragend an, als würde er auf meine Zustimmung warten und in diesem Blickaustausch fühlte es sich kurz an wie immer, als hätte gar kein Streit stattgefunden.

"Klar, wir kommen", antwortete ich dann und riss mich von Kyles Blick los.

Ich schnappte mir schnell mein Handy und meine Schlüsselkarte und spazierte raus Danny nach, während Kyle auch noch kurz etwas aus seinem Rucksack holte.

It Never Rains In CaliforniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt