Tage, Wochen, Monate...

356 33 8
                                    

Ein halbes Jahr. 6 Monate. 26,071 Wochen. 128,5 Tage. 4380 Stunden. 262800 Minuten.
Das ist die Zeit, die vergangen ist seitdem Jin, er hat mir gesagt ich soll ihn so nennen, und ich befreundet sind.
Es ist eine kalte Dezember Nacht und ich laufe durch die hell beleuchteten Straßen Seouls. Überall leuchtet Weihnachtsdecko, in knapp 2 Wochen ist Weihnachten und ich überlege immer noch fieberhaft, was ich Jin denn schenken sollte. Mein Weg führt mich wie immer zum Café, in dem meine heimliche Liebe arbeitet. Ich habe es immer noch nicht geschafft Jin meine Liebe zu gestehen, in der Hinsicht bin ich Feige. Aber irgendwann sag ich es ihm...wahrscheinlich. Ich laufe weiter die Straßen entlang, an vielen Geschäften, welche schon geschlossen haben vorbei und ziehe meinen Schal weiter ins Gesicht, da ich das Gefühl habe, dass meine Nase abfriert. Ich laufe an einem Geschäft vorbei, welches zu einer so irrsinnigen Zeit noch geöffnet hatte und aus irgendeinem Grund bleibe ich stehen und schaue ins Schaufenster, wo ich ein kleines rotes Kästchen entdecke, von welchem sich meine Augen nicht mehr lösen können. Ich weiß nicht, was in dem Kästchen drin ist, oder warum es meinen Blick so anzieht, aber ich muss es unbedingt wissen und mein Gefühl sagt mir, dass ich gerade Jins Geschenk gefunden habe.

Ich betrete den Laden und ein kleines Glöckchen kündigt an, das gerade jemand den Laden betreten hat. Ich bleib mitten im Laden stehen und sehe mich um. Besonders viel gab es hier ja nicht nur ein Regal, wo noch ein paar Sachen drin lagen und ein kleines bauchhohes Regal ähnliches Schränkchen, wo eine Kasse draufsteht. Insgesamt sieht es hier ganz schön  runtergekommen aus. Nicht ein Laden, wo man gerne einkaufen geht.

"Hallo, Junge. Was kann ich für dich tun??" Werde ich von einer tiefen Stimme, direkt neben mir angesprochen. Erschrocken zucke ich zusammen und drehe mich zu dem alten Mann, der plötzlich neben mir aufgetaucht ist. Er sieht mich aus seinen grauen, eingefallenen Augen von unten heraus an und erst weiß ich garnicht, was ich sagen soll.

"Ähm...ich wollte fragen, was in dem roten kleinen Kästchen im Schaufenster ist?" Der Alte verengt seine Augen und sieht mich eindringlich an. Von seinem Blick fühl ich mich ehrlich eingeschüchtert.

"Das sag ich dir nicht Junge. Es sei denn du kaufst es, ohne zu wissen, was drin ist!" Verwirrt ziehe ich eine Augenbrauen hoch und überlege, was ich jetzt machen soll. Warum sollte ich ein Kästchen kaufen von dem ich den Inhalt nicht kenne? Aber ich hab ein komisches Gefühl, das mir sagt, dass ich es unbedingt kaufen sollte. Ich seufze und zucke mit den Schultern.

"Na gut, ich nehm's!" Da hoffe ich mal, dass mein Gefühl mich nicht im Stich lässt! Der Alte nickt, holt das Kästchen und stellt sich zu seiner Kasse, hinter den Schrank. Ich stelle mich ihm gegenüber und beobachte ihn, seine Stimme reißt mich aus meinem Starren.

"Sag, Junge. Was hat dich dazu bewegt, dieses Kästchen zu kaufen?" Will er von mir wissen und ich zögere erst, wenn ich dem sage, das ich ein Gefühl hatte, hält der mich bestimmt für voll bekloppt. Obwohl, das denkt er wahrscheinlich jetzt auch schon, wer kauft denn bitte ein Kästchen, ohne zu wissen was drin ist. Selbst bei einer Überraschungstüte, weiß man wenigstens ungefähr was drin ist. Ich muss echt bekloppt sein!

"Naja, ich hatte so ein Gefühl, dass mir gesagt hat, dass ich es unbedingt kaufen musste." Peinlich berührt, reibe ich meinen Nacken und der Alte nickt nur. Der nickt nur, mehr nicht??

"Weißt du Junge, in diesem Kästchen befindet sich eine Hälfte eines Medaillons, die andere Hälfte besitze ich nicht, ich habe sie vor mehr als 50 Jahren meiner wahren Liebe gegeben, sie ist aber leiden schon verstorben, diese Hälfte habe ich nie gefunden. Den meisten Leuten, ist dieses Kästchen nicht mal aufgefallen, aber es hat was magisches, da hast du schon recht, mit deinem 'Gefühl'. Der Legende nach, führt dieses Medaillon einen zur wahren Liebe." Gespannt hänge ich an seinen Lippen und kann nicht glauben, was er gerade erzählt hat.
Er überreicht mir das Kästchen und lächelt.

"Hier Junge. Nimm es, du brauchst nichts bezahlen. Ich habe lange auf jemanden gewartet, der das gleiche gefühlt hat wie ich, als ich es zum ersten mal gesehen habe."
Verwirrt nehme ich das Kästchen entgegen.
"Sind sie sicher??" Fragend sehe ich ihn an doch er nickt nur, verabschiedet sich von mir und verschwindet hinter einer Tür. Ich verlasse mit dem Kästchen den Laden und atme tief die kalte Luft, welche in meinem Hals kratzt, ein. Das Kästchen verstaue ich in der Tasche meines schwarzen Mantels. Ich richte meine Mütze und meine Schal wird wieder über meine Nase gezogen, ehe ich meinen Weg zum Café fortsetze.

Im Café wartet Jin schon auf mich, er hat uns heiße Schokolade zubereitet. Hye Lin war krank, normalerweise flitzt die Chefin des Cafés immer irgendwo im Café herum. Wir beide waren alleine! Bei dem Gedanken, dass Jin und ich alleine hier sind, wird mir ganz anders. Während ich in Gedanken versunken die Sahne von meiner heißen Schokolade löffel, sieht Jin mich mit einem nervösen Blick an. Als die Sahne vollständig verschwunden ist, begegne ich Jins Blick.

"Ist was??" Der Braunhaarige blinzelt und sieht mich dann verwirrt an.

"Wieso sollte was sein?" Ich lächle und rühre in meiner Schokolade rum.

"Weiß ich ja nicht, du guckst mich die ganze Zeit nur nervös an." Er wird etwas rot und starrt den Tisch an. So süß! Am liebsten würde ich ihm über die Wange streichen, sein Kinn anheben und ihn dann küssen. Mein Kopf spielt dieses Szenario perfekt ab, es reichen kleine Gestiken von Jin und mein Gehirn spielt sämtliche Situationen ab, welche meistens nicht Jugendfrei waren.

"Naja, ich ähm ich wollte dich was fragen..." Nervös spielt Jin mit seinen Fingern und schafft es mich ab und zu anzugucken.
Was ist denn los mit ihm, normalerweise ist er doch nicht so schüchtern und zurückhaltend? Ja so könnte man es schon nennen. So langsam werde ich auch nervös,  mein Bein fängt an nervös auf und ab zu tippen und mein Herz schlägt schneller.

"Und zwar, ich weiß ja, dass du immer bis spät Nachts im Tonstudio bist. Aber bald ist Weihnachten und ich wollte dich fragen, ob du dir nicht frei nehmen kannst und mit mir zu meinen Eltern fahren willst. Also natürlich nur wenn du willst!" Ich bin echt gerührt, Jin möchte mich mit zu sich nach Hause nehmen, über Weihnachten, dem Fest der Liebe! Ich weiß garnicht, was ich sagen soll. Bevor ich antworten kann, redet Jin schon weiter.

"Meine Eltern wohnen weiter im Norden, ungefähr 7 Stunden von hier. Das Haus meiner Eltern liegt außerhalb, ich würde sogar sagen im Wald, da gibt es also nichts." Jin lacht und ich kann nicht anders, als auch zu lächeln. Ob ich zusammen mit Jin in einem Bett schlafe??

"Hört sich gut an. Wann soll's losgehen?" Mein lächeln wollte garnicht mehr verschwinden. Mein erster 'Urlaub' mit Jin! Mein Herz macht alleine beim Gedanken schon Saltos.

"Ich wollte schon eine Woche früher da sein. Dann können wir die Zeit da auch genießen." Er schaut mich aus seinen glubsch Augen an und ich muss mir mal wieder eingestehen, dass Jin wirklich süß ist und ich mich volle Kanne in ihn verliebt habe.

"Gut, dann machen wir das! Auf unseren ersten Ausflug." Wir stoßen mit unseren Tassen an und ich lächle immer noch wie so'n bekloppter.

Aber das war mir egal! Jin und ich würden einen mini Urlaub zusammen, bei seinen Eltern machen. Und die Aussicht auf ein Bett zusammen, ließ mich nur noch mehr lächeln!

-----------------------------------------------
Soooo ich hoffe wie immer, dass dir dieses Kapitel gefällt und für Fehler haftet die Person, die Menschen perfekt findet xD
Ich glaube dieses ist bis jetzt mein längstes Kapitel. Bitte lasst mir doch Feedback da :3
Liebe Grüße: Exo_XOXO_Love

Glück im Leben {Namjin}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt