Kapitel 6

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Song für das Kapitel: Blackbear "Wish you the best"

Ein richtiges Date? Mit Jacob?
Mir kam in den Sinn, was Liam heute morgen zu mir gesagt hatte, dass Jacob mich mögen würde auf diese Weise. Ich versuchte mir vorzustellen, wie Jacob und ich auf einem Date wären. Essen gehen, ins Kino gehen.

Aber irgendwie konnte ich mir die Szene nicht ausmalen. Immer wieder durchkreuzte Kyles Gesicht meine Gedanken. Vor allem seine Augen.

"Hör zu, Jacob. Ich finde dich wirklich sehr nett und gutaussehend. Aber ich habe nur freundschaftliche Gefühle für dich und es wird auch nicht mehr werden", versuchte ich es ihm ganz lieb beizubringen.

Das einzige, was er darauf erwiderte war: "Ist es wegen Kyle?"

Was zur Hölle? Warum schienen alle um mich herum bemerkt zu haben, was er für eine Wirkung auf mich hatte? War ich so durchschaubar?

"Ich weiß nicht, was mit Kyle ist. Aber das hat nichts mit ihm zu tun"
Vielleicht auch doch.
Ich fuhr fort: "Ich empfinde einfach nur Freundschaft für dich und will dir keine Hoffnungen auf mehr machen, indem wir auf ein Date gehen. Denn das würde noch viel mehr wehtun"

"Okay. Ich...ich muss zurück. Sonst verpasse ich noch die Siegerverkündung", meinte er und drehte sich um.

"Warte!", rief ich ihm hinterher, woraufhin er sich nochmal zu mir umdrehte.

"Ist alles gut zwischen uns?", fragte ich.
"Na Klar", lächelte er.
Doch ich wusste nicht, ob ich ihm das glauben sollte.
Ich hatte das Gefühl, dass es komisch wäre jetzt noch hier zu bleiben, wo Jacob klargemacht hatte, dass er nicht mehr zu mir kommen würde.

Also beschloss ich wieder zurückzugehen. Ich hatte keine Uhr dabei und mein Handy auch nicht. Aber ich vermutete, dass es schon Nachmittag war. Und ich verspürte langsam ein Hungergefühl.

Auf dem Rückweg dachte ich die ganze Zeit an Jacob. Es war doch nicht falsch, was ich getan hatte oder?
Ich würde an seiner Stelle auch wollen, dass man mir so früh wie möglich sagt, was Sache ist. Damit ich nicht anfing mir große Hoffnungen zu machen, die sich nicht erfüllen würden.

Und ich konnte ja doch auch nichts für meine Gefühle. Ich hatte ihm ehrlich gesagt, dass ich nichts für ihn empfand. Ich spürte bei Jacob nichts im Vergleich dazu was ich bei Kyle spürte.

Als ich das Haus betrat, hörte ich Geräusche in der Küche und ging dahin. Meine Tante kochte gerade anscheinend das Mittagessen.

"Ah, Emilia da bist du wieder", rief sie aus, als sie mich sah.
"Ja!", antwortete ich.
"Würde Es dir etwas ausmachen einen Salat zuzubereiten?"
"Nein, natürlich nicht", meinte ich.
Ich griff mir ein Messer und fing an das Gemüse kleinzuschneiden, das meine Tante schon vorbereitet hatte.

Ich war so froh, dass sie mich gefragt hatte. Es gab Leute, die einen behandelten wie einen Gast, nie nach Hilfe fragten und alles alleine machten. Ich fand es schrecklich, wenn alle um mich herum arbeiteten und ich dasaß und nichts tat wie eine Prinzessin. Dann wollte ich unbedingt mithelfen.

Nachdem ich das ganze Gemüse geschnitten und in eine Salatschüssel geworfen hatte, gab ich ein paar Gewürze und eine Soße dazu und rührte alles um.

Als ich fertig war, begann meine Tante den Tisch zu decken.
"Kannst du bitte Liam zum Essen holen? Er ist in der Garage und repariert irgendwas", bat mich meine Tante.
"Ja klar"

Ich ging zur Hintertür raus über den Garten zur Garage, als ich ein Mädchenkichern aus der Garage hörte. Sofort blieb ich stehen.

"Liam, lass das", sagte das Mädchen spielerisch, von der ich das Kichern vernommen hatte.
Oh Gott, passierte hier etwas, wo ich jetzt lieber nicht reinkommen wollte?

It Never Rains In CaliforniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt